Mythen ranken sich, um die Umstände
der Auseinandersetzung und entgegen der Darstellung der Polizei,
welche von einem „Nationalitätenstreit“ ausgeht, sind sich die
Hassposter in den diversen Foren einig, dass Daniel und seine Freunde
heldenhaft den Missbrauch einer oder mehrerer Frauen verhindert
haben. Die beiden Verdächtigen sollen eine
oder mehrere Frauen angetanzt und bereits unsittlich berührt haben
als die drei Männer einschritten, um ärgeres zu verhindern.
Niemand bestreitet, dass die Tat ein
abscheuliches Verbrechen war.
Niemand bestreitet, dass die Täter
ihrer gerechten Strafe zugeführt werden sollen.
Niemand will, dass sich ein derartiger
Vorfall wiederholt, aber kein vernünftig denkender Mensch kann sich
jene Zustände wünschen, welche danach folgen.
Es folgt der Aufruf eines deutschen
Bundestagsabgeordneten, Markus Frohnmaier von der AfD. Er erklärte Selbstschutz vor
Messermigration zur Bürgerpflicht!
Markus Frohnmaier schreibt dazu auf
twitter:
“Wenn der Staat die Bürger nicht
mehr schützen kann, gehen die Menschen auf die Straße und schützen
sich selber. Ganz einfach!” Heute ist es Bürgerpflicht, die
todbringendendie „Messermigration“ zu stoppen! Es hätte Deinen
Vater, Sohn oder Bruder treffen können.“
Sorry für das
seltsame Wort todbringendendie aber ich habe es eben 1:1 von seinem
Beitrag kopiert...
Ich weise darauf
hin, dass dieser Frohnmaier bei einer früheren Demonstration
folgenden Satz verwendete: „Wenn wir kommen, wird
aufgeräumt!“
Es ist unangebracht
im Zusammenhang mit dem Tod von Daniel H. von einer Selbstjustiz zu
sprechen. Eine Selbstjustiz
ist es, wenn eine Frau vergewaltigt wird und sie danach ihren
Peiniger erschießt. Etwas liebevoller
formuliert bedeutet es, dass derjenige, welcher von einem Unrecht
betroffen ist, selbst zur Vergeltung schreitet.
Es ist keine
Selbstjustiz, wenn Nazis und Rassisten Menschen jagen, welche einfach
nur anders aussehen und nichts mit der verübten Tat zu tun haben!
Das ist schlicht und ergreifend Rassismus und ist durch NICHTS zu
rechtfertigen.
Absolut unfassbar
war, dass an jenem Tag, an dem die angeblich so besorgten Bürger,
also Nazis, Faschisten, Rassisten und deren Fans mehr als fünftausend
Menschen mobilisieren konnten und lediglich eintausend
Gegendemonstranten anwesend waren.
Die Polizei, welche
angeblich nicht mit so einem gewaltigen Aufmarsch rechnete, hoppla es
war ja lediglich eine Trauerkundgebung, bei welcher mehrfach der
Hitler-Gruß zu sehen, Nazi-Parolen zu hören, Journalisten an ihrer
Arbeit gehindert wurden (körperlich und verbal), die Polizei war
also mit knapp mehr als dreihundert Mann vertreten, um die Wogen zu
glätten oder schlimmeres zu verhindern...
Wenn man bedenkt,
dass der G20 Gipfel von 20.000 Polizisten geschützt wurde oder in
Wien vor fünf Jahren 1.700 Polizisten plus ein Panzerfahrzeug
angefordert wurden, um gezählte 19 Punks aus einem Haus zu
vertreiben, dann mutet es schon seltsam an, dass in Deutschland am
Tag der sogenannten „Trauerfeierlichkeit“, in Chemnitz weniger
Polizisten, als an der bayrisch-österreichischen Grenze im Einsatz
waren.
Na gut, man hatte
halt große Angst, dass eine enorme Gruppe illegaler Flüchtlinge die
Grenze überschreitet... Für alle jene,
welche nicht glauben wollen, dass an der Grenze zu Österreich mehr
Polizisten im Einsatz sind als bei den Demonstrationen in Chemnitz.
Es sind an der österreichisch/deutschen Grenze täglich fünfhundert
Polizisten im Einsatz...
Wenn man sich
ansieht wie viele Polizisten, bei welchen Einsätzen angefordert
werden, dann kann, darf und soll man sich unbedingt Gedanken um die
Wertigkeiten machen.
Zurück nach
Chemnitz. Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass es Medien
gibt, welche die Demonstrationen in Chemnitz, als jene von Rechten
gegen Linke bezeichnen... Es handelte sich
dabei eindeutig, um Nazis, Faschisten und Rassisten gegen Menschen. Sie haben sich die
Tat nur zum Anlass genommen, um endlich aktiv werden zu können.
Wer ein besorgter
Bürger ist und deshalb an dieser „Veranstaltung“ teilgenommen
hat, der hätte lautstark seinen Mund aufmachen und dagegen
protestieren müssen, wenn Nazi-Parolen gegrölt und Menschen gejagt
werden - ansonsten ist man einer von ihnen.
Ich finde es
übrigens sehr bedenklich, dass es die AfD geschafft hat, mehr als
sechstausend „besorgte Bürger“ für die Demonstration am Samstag
zu mobilisieren und obwohl es viele und intensive Aufrufe gab auf der
Demonstration der Gegenseite mit dem Namen „Herz gegen Hetze“
teilzunehmen, lediglich dreitausend Menschen der Aufforderung
nachgekommen sind.
Ebenso ist die
Tatsache, dass die AfD bei einem heutigen Wahlgang bereits 25 % der
Wählerstimmen auf sich vereinen könnte, mehr als nur
besorgniserregend.
Nicht vergessen,
wir schreiben das Jahr 2018 und nicht 1938.
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