Ist
doch eh alles paletti?
Es
ist zu hinterfragen, wo dieses wunderbare Wirt-schaftswachstum und
die unglaublichen Steuer-einnahmen herkommen sollen. Wie die
versprochenen sozialen Wohltaten beglichen werden, ist ebenso
fraglich.
2020 wird man feststellen,
dass das Haushaltsdefizit von 2019 doch über der ominösen 3 % Marke
lag. Diverse Ratingagenturen glauben der italienischen Regierung
jedenfalls nicht und werden Italien, wie es Moody´s bereits Mitte
Oktober vorexerziert hat auf Ramschniveau zurückstufen. Jetzt müssen wir nur noch
herausfinden, wie sich Italien eine höhere Staatsverschuldung
leisten kann, wenn die Kreditzinsen, welche sie zu berappen haben,
weiter ansteigen?
Die italienischen Banken
haben bereits massenhaft, risikobehaftete Staatstitel eingesaugt. Das Problem ist, dass die
Banken bereits durch die unglaublich hohe Anzahl von notleidenden
Krediten, welche in ihrem „Besitz“ sind, mehr als nur
angeschlagen sind. Stoßen die Banken die Staatstitel ab, verschärfen
sie damit die italienische Schuldenkrise.
Rein zufällig und
selbstverständlich ohne darin einen eigenen Nutzen zu sehen, ist
Italien mit der Europäischen Union auf Kuschelkurs, wenn es um eine
gemeinsame europäische Einlagen-sicherung geht. Derzeit wären in
diesem riesigen Topf an faulen Krediten, etwa 760 Milliarden Euro
enthalten.
Diese phänomenale Summe
entstammt beinahe zur Gänze aus Griechenland, Italien, Portugal,
Spanien und Zypern.
Welchen Anreiz hat ein
Land wie Italien, seine Banken selbst zu sanieren, wenn deren Risiken
sowieso vom Euro-Einlagensicherungssystem übernommen werden? Wie halt sämtliche Banken
auf der ganzen Welt funktionieren – die Gewinne gehören ihnen und
die Verluste muss die Bevölkerung begleichen. Schließlich wäre es ja
furchtbar, schlimm und grauslich, wenn die betroffenen Banken
zusperren müssten.
Leute, lasst uns doch ins
Casino gehen und ein wenig Roulette spielen. Die Gewinne gehören uns
und sollten wir verlieren, na dann bekommen wir das eingesetzte Geld
zurück und dürfen es noch einmal versuchen. Ist das nicht fair?
Bis zum 30. November 2018
wird es, bis der Budgetentwurf für 2019 „endgültig“ ist,
Scheingefechte zwischen Brüssel und Rom geben. Vielleicht geht sich
als „Highlight“, sogar ein Verfahren gegen Italien aus. Keine Sorge das ist nicht
dramatischer als ein erhobener Zeigefinger.
Faktum ist, dass es keinen
italienischen Bankrott geben wird. Die Schuldenhöhe wäre selbst für
die EU zu hoch, als dass man damit kokettieren könnte. Es wird
garantiert ein Kompromiss gefunden, welcher sowohl für die EU als
auch für Italien, einen Zeitgewinn bedeutetet. Auf alle Fälle testet die
italienische Regierung mit ihrem provokanten Haushaltsbudget, wie
weit sie gehen kann, ohne den Euro in Gefahr zu bringen.
Den ersten Budgetentwurf
hat Brüssel immerhin abgelehnt und dies geschah zum ersten Mal in
der Geschichte der EU.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen