Bolsonaro hat in der auflagenstärksten
Zeitung des Landes „Folha de S Paulo“ seinen größten Gegner. In einem Fernsehinterview erklärte der
künftige Präsident auf die Frage, ob die Pressefreiheit auch für
seinen größten Gegner gelte: „Wer so unverschämt Lügen
verbreite, könne nicht auf Unterstützung seiner Regierung
hoffen...“
Haben wir da in Österreich nicht einen
Innenminister, welcher kritischen Medien mit Liebesentzug durch
mangelnde Polizeiinformationen droht?
Gegenüber der Nachrichtenagentur
Reuters haben bereits mehrere Journalisten zugegeben, dass sie in den
letzten Wochen ihre Kritik an Bolsonaro abgeschwächt haben. Sie
fürchten sich vor Gewaltaktionen seiner Anhänger und ebenso vor
Repressalien. Im Wahlkampf hat es bereits 150 Drohungen gegen
Journalisten gegeben.
Die Anhänger von Jair Bolsonaro
bejammern einen angeblichen „Links-Drall“ der Medien. Der einzige
Ort, wo man sich absolut objektiv über das neue brasilianische
Staatsoberhaupt informieren könne, wären die sozialen Netzwerke.
Es ist nicht immer einfach zu
verstehen, warum Menschen gewisse Politiker wählen, aber es scheint
immer öfter so zu sein, dass niemand mehr die komplexen
Zusammenhänge verstehen will und man daher froh und dankbar ist,
wenn es da jemanden gibt, welcher alle Probleme eines Landes oder
gleich der ganzen Welt mit ein oder zwei Sätzen erklärt.
Das ist zwar selbstverständlich nicht
möglich, aber wer hinterfragt das schon...
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