Sieben
Monate nach der Rückkehr zur Erde ist auffällig, dass es immer noch
ein wesentlich geringeres Volumen der grauen Substanz gibt. Dies ist
jener Teil des Großhirns, der hauptsächlich Nervenzellen enthält.
Der Effekt wird zwar von Monat zu Monat kleiner, aber selbst nach
sieben Monaten ist die Substanz nicht vollständig
zurückgekehrt.
Die Wissenschaftler können auch feststellen, dass der mit Nervenwasser (Liquor) gefüllte Raum im Großhirn ausweitet. Die Forscher sind sich bisher uneins, ob die Veränderungen Auswirkungen auf das Denkvermögen der Raumfahrer haben. Bisher konnte nur eine Veränderung des Sehvermögens festgestellt werden. Diese dürfte, so die Vermutung der Forscher, durch den Druck des ausgedehnten Nervenwassers auf die Netzhaut und den Sehnerv entstanden sein .
Der Münchner Mediziner Peter zu Eulenberg hat mit seinen Kollegen aus Belgien und Russland, zwischen 2014 und 2018, zehn russische Raumfahrer untersucht, welche durchschnittlich 189 Tage auf der ISS verbrachten. Vor dem Abflug und nach der Rückkehr auf die Erde wuden bei ihnen Scans durchgeführt. Bei sieben der Kosmonauten auch sieben Monate nach der Rückkehr.
Die
Ergebnisse der Mediziner wurden im New England Journal of Medicine
veröffentlicht.
Für zukünftige Langzeit-Missionen ist es wichtig zu wissen, welche Veränderungen im menschlichen Körper passieren. Es muss versucht werden, diese zu minimieren.
Bereits im vergangenen Jahr hat eine Studie, welche von der NASA finanziert wurde und an welcher die Frankfurter Universitätsklinik beteiligt war, Veränderungen an der Gehirnstruktur der Raumfahrer feststellen können.
Jene Astronauten, welche von der NASA getestet wurden, klagten nach der Rückkehr von der ISS unter Sehstörungen und Kopfschmerzen. Die Wissenschaftler entdeckten eine Verengung der Zentralfurche im Hirn der Astronauten. Desweiteren hatte sich bei allen Astronauten das Gehirn nach oben verschoben.
Es gibt noch viel zu tun, bevor man sich an das Projekt Mars wagen kann...
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