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Donnerstag, 13. Dezember 2018

Urteil im Fall der Ermordung von Berta Cáceres

Am 3. März 2016 wurde die weltbekannte, honduranische Aktivistin Berta Cáceres, in ihrer Wohnung ermordet. In Honduras wurden nun die Urteile gegen sieben der acht Beschuldigten verkündet.


Sergio Rodriguez (Ingenieur des Energieunternehmens Desarollos Energéticos S.A. (Desa), Mariano Diaz (Major der honduranischen Armee), Douglas Bustillo (ehem. Desa-Sicherheitschef), Henry Hernández, Elvin Rápalo, Oscar Torres und Edilson Duarte. Die letztgenannten vier Personen bilden die Gruppe der Auftragsmörder. Diese wurden zusätzlich des Versuchs der Ermordung des Umweltaktivisten Gustavo Castro verurteilt. Dieser hatte das Attentat mit Glück überlebt. Ein Beschuldigter, welcher bereits seit Mai 2016 inhaftiert war, wurde freigesprochen.

Berta Cáceres Todesurteil war, dass sie sich, gemeinsam mit dem Zivilen Rat der Indigenen- und Basisorganisationen (COPINH), dem Wasserkraftwerk Agua Zarca widersetzte, welches am Fluss Gualcarque errichtet werden sollte. Die aktuelle Koordinatorin der COPINH, Berta Zúniga Cáceres (die Tochter der Ermordeten), erklärte unmittelbar nach der Urteilsverkündung, dass es zwar Verurteilte, jedoch keine Gerechtigkeit gibt. Immer noch, würden sich die Strukturen und Personen, welche diese Kriminellen bezahlt haben in Freiheit befinden und diese hätten immer noch die Möglichkeit weiterhin, straflos Verbrechen zu begehen...

Es ist erstaunlich oder besser gesagt befremdend, dass wichtige Beweismittel wie z.B. Mobiltelefone, Bankdaten und eine Waffe, nicht als Beweismittel zugelassen wurden... Außerdem ist es nicht nachzuvollziehen, dass die Opfer und ihr Anwaltsteam, sowohl von der mündlichen als auch von der öffentlichen Phase der Verhandlungen ausgeschlossen wurden. „Spannend“ ist auch, dass die Generalstaatsanwaltschaft nichts unternommen hat, um gegen die Auftraggeber des Mordes vorzugehen.

Die britische Tageszeitung „The Guardian“ schreibt dazu, dass der Mord als gut geplante Operation im Stil des Militärgeheimdienstes durchgeführt wurde. Mariano Diaz und Douglas Bustillo sind an der School of the Americas, die einstige US-Armeeakademie für lateinamerikanische Militärs, ausgebildet worden. Henry Hernandez war beispielsweise eine hochdekorierter Scharfschütze...

Für den bereits inhaftierten David Castillo wird eine Gerichtsverhandlung erst für das Jahr 2020 erwartet. Er war einst Geschäftsführer von Desa, absolvierte die US-Militärakademie West Pont.und war Geheimdienstoffizier in der Armee von Honduras. Des Weiteren war er Präsident von Petenciy y Energia de Mesoamérica S.A., ach ja diesem Unternehmen gehört ein Teil der Desa-Aktien...

Eine ehemalige Polizeikommissarin namens Maia Luisa Borjas hat in ihren Akten, Camilo Atala Zablah als mutmaßlichen Auftraggeber des Mordes an Berta Cáceres bezeichnet. Der Famlie Atala Zablah gehört die Bank Ficohsa. Diese ist das zweitgrößte Kredit-institut in Honduras. José Eduardo Atala Zablah ist Vorstandsmitglied der Desa und Direktor der Zentral-amerikanischen Bank für wirtschaftliche Integration (BCIE). Diese Bank ist wiederum ein wichtiger Finanzgeber für Agua Zarca...

Für Andrea Lammer, sie ist die Hondurasreferentin des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerichtigkeit in München, ist nun bewiesen, dass das Unternehmen Desa, für den Mord an Berta Cáceres verantwortlich ist. Die Firma habe den Mord geplant und bezahlt. Es liege an der Staatsanwaltschaft mit den diesbezüglich notwendigen Verhaftungen, für einen Präzedenzfall zu sorgen.

Derzeit halte ich das allerdings für einen frommen Wunsch.

Die Umstände zur Ermordung der Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres, kann man hier  nachlesen. Weitere Artikel rund um die Ermordung von Berta Cáceres findet ihr hier.

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