Die USA haben Guaidó umgehend als
Interimspräsidenten anerkannt und das EU-Parlament hat am 31. Jänner 2019 mit 439 : 104 Stimmen
bei insgesamt 88 Enthaltungen, Guaidó ebenso als
Interimspräsident anerkannt.
Vergessen wir nicht die Worte des
US-amerikanischen Sicherheitsberaters John Bolton, welcher bei einem
Fernsehinterview bei Fox Business folgendes erklärt hat:„Es würde schon einen Unterschied
machen, wenn wir amerikanische Unternehmen das Öl in Venezuela
produzieren lassen könnten. Es wäre gut für Venezuela und das Volk
der Vereinigten Staaten.
John Bolton hat
gemeinsam mit dem US-Vizepräsidenten Mike Pence den Putsch in
Venezuela, auf diplomatischer Ebene, vorbereitet.
Interessant ist auch, dass es im April
2002, einen gescheiterten, Putschversuch gegen den gewählten und
mittlerweile verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez
gegeben hat.
Dieser Versuch wurde von den USA
unterstützt. In diesem Putschversuch waren hohe
Beamte der US-Regierung verwickelt. Einer von ihnen war Elliott
Abrams. Er wurde einst wegen Falschaussage vor dem Kongress zur
Iran-Contra-Affäre verurteilt.
Elliott Abrams spielte also eine Rolle
beim 2002 missglückten Putsch und hatte auch seine Finger, im Rahmen
der Iran-Contra-Affäre, in den 1980er Jahren beim Sturz der links
gerichteten, sandinistischen Regierung, welche in Nicaragua tätig
war, im Spiel.
Warum das interessant ist?
US-Außenminister Mike Pompeo hat
Elliott Abrams zum US-Sonderbeauftragten für Venezuela ernannt und
zwar exakt einen Tag nachdem er das Militär von Venezuela dazu
aufgefordert hatte, sich auf die Seite von Guaidó zu stellen.
Warum haben die USA ein Interesse an
Venezuela?
Es ist, wie so oft, das Erdöl. Venezuela besitzt 18% der weltweit
vorhandenen Erdölreserven und die USA sind der wichtigste Abnehmer
der venezolanischen Erdölexporte. Wir erinnern uns diesbezüglich jetzt
noch einmal an die klaren Worte des US-amerikanischen
Sicherheitsberaters John Bolton, im Rahmen eines Fernsehinterviews. Präsident Chávez hatte einst den
Erdölsektor von Venezuela fast zur Gänze verstaatlicht und die
Gewinne in diverse Sozialprogramme „gesteckt“. Diese
sozialistischen Bestrebungen entsprachen nicht den US-amerikanischen
Interessen und daher wollte man ihn aus dem Amt manövrieren. Siebzehn Jahre nach Chávez heißt die
aus dem Amt zu entfernende Person Nicolás Maduro, weil die USA immer
noch Lust darauf haben, sich des venezolanischen Erdölsektors zu
bemächtigen.
Klingt es da nicht wie Honig in den
Ohren der US-amerikanischen Interessen, dass Guaidó als einer seiner
ersten Maüßnahmen die Privatisierung genau dieses Bereiches
vornehmen will? Der Interimspräsident hat vor die
Kontrolle über die Citgo Petroleum Corporation zu übernehmen und
dafür den Vorstand auszutauschen. Diese Firma ist in den USA ansässig
und raffiniert, transportiert und vermarktet Erdölprodukte. Sie
befindet sich mehrheitlich im Besitz von Petróleos de Venezuela S.A.
(PDVSA). Es handelt sich dabei, um die größte Erdölgesellschaft
von Venezuela und diese befindet sich wiederum im staatlichen Besitz.
Guaidó hat vor auch den PDVSA-Chef abzusetzen.
Seine „Interimsregierung“ soll
übrigens durch IWF-Kredite finanziert werden und für diese Kredite
benötigt er Citgo. Die von der PDVSA gehaltenen Anteile
werden nämlich als Sicherheit für die gewährten Kredite gereicht. Laut den im August 2017 in Kraft
getretenen US-Sanktionen dürfen die von Citgo erzielten Gewinne,
nicht mehr nach Venezuela fliessen. Der gewählte Präsident Nicolas Maduro
hat angekündigt, die Übernahmeversuche von Guaidó gegen Citgo
verhindern zu wollen. Lediglich die PDVSA, als rechtmäßiger
Eigentümer von Citgo, könne über Citgo bestimmen und verfügen.
Kommen wir nun zu
dem vermeintlichen Hoppala des US-Sicherheitsberaters John Bolton,
welcher auf einer Pressekonferenz ein Stück Papier dabei hatte,
welches ganz zufällig natürlich, für die anwesenden Journalisten,
deutlich lesbar war. Es ging darum 5.000 Soldaten nach Kolumbien zu
schicken.
Wir erinnern uns
an die Worte von US-Präsident Donald Trump, welcher vor gar nicht
all zu langer Zeit verkündete, dass er eine militärische Aktion
gegen Venezuela nicht ausschließen wolle. Diese Drohungen
wiederholen sich in immer kürzeren Abständen und haben das Ziel
Nicolás Maduro zum Rücktritt zu bewegen, damit der von den Gnaden
der USA, selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó an die Macht
kommen darf.
Es ist schon länger befürchtet
worden, dass Kolumbien zum Aufmarschgebiet der USA erklärt wird.
Wie es sich gehört, hat der kolumbianische Außenminister Holmes
Trujillo eine Erklärung darüber abgegeben, dass er von dem Plan der
US-Regierung überrascht sei. Kolumbien wolle aber weiterhin alles
unternehmen, um einen Wahlprozess in Venezuela zu erreichen...
Das nunmehr weitgehend entmachtete
venezolanische Parlament hat ein Amnestiegesetz verabschiedet,
welches den Soldaten und Offizieren Straffreiheit zusichern soll,
wenn sie die Seiten wechseln und sich auf jene von Guaidó
„schlagen“. In diversen, sozialen Medien kann man
sehen, wie die Aktivisten der Opposition, vor den Kasernen
Flugblätter an die Soldaten verteilen. Derzeit befindet sich das
Militär noch auf der Seite von Präsident Maduro (Stand 1. Februar
2019).
Für die Zeit vom 10. bis 15. Februar
wurde ein riesiges Militärmanöver angekündigt.
Die Verteidigungsbereitschaft von
Venezuela soll dabei getestet werden und daran sollen auch die etwa
1,6 Millionen Milizen des Landes, genannt Kombattantinnen und
Kombattanten, teilnehmen.
Die Bewegung Revolutionäre Strömung
Bolivar und Zamora (CRBZ), sie ist beinahe im ganzen Land aktiv, hat
sich in einer Erklärung zur „Verteidigung gegen Faschismus und
Imperialismus“ bekannt.
Die US-Führung versuche lediglich die
innenpolitische Krise des Landes auszunutzen, um einen
außenpolitischen Erfolg, auf Kosten der venezolanischen Bevölkerung,
zu feiern. Die CRBZ fordert ungeachtet dessen, von
Maduro, dass es schleunigst Lösungen für die schwere
wirtschaftliche Krise des Landes gibt und warnt ihn davor die
Unzufriedenheit der Bevölkerung zu unterschätzen.
In den letzten Stunden es dem
US-amerikanischen Nationalen Sicherheitsberater John Bolton noch
einmal „gelungen“ Öl ins Pulverfass Venezuela zu giessen. Er
drohte Nicolas Maduro damit, dass er im US-Folterlage Guantánamo
enden würde, wenn er nicht umgehend auf seine Macht verzichte.
Das folgende wortwörtliche
dazugehörige Zitat von John Bolton stammt aus einem Radiointerview:
„Gestern
habe ich getwittert, dass ich ihnen einen langen und ruhigen
Rückzugsort an einem schönen Strand weit weg von Venezuela wünsche.
Und je früher sie diese Gelegenheit nutzen, desto wahrscheinlicher
ist es, dass sie einen schönen, ruhigen Rückzugsort an einem
schönen Strand anstelle eines anderen Küstenstrichs wie Guantánamo
haben werden.“
Zur Erinnerung – auf Guantánamo Bay
befindet sich eine US-Marinebasis und ein Hochsicherheits-gefängnis
der US-Armee. In diesem werden Menschen, oft jahrelang und ohne
Urteil inhaftiert, welche des Terrorismus verdächtigt sind. Immer
wieder kommt es zu Fällen von Folter.
Der kolumbianische Präsident Iván
Duque hat am 1. Februar verkündet, dass es wichtig ist den
politischen Druck auf Maduro zu erhöhen, um in Venezuela einen
Regimewechsel herbeizuführen.
Der kolumbianische Staat Kolumbien
gehört zur Lima-Gruppe gehört, welcher ein Verband meist
rechts-gerichteter Regierungen in dieser Region ist. Die Lima-Gruppe
hat Juan Guaidó als Interimspräsidenten Venezuelas anerkannt. Wie hat sich Präsident Iván Duque
ausgedrückt?
"Es ist gut, dass die Welt
sieht, dass die Diktatur Venezuelas nur noch sehr wenige Stunden Zeit
hat, denn es gibt ein neues institutionelles System, das dank der
Arbeit, die Kolumbien und andere Länder geleistet haben, geschaffen
wird"
Zur Lima-Gruppe gehören: Argentinien,
Brasilien, Kanada, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Guatemala, Honduras,
Mexiko, Panama, Paraguay und Peru.
Und wie lautet die Meinung der
Vereinten Nationen?
Generalsekretär Antonio Guterres weist
darauf hin, dass die Mehrheit der Staaten der Generalversammlung und
des Sicherheitsrates Präsident Nicolás Maduro als den
verfassungsmäßigen und legitimen Staatschef Venezuelas anerkennen.
Wie es in Venezuela weiter geht,
darüber werde ich in den nächsten Ausgaben garantiert berichten.
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