In Kolumbien lebt es sich allerdings
auch als Gewerkschafter sehr gefährlich. Vor allem die
Führungskräfte der größten Gewerkschaft des Landes (die Zentrale
Arbeitervereinigung namens Central Unitaria de Trabajodores – CUT)
sind massiv bedroht. Mindestens 200 von ihnen haben bisher
Todesdrohungen erhalten und hinter diesen dürften laut Ansicht des
Vorsitzenden der CUT, Francisco Maltes, kriminelle und
paramilitärische Gruppen wie z.B. „Aguilas Negras“ stecken.
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Freitag, 23. August 2019
Kolumbien – Engagement ist tödlich
Wer sich im Umweltschutz- oder im
sozialen Bereich engagiert sollte dies, nach Meinung vieler, auf alle
Fälle ehrenamtlich machen und auf gar keinen Fall damit Geld
verdienen. Es ist doch nix anderes als ein schönes Hobby oder? Geld
zu verdienen in den Bereichen Waffenproduktion, in der Bankenwelt,
durch Steuertricks, in der Werbebranche, durch den Verkauf von Waren
welcher in Wahrheit niemand braucht, weil lediglich ein künstliches
Bedürfnis gedeckt wurde ist voll ok, aber bitte ja nicht Geld
verdienen in den beiden obgenannten Bereichen.
Wer sich dennoch im sozialen oder/und
Umweltschutzbereich engagiert, wird in unseren Breiten höchstens
belächelt. In Kolumbien hingegen bekommt man weit mehr
Aufmerksamkeit geschenkt. Das Problem ist allerdings, dass man sein
Engagement oftmals mit dem Tode bezahlen muss.
Wie kann man in Kolumbien die
Umweltschützer noch drangsalieren? Ganz einfach – wer sich besonders
stark im Umweltschutzbereich engagiert hat die „Chance“ eine
lange Haftstrafe zu erhalten. Dies ist ebenso ein Mittel zur
Einschüchterung der Aktivisten wie bei-spielsweise die Diffamierung
solcher engagierter Menschen. Letzte Woche gab es im Südwesten des
Landes (in das Departamento Cauca) wieder drei Morde an indigene
Gemeindeführer.
Das Institut für Friedensforschung
und Entwicklung Indepaz hat verlautbart, dass seit dem Jahre 2016,
als ein Friedensvertrag zwischen der Regierung und der Farc-Guerilla
unterzeichnet wurde, bereits 463 soziale Aktivisten und 140 ehemalige
Farc-Mitglieder ermordet wurden.
Stellt euch selbst auch einmal die
Frage, warum es in unseren Medien keine Informationen zu der
Situation dieser Aktivisten in Kolumbien gibt, wir aber jederzeit
erfahren können wo Heidi Klum wieder einmal Hans und Franz auspackt,
was in irgendeiner Big Brother Staffel passiert und warum es für uns
wichtig ist die aktuellen Börsenkurse zu kennen...
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