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Dienstag, 17. September 2019
Russland hat gewählt - die Kommunal- und Regionalwahlen 2019
Bei den Moskauer Stadtratswahlen gab es
eine überschaubare Wahlbeteiligung von lediglich 22% der
Wahlberechtigten. Das Ergebnis dieser Wahl ist für die
Kandidaten der Oppositionsparteien jedoch durchaus beachtlich.
Die regierende Partei „Einiges
Russland“ muss einen Absturz in der Wählergunst hinnehmen. Von den
45 Sitzen im Moskauer Stadtrat gehen „nur“ noch 25 an deren
Vertreter. Nach der letzten Wahl im Jahre 2014 waren es 38 Sitze
gewesen, welche man im Moskauer Stadtrat eroberte. Die Kommunisten
sind nunmehr mit 13 statt mit bisher 5 Vertretern und die Partei
namens Jabloko (die liberale Partei) ist ab sofort mit 4 Abgeordneten
dabei. Die im Jahre 2006 gegründete sozialdemokratische Partei
Spravedlivaja Rossija (Gerechtes Russland) darf in den neu gewählten
Moskauer Stadtrat drei Vertreter ihrer Partei entsenden.
Im Vorfeld der Kommunal- und
Regionalwahlen 2019, hat es viele Demonstrationen gegeben, weil es zu
der willkürlichen Verhinderung oppositioneller Kandidaten für die
Moskauer Stadtratswahl gekommen ist. Die Polizei ging dabei nicht
zimperlich (Hilfsausdruck für die angewandte Gewalt)mit den
Demonstranten um und der bekannteste und einflussreichste
Kremlkritiker Alexej Nawalny „durfte“ wieder einmal ins
Gefängnis. Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat
die Bevölkerung dazu aufgefordert, für den stärksten Gegner der
Partei „Einiges Russland“ zu votieren. Diese Taktik scheint, wenn
man sich die Ergebnisse ansieht, funktioniert zu haben. Einige
bekannte Stadträte haben ihren Sitz verloren. Zu ihnen gehört
beispielsweise Andrei Mitalski – Alexej Nawalny hat ihn mit dem
Besitz von Luxusimmobilien in Österreich in Verbindung gebracht.
Dieser will ihn für diese Wortspende verklagen.
Die ersten Nachwehen dieser Wahl gibt
es bereits. In 39 Städten Russlands kam es zu
insgesamt 150 Hausdurchsuchungen bei den Anhängern von Alexej
Nawalny. Es geht um den Verdacht der Geldwäsche... Insgesamt sind an
der Aktion mehr als 1.000 Polizisten beteiligt gewesen. Das Ziel
dieser Aktion ist es wohl die Opposition einzuschüchtern... Die
gefühlte Wahlniederlage Putins, hat dieser wohl schlecht
verkraftet...
Der Einsatz von 1.000 Polizisten
erscheint zwar im ersten Augenblick viel zu sein, aber wenn man
bedenkt, dass in Wien bei der Erstürmung der „Pizzeria Anarchia“
(19 Personen) ca. 1.700 Beamte im Einsatz waren, ist diese Anzahl
geradezu lachhaft...
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