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Dienstag, 19. November 2019

Gibt es Leben auf dem Jupitermond Europa?

Bereits Mitte der 2020er Jahre wird die NASA mit der Mission „Europa Clipper“ sich auf den Weg zum Jupitermond Europa machen, um festzustellen, ob er lebensfreundlich ist. Es wäre auch möglich, bereits existierendes Leben nachzuweisen.

Beim 70. International Astronautical Congress erläuterte der Wissenschaftler Robert Pappalardo von der Jet Propulsion Labroatory (JPL), dass die Mission in erster Linie die grundsätzliche Lebensfreundlichkeit von Europa untersucht und man aufgrund der messenden Spektren in der Lage sei, bereits vorhandenes Leben nachzuweisen.

Die Europa-Clipper-Sonde wird drei Jahre oder länger, regelmäßig an Europa vorbeifliegen. Eine direkte Orbital Mission ist aufgrund der enormen Strahlung Jupiters nicht möglich. Die Sonde wird mithilfe eines Massen spektrometers die Atmosphäre und die möglicherweise vorhandenen Fontänen, aus dem Inneren des Mondes, sowie die Zusammensetzung der eisigen Oberfläche von Europa analysieren. Des Weiteren gehen die Forscher davon aus, dass sich unter der Eiskruste ein flüssiger Ozean verbirgt und genau in diesem besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, Leben zu finden.

Die Spektralanalysen sind jedenfalls in der Lage jenes Leben zu detektieren, welches sich im Inneren von Europa verbirgt. Man geht von einer Vielzahl organischer Mikroben aus, welche durch den Materialaustausch an die Oberfläche gelangen. Vom Saturnmond Enceladus weiß man bereits, dass dort Wasser-Eis-Fontänen existieren – auf Europa ist dies unter den Wissenschaftlern noch umstritten, obwohl es gerade bei Europa viele Hinweise dafür gibt, dass das (mutmaßliche) Wasser des verborgenen Ozeans, durch Risse und Spalten in der Eiskruste an die Oberfläche gelangt.

Zu den ersten Aufgaben der Sonde wird es also gehören, ganz gezielt nach Fontänen zu suchen und wenn diese gefunden wurden zu versuchen, diese zu verstehen. Großartig wäre es, wenn es gelingen würde durch eine derartige Fontäne zu fliegen. Dank des Massenspektrometers und einiger anderer Instrumente an Board der Sonde, wäre man in der Lage die Zusammensetzung der Fontäne, genauestens zu untersuchen. Die Fontänen könnten allerdings nicht nur dem verborgenen und vermutlich lebensfreundlichen Ozean entspringen, sondern es könnte sich auch um Wassertaschen handeln, welche im Inneren der Eiskruste ihren Ursprung haben.

Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass der Ozean im direkten Kontakt zum felsigen Untergrund steht. Es bestünde demnach, zumindest die theoretische Möglichkeit, für Wechselwirkungen und Mechanismen, welche die Grundlage für das Entstehen von Leben liefern. Durch eine extrem gute Kamera wird der „Europa Clipper“ die Oberfläche von Europa so gut fotografieren können, dass die bisherigen Aufnahmen des Mondes, aus den Jahren 1995 bis 2003, welche von der NASA-Sonde „Galileo“ gemacht wurden, um das 10-fache übertreffen werden.

Wenn die Sonde auch nur ansatzweise die Chance eines Lebens auf Europa erkennt, dann wird es bald darauf Missionen geben, welche als einziges Ziel haben, dieses Leben zu finden.


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