In
der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa, wurden die Urteile zu der
Ermordung der weltbekannten Menschenrechts- und Umweltaktivist Berta
Cáceres verkündet. Berta
Cáceres wurde
am
3. März 2016 in ihrem Haus erschossen. Ihr Bruder wurde bei dem
Attentat schwer verletzt und der ebenfalls anwesende mexikanische
Umweltaktivist Gustavo Castro Soto überlebte, nach einem
Streifschuss am Kopf nur deshalb, weil ihn die Attentäter für tot
hielten.
Wie
ich bereits damals geschrieben habe, wurde der Umweltaktivist von der
Polizei sogar des Mordes beschuldigt und für kurze Zeit eingesperrt. Die
honduranische Polizei versuchte zudem die Menschen glauben zu lassen,
dass Berta Cáceres nur zufällig getötet wurde, weil sie mehrere
Einbrecher überrascht hätte.
Die
vierfache Mutter Berta Cáceres hatte noch kurz vor ihrer Ermordung
darauf hingewiesen, dass sie mehrere Todesdrohungen erhalten habe.
In
den letzten Tagen vor dem Attentat, mussten einige ihrer Mitstreiter
ihr Leben lassen... Berta
Cáceres musste sterben, weil sie sich für die Rechte der
Lenca-Indigenen einsetzte. Außerdem wagte sie es, Widerstand gegen
diverse Staudammprojekte zu leisten.
Nun
wurde also den vier Auftragskillern und zwei Mittelsmännern des
Mordes an Berta Cáceres der Prozess gemacht und es gab unverhofft
harte Urteile. Die
Auftragsmörder müssen für fünfzig Jahre ins Gefängnis. 34 davon
für die Ermordung von Cáceres und 16 Jahre für den versuchten Mord
an Gustavo Castro Soto.
30
Jahre und vier Monate Haft gibt es für Douglas Geovanny Bustillo,
den ehemaligen Militär und einstigen Sicherheitschef des
Unternehmens Desarrollos Energeticos und für Sergio Rodriguez, den
Desa-Manager für Umwelt und Soziales.
Mariano
Diaz Chavez, ein damaliger Major der honduranischen Armee, bekam eine
Haftstrafe von 30 Jahren „aufgebrummt“.
Schade
ist lediglich, dass es wieder einmal nicht gelungen ist, den
Präsidenten der Desa, David Castillo vor Gericht zu zerren. Bereits
zum zweiten Mal ist dies am Widerstand seiner Anwälte gescheitert. David
Castillo hat, mutmaßlich, 18.000 Euro an den Mittelsmann Bustillo
bezahlt. Von seinen Auftraggebern hat Castillo eine Summe erhalten,
mit welcher ihm der Kauf einer Luxusvilla in den USA ermöglicht
wurde.
Die
Drahtzieher des Mordes sind „vermutlich“ die Desa-Aufsichtsräte
und Aktionäre aus der honduranischen Unternehmerfamilie Atala
Zablah. Interessant ist auch, dass sich zwei Polizisten in Haft
befinden, weil diese versucht hatten die Spurensicherung zu
manipulieren.
Der
Anfang ist gemacht. Jetzt müssen nur noch die vorliegenden Beweise
gewürdigt werden, um sämtliche Beteiligten ihrer gerechten Strafe
zuzuführen.
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