Die
SPÖ hat es derzeit nicht leicht und jetzt wurde ich auch beim Wiener
Christkindlmarkt vor dem Rathaus im direkten Kontakt mit Herrn Akan
Keskin – er ist der Obmann der Marktstandler der Wiener
Wirtschaftskammer, Betreiber des Naschmarktlokals „Orient-Occident“,
Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsbundes und Träger
des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien... - hellhörig.
Der
Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus, lockt jedes Jahr etwa drei
Millionen Besucher*innen an. Bis zum Jahre 2004 hat die Stadt Wien
den Christkindlmarkt selbst veranstaltet und damit gewiss gute
Gewinne erzielt. Seit 2005 ist die Organisation allerdings auf einen
wenige Wochen davor entstandenem Verein zugefallen deren Obmann Akan
Keskin ist. Der vielfach für die SPÖ tätige Herr, war früher auch
SPÖ-Bezirksrat. Sein
Verein mietet, jedes Jahr aufs Neue, von der Gemeinde Wien, für die
Dauer des Christkindlmarktes und dem Auf- und Abbau, den Wiener
Rathausplatz an.
Auf der angemieteten Fläche werden für die Dauer
des Christkindlmarkts, die Hütten an anonym ausgewählte
Standbetreiber*innen weiter vermietet. In
diesem Jahr haben 800 Unternehmer*innen ihren diesbezüglichen Wunsch
geäußert und 155 von ihnen haben „das große Los“ gezogen und
einen Stand bewilligt bekommen.
Die
Einnahmen für den von Herrn Keskin, als Obmann angeführten Verein
sind beträchtlich. Für die Anmietung des gesamten Marktgebietes
musste Herr Keskin in diesem Jahr lediglich 34.000€ bezahlen. Nicht
schlecht wenn man bedenkt, dass die Weitervermietung einer einzigen
„Hütte“, je nach Standort, zwischen 45.000 und 65.000€
einbringt (kann man alles in Gesprächen mit den Standbetreibern in
Erfahrung bringen...)
Es
ist bestimmt nur ein Zufall, dass folgende Personen das Glück hatten
einen oder mehrere Verkaufsstände zugesprochen zu bekommen:
SPÖ-Gemeinderat
und Vizepräsident der Wiener Wirtschaftskammer Fritz Strobl. Er hat
gleich drei Hütten „zugeschanzt“ bekommen. Selbstverständlich
will auch die Tochter von Herrn Keskin „untergebracht“ werden und
wurde somit ebenso mit einem „Standl“ bedacht. Herr Andreas
Gschwandtner ist ebenso Mitglied des Wirtschaftskammer-Gremiums und
bekam völlig unerwartet :-) einen Verkaufsstand zugesprochen.
Was
für ein Glück, dass der Christkindlmarkt eine private
Veranstaltung auf öffentlichem Grund ist und weil der Veranstalter,
so ein Zufall aber auch, privatrechtlich organisiert ist, unterliegt
er keinerlei Kontrolle durch den Gemeinderat. Sämtliche
Aufträge kann er an jene Organisationen und Personen vergeben, wie
er es für gut und richtig hält...
Die
Aufgaben von Herrn Keskin und seinem Verein beim Christkindlmarkt
sind:
Die
Lagerung der Hütten, der Auf- und Abbau, die Weihnachtsbeleuchtung,
Wasser, Toiletten, Werbung (frisst etwa 25% des gesamten Budgets) und
die Sicherheit – zu diesem Thema komme ich später zurück.
Wie
es dazu kam, dass der Verein von Herrn Keskin im Jahre 2005 und
seither wohl für immer den Christkindlmarkt betreiben darf?
Es
gab einst ein Vormerksystem, welches dazu führte, dass vermehrt jene
Menschen zum Zuge kamen, welche bereits davor einen Verkaufsstand
hatten. Die neuen Interessierten wurden daher kaum bis gar nicht
berücksichtigt. Zwei
Marktfahrer, welche sich jahrelang umsonst beworben hatten,
beschritten daher eines Tages den Weg bis zum Verfassungsgerichtshof.
Dieser erklärte 2005 das bisherige System für gesetzwidrig. Die
Stadt Wien nahm daraufhin den Wiener Christkindlmarkt aus der
Marktordnung heraus. Als nächsten Schritt übertrug sie die
Organisation des Christkindlmarkts an eine neue Organisation und
diese wurde, ebenso ein Zufall, nur ein paar Wochen nach dem Urteil
des Verfassungsgerichtshofs gegründet...
Damit
wir uns jetzt nicht falsch verstehen – das neue System ist echt
super und jeder kann sich für die Ausrichtung des Christkindlmarktes
bewerben – allerdings nur rein theoretisch. Bisher hat es, außer
dem Verein von Herrn Keskin noch niemand gewagt...
Es
ist toll, dass der Wiener Christkindlmarkt jedes Jahr
Millionenumsätze erzielt – ist halt nur schade, dass die
Allgemeinheit nichts davon hat. Ich erinnere an den Rechnungshof,
welcher „empfohlen“ hat, dass die Stadt Wien eine angemessene
Miete für gewinnträchtige Events wie den Wiener Christkindlmarkt
auf dem Rathausplatz verlangen soll.
Die
Wiener SPÖ beruft sich allerdings bei den verlangten 34.000 € an
Herrn Keskin auf die Marktverordnung. Die
SPÖ ist nicht gewillt einen diesbezüglichen, neu ausverhandelten
Vertrag, durch das einfügen von lediglich zwei Wörtern, welche
„ausgenommen Weihnachtsmärkte“ lauten, deutlich „aufzufetten“.
I
In
der SPÖ verrechnet man dem Marktbetreiber, für die Dauer des Auf-
und Abbaus nicht einmal einen einzigen Cent an Marktgebühren! Seit
2015 sprechen wir dabei zwischen 26 und 32 Tagen - jedes Jahr - nicht insgesamt!
Damit
ich jetzt auch einmal verkünde wie der Verein von Herrn Keskin
heißt, hier ist er: „Verein zur Förderung des Marktgewerbes“. Herr
Keskin selbst hat durch seine Tätigkeit als Vereinsobmann ein
monatliches Salär in der Höhe von lediglich 3.000 €. Wer
will es glauben?
Der
Verein organisiert noch folgende Adventmärkte:
k.u.k.
Weihnachtsmarkt am Michaelerplatz, Adventmarkt
Mariahilf, Adventmarkt Favoriten, Adventmarkt Meidling
Für
die Sicherheit des Publikums am Wiener Christkindlmarkt wird übrigens
auch gesorgt und es werden keine Kosten und Mühen gescheut, um von
Montag – Donnerstag jeweils einen Security und von Freitag bis
Sonntag sogar unglaubliche zwei Securitys einzusetzen. Wie
viele Besucher*innen gibt es hier? Als sinnvoll kann beim
Christkindlmarkt auf dem Wiener Rathausplatz, der Einsatz von zehn
bis zwölf Securitys angesehen werden.
Wer
zu diesem Thema gerne nähere Informationen bekommen will – bitte
fragt mich einfach!
Was in diesem Land an Korruption abgeht ist unglaublich!Da könnte sogar ein.3.Welt Diktator noch etwas lernen.
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