Ist es wirklich möglich, dass wir mit
einer kleinen, beinahe schon unbedeutenden Maßnahme im Flugverkehr,
für einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten können? Es
müssten lediglich ein paar Flüge, um eine Flughöhe von 600 Meter
geändert werden. Die Flugzeuge würden daher jener Luftschicht
entgehen, in welcher die stärksten und klimawirksamsten
Kondensstreifen entstehen. Damit der Klimaeffekt um 59% reduziert
wird, müssten hierfür 1,7% aller Flüge umgeleitet werden.
Der Anteil des Luftverkehrs an die
weltweiten Treibhausgas-Emissionen liegt bei 2%. Weil die Flugzeuge
ihre Abgase hoch in der Atmosphäre hinterlassen, ist deren Wirkung
auf das Klima jedoch bis zu fünfmal stärker als bei den
Emissionsquellen am Boden. Der Wasserdampf und die Schwebstoffe aus
den Kondensstreifen, fördern zudem die Bildung von Wärme
absorbierenden Cirruswolken und genau diese verstärken wiederum den
Treihaus-Effekt.
Jetzt ist es allerdings so, dass nicht
jeder Flug solche Wolken fördernden Kondensstreifen hinterlässt. Meistens lösen diese sich nach einigen
Minuten wieder auf. Eine langlebige Version entsteht nur dann, wenn
das Flugzeug durch eine besonders kalte und mit Wasserdampf
gesättigte Luftschicht fliegt. In diesem Fall können die
Kondensstreifen bis zu 18 Stunden lang erhalten bleiben und
sich dann zu den klimawirksamen Kondenscirren umwandeln. Es
wäre allerdings möglich diese „bösen“ Kondensstreifen zu
verhindern, indem man diese kritische Luftschicht meidet. Nachdem
diese sehr dünn ist, kann man diese durch eine Änderung der
Flughöhe von nur wenigen hundert Metern, umgehen.
Das
Problem, welches Roger Teoh und seine Kollegen vom Imperial College
London dabei sehen ist, dass sich die Lage der Luftschicht, je nach
Region und nach Jahres- und Tageszeit ändert. Dies erfordert einiges
an Anpassung seitens der Flugrouten. Basierend
auf Daten aus dem japanischen Luftraum haben die Analysen ergeben,
dass nur 2,2% aller Flüge, für 80% der klimawirksamen
Kondensstreifen verantwortlich sind. Die meisten von ihnen fallen
auf den späten Nachmittag und die erste Nachthälfte. Selbst dann, wenn man von diesen, nur
jene der Nachtflüge umleiten würde, könnte man den Klimaeffekt um
erstaunliche 21,2% senken. Als besonders effizient empfiehlt es sich
die Flugzeuge in den Sommermonaten auf geringere und im Winter auf
größere Höhen umzuleiten.
Für alle Skeptiker welche nun meinen,
dass dieses Szenario gewiss auch einen Haken hat denen sei
versichert, dass es natürlich einen gibt. Wenn die Flugzeuge in
einer geringeren Höhe fliegen, sind sie einem stärkeren
Luftwiderstand ausgesetzt und verbrauchen dadurch mehr Treibstoff.
Bei den solcherart umgeleiteten Flügen würde der Verbrauch um
0,014% ansteigen. Ich glaube, dass man da durchaus von
einer zu vernachlässigenden Größe sprechen darf. Selbst dann wenn nur noch jene
Flugzeuge umgeleitet würden, welche kein zusätzliches CO2
ausstoßen, würde eine Verringerung der Kondensstreifen-Klimawirkung
von 20% erreicht. Wem
allerdings die Reduzierung um 20% zu gering ist, für den gibt es
noch eine erfreuliche Nachricht. Wenn
wir die Flugzeuge mit saubereren Ruß ausstoßenden Triebwerken
ausstatten, könnte man sogar 90% der treibhauswirksamen
Kondensstreifen verhindern.
Ja
die Neuausstattung kostet Geld, aber jene Finanzmittel welche
notwendig sind, um die vom Klimawandel verursachten Schäden zu
reparieren kosten ein Vielfaches...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen