Der
Wirkstoff Remdesivir hat sich im Tierversuch bereits erfolgreich,
gegen SARS und Mers-CoV b, bewährt. Er wurde einst als Gegenmittel
zu Ebola entwickelt. Es gibt bereits erste posivitive Erfahrungen bei
der Behandlung von Covid-19 Patienten. Die Studien laufen derzeit
parallel in China und den USA.
Derzeit
laufen weitere Tests mit Wirkstoffen gegen HIV und jene, welche
bereits im Tierversuch gegen SARS und Mers-CoV wirksam waren.
Interessant ist auch, dass das Grippemittel Tamiflu, welches gewiss
viele von euch kennen, in den derzeit stattfindenden Testreihen
eingesetzt wird. Nichts gilt aber derzeit als so Erfolg versprechend
wie Remdesivir. Dieses
antivirale Mittel stammt vom US-Pharmakonzern Gilead. Einst
als Wirkstoff gegen den Ebola-Virus entwickelt, zeigte er sich bei
den klinischen Studien im Jahre 2014, als wenig effektiv. Bei
Tierversuchen zeigte er hingegen eine gute Wirkung gegen andere
RNA-Viren – darunter auch die Coronaviren SARS und Mers-CoV. Die
ersten Tests an gesunden Probanden und an Ebola-Patienten hat
Remdesivir auch schon durchlaufen und sich dabei als verträglich
erwiesen. Bei
den Ebola-Patienten hat er zwar nix genützt aber immerhin auch nicht
geschadet...
Die
Wirkung von Remdesivir
Remdesivir
ähnelt in seiner Struktur den RNA-Bausteinen, welche die RNA-Viren
zur Vervielfältigung ihres Erbinformationsträgers eines Genoms
einer Zelle brauchen. Remdesivir
täuscht also die viralen Enzyme und sabotiert sozusagen ihre Arbeit.
Anstatt der Nukleiotidbausteine, wird also Remdesivir in die
Viren-RNA eingebaut. Ist der Wirkstoff erst einmal eingebaut, kann
sich das Virus nicht mehr vermehren.
Matthias
Götte von der University of Alberta hat mit seinem Team in einer
Studie herausgefunden, dass es zwar leichte Unterschiede im
Wirkmechanismus gegen Ebola gibt, die Sabotage allerdings bereits in
beiden Fällen funktioniert. Weiters erklärt er, dass Remdesivir,
auch nach dem Einbau in die RNA-Kette keinen sofortigen Stopp
verursacht. Das Virenenzym kann noch drei weitere Bausteine anhängen
– aber dann ist Schluss. Diese
Erkenntnis, welche das Team bei der Untersuchung von Remdesivir gegen
Mers CoV herausgefunden hat, sollte auch für Covid-19 gelten.
Zumindest ist Matthias Götte diesbezüglich sehr optimistisch.
In
China (Wuhan und Peking) wird Remdesivir bereits bei 700
Covid-Patienten eingesetzt. Es gibt dazu noch keine verlässlichen
Daten, sondern lediglich erste Eindrücke. Man wisse daher noch
nicht, ob es den Krankheitsverlauf tatsächlich beeinflusst – so
Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and
Infectious Diseases (NIAID).
In
China starten in Kürze zwei weitere Studien mit insgesamt 1.000
Covid-Patienten.
Es
wird Remdesivir in folgenden Dosen verabreicht:
Am
ersten Tag der Behandlung 200 Milligramm intravenös und an den
Folgetagen jeweils 100 Mg. Es soll ermittelt werden, ob der Wirkstoff
sowohl bei schweren als auch bei mittelschweren Verläufen der
Erkrankung wirkt und es soll festgestellt werden, ob die Behandlung
fünf oder zehn Tage anhalten muss. Diese
Forschungen helfen, um eine globale Datenbasis zum Wirkprofil des
Mittels zu erhalten, sagt Merdad Parsey der medizinische
Forschungsleiter bei Gilead.
Die Ergebnisse
dieser klinischen Studien werden für Anfang April erwartet. Wenn
sich der Wirkstoff Remdesivir gegen SARS-CoV-2 bewährt, dann wird
dies nicht die Ausbreitung des Corona-Virus stoppen, aber dabei
helfen die Todesfälle durch Covid-19 zu verhindern. Matthias Götte
meint: „Wir
werden wahrscheinlich mehr als ein Medikament brauchen, um gegen neu
auftretende Erkrankungen wie Covid-19 zu kämpfen. Idealerweise haben
wir mehrere Wirkstoffe in petto, weil einige Virenstämme sich als
resistent gegenüber bestimmten Behandlungen erweisen könnten.“ (Journal
of Biological Chemistry, 2020; doi:
10.1074/jbc.AC120.013056) Quelle:
University of Alberta, Gilead, Clinicaltrials.com
Ich hoffe sehr dass es bald den richtigen Wirkstoff gibt, damit nicht noch mehr Menschen darunter leiden müssen!
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