Richard Davidson und sein Team vom
Center für Healthy Minds an der University of Wisconsin-Madison
haben im aktuellen Fachjournal „Neurocase“ erläutert, dass
mediative Praxis mit einer verlangsamten biologischen Alterung
verbunden sein kann. Yongey Mingyur Rinpoche (YMR) ist ein
tibetisch-buddhistischer Mönch und 41 Jahre alt. Er ist ein renommierter
Meditationspraktiker und -lehrer. Bereits im Alter von neun Jahren
begann er zu meditieren. Seine enorm hohe Anzahl an Stunden, welche
er in seinem bisherigen Leben mit Meditation verbracht hat (ca. 60.000) könnte der Grund dafür
sein, dass sein Gehirn, um acht Jahre jünger aussieht, als sein
tatsächliches Alter ist – so die Wissenschaftler in der aktuellen
Studie.
Im Alter von zwölf Jahren wurde der
Mönch, hochoffiziell, zur siebenten Inkarnation von Yongey Mingyur
Rinpoche ernannt. Bereits im Teenager-Alter war er Exerzitien Meister
und führte drei Jahre lang, leitende Mönche und Nonnen, durch die
buddhistische Meditationspraxis. YMR nimmt bereits seit vielen Jahren an
Studien teil, um den Wissenschaftlern zu helfen, mehr über die
Verknüpfung von Meditation und Gehirn, zu erfahren. Innerhalb der
letzten vierzehn Jahre haben die Wissenschaftler sein Gehirn viermal,
mit einer MRT-Untersuchung vermessen.
Die gleiche Untersuchung
führten sie auch an 105 Erwachsenen Kontrollpersonen durch. Ein Vergleich der „grauen Substanz“
wurde dank des künstlichen Intelligenz-Netzwerks „BrianAGE“
möglich. Dank diesem können die Wissenschaftler das biologische
Alter und die Alterungsrate der von ihnen untersuchten Gehirne
ermitteln und vergleichen. Das Gehirn von YMR war im Vergleich zu
den Kontrollpersonen, viel langsamer gealtert. Es ähnelte nicht
einem 41-jährigen, sondern einem
33-jährigen. Richard Davidson erklärt dazu, dass
die Struktur der grauen Substanz eine gute Möglichkeit ist, um das
Alter des Gehirns zu bestimmen. „Wenn das Gehirn verkümmert,
nimmt die graue Substanz ab“.
Aus der Gehirnanalyse geht zudem
hervor, dass jenes von YMR bereits frühzeitig gereift ist. Die Vermutung von Richard Davidsont:
„Es gibt Bereiche des Gehirns, die Mitte bis Ende der 20er Jahre
online gehen, zum Beispiel regulatorische Regionen des Gehirns, die
eine wichtige Rolle bei der Selbst-regulierung spielen, um unsere
Aufmerksamkeit zu regulieren. Es kann sein, dass diese Bereiche bei
den Meditierenden früher reifen. Das wäre auch sinnvoll, weil wir
glauben, dass Meditation diese Bereiche und diese Art von Funktionen
(im Gehirn) stärken kann.“ Diese Aussage tätigte Richardson
gegenüber LiveScience.com
„Fakt ist“, so der Forscher,
„dass diese Studie lediglich einen erwachsenen und sehr
erfahrenen Meditierenden untersucht hat. Interessant wäre nun
herauszufinden, wie viel Meditation notwendig wäre, um deutliche
Unter-schiede in der grauen Substanz nachweisen zu können. Die Frage
ist auch, ob die Meditation der einzige Grund ist, warum das Gehirn
von YMR so jung geblieben ist, oder auch andere Faktoren eine Rolle
spielen. Das könnte auch eine Frage des Lebensstils sein, oder die
Tatsache, dass YMR im Hochgebirge Tibets geboren wurde und die
Menschen dort vielleicht grundsätzlich ein Gehirn haben, welches
langsamer altert. Es könnte auch eine Folge einer geringeren
Umweltver-schmutzung in der Heimat von YMR sein und weiters könnte
auch eine bestimmte Ernährung eine Rolle spielen. Die Ernährung und
der Lebensstil könnten wiederum eine Folge der Meditation sein.“
Für Richard Davidson stellt sich zudem
die Frage ob „der Besitzer eines junges Gehirns“ auch länger
lebt. Diese und viele weitere Fragen, will der Wissenschaftler mit
seinem Team, durch weitere Studien, beantworten können.
Zur Sicherheit könnten wir nun alle
mit Meditationübungen beginnen.
DANKE, für diesem spannenden
AntwortenLöschengut formulierten Bericht!