OECD-Generalsekretär
Angel Gurria warnte davor, dass die Blockadepolitik der USA zu einem
Handelskrieg führen könnte. Bemerkenswert ist, dass die OECD
sowieso bereits fast alle ihrer ursprünglichen Pläne aufgegeben
hat, nur um die USA mit ins Boot zu holen. Das Sekretariat versuchte
bis zum Schluss eine US-französische Einigung durchzubringen. Diese
hätte übrigens im Vergleich zur bisherigen Besteuerung, zu
lediglich geringfügigen Verbesserungen geführt.
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Mittwoch, 8. Juli 2020
US-Regierung lässt globale Steuer für Digitalkonzerne platzen
Eine
große Chance zur Einführung einer Digitalsteuer wurde von der
Trump-Regierung eine Absage erteilt und somit zum Platzen gebracht.
Schade, weil eine Reform der bisherigen Besteuerung von
Digitalkonzernen dringend notwendig wäre. Bisher werden die
erzielten Gewinne am Firmensitz versteuert. Dieser befindet sich,
rein zufällig natürlich, in jenen Staaten wo es geringe Steuersätze
gibt. Jene Länder wo allerdings die Konsumenten beheimatet sind,
gehen hingegen leer aus.
Der
US-Finanzminister Steve Mnuchin hat seinen europäischen Amtskollegen
mitgeteilt, dass die USA niemals einer Änderung zustimmen würden,
wenn eine Änderung der Steuergesetze auch führende
US-Digitalunternehmen betreffen könnte.
Die
gefinkelten Schachzüge zur Steuervermeidung von multinationalen
Unternehmen kosten jährlich ca. 500 Milliarden US-Dollar. Eine neue
Regelung, nach dem Vorbild einer US-französischen Einigung, hätte
zumindest für geringe Profite aus den Steueroasen für jene Länder
gesorgt, wo in Wahrheit die wirtschaftlichen Aktivitäten
stattfinden. Witzigerweise hätte diese Regelung einige wenige OECD
Länder gegenüber anderen bevorzugt und die USA wäre eine der klar
bevorzugten Nationen gewesen. Es zeigt sich, wieder einmal, wie groß
die Macht von Lobbyisten ist.
Es
besteht also weiterhin dringender Handlungsbedarf bezüglich des
systematischen Steuermissbrauchs, welcher von den multinationalen
Konzernen betrieben wird.
Die
Konzerne sollten – und jetzt bediene ich mich aus dem
NLP-Wortschatz unseres Herrn Bundeskanzlers - dazu eingeladen
werden, sich an einer länderspezifischen Berichterstattung zu
beteiligen und ihre Steuerkonstrukte offen zu legen. Welcher Konzern
bzw. welcher ihrer Steuerberater wird da wohl nicht gerne aktiv
werden, um den Menschen in der ganzen Welt zu zeigen, wie sie ihrer
sozialen Verantwortung nachkommen und ihre Steuern fair bezahlen? Mir
schwebt diesbezüglich ein Untersuchungsausschuss vor, welcher
weltweit Live übertragen wird.
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