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Mittwoch, 19. August 2020

Mauritius – die Ölkatastrophe im Indischen Ozean

Ein japanisches Frachtschiff mit dem Namen „MV Wakashio“ ist in der Nähe des Strandes auf ein Korallenriff aufgelaufen. Unmengen an Treibstoffen gelangen aus dem 300 Meter langen Schiff in den Ozean und die Regierung reagiert unverzüglich mit dem Ausruf eines Umweltnotstands. Sofort werden schwimmende Barrieren rund um das Schiff angebracht. Verzweifelt wird versucht das Öl an Ort und Stelle zu binden, damit die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst klein bleiben. Weil publik wird, dass menschliche Haare in der Lage sind Öl aufzunehmen, schneiden sich zahlreiche Bewohner*innen von Mauritius ihre Haare ab und bringen diese zum Strand. Dort werden die Haare in Nylonplanen gepackt und als Öl aufnehmende Barriere verwendet.

Während einzelne Menschen vor Ort, so gut wie sie eben können helfen, bittet die Regierung die internationale Gemeinschaft um Hilfe. Binnen kürzester Zeit organisiert der französische Präsident Emmanuel Macron ein Aufklärungsflugzeug, ein Schiff sowie Spezialkräfte, welche sich auf den Weg nach Mauritius machen. „Wenn die biologische Vielfalt gefährdet ist, besteht dringender Handlungsbedarf. Frankreich ist da“, schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Der Hilfstrupp kommt übrigens von der Insel La Réunion. Diese befindet sich lediglich 200 Kilometer von Mauritius entfernt. Eine japanische Reederei wiederum beginnt Öl aus dem Wrack abzupumpen und in einen daneben liegenden Tanker umzufüllen. Das ursprüngliche Leck konnte in der Zwischenzeit verschlossen werden.

Mauritius hat bereits 400 Ölsperren angebracht und die Besatzung des unter panamaischer Flagge fahrenden Schiffes in Sicherheit gebracht. Selbst für den Fall, dass kein weiteres Öl mehr austritt, werden die Aufräumarbeiten noch sehr lange dauern. Die Einwohner*innen der Insel helfen mit Eimer und Schaufel mit, um die größten Schäden zu beseitigen. Ihr Einsatz ist enorm und nachahmenswert. Es handelt sich um eine Sisyphus-Arbeit, weil ständig neue Ölteppiche an Land gespült werden.

Mittlerweile hat sich der Besitzer des Unglücksfrachters, Kiyoaki Nagashik von Nagashiki Shipping entschuldigt und die Bevölkerung von Mauritius um Verzeihung gebeten - Zitat: "Wir entschuldigen uns zutiefst bei den Menschen in Mauritius und den Betroffenen dafür, dass wir ihnen so viele Probleme bereiten." Die Entschuldigung alleine wird Mauritius nicht reichen. Es wird wohl eine unvorstellbar große Menge an Geld fließen müssen, um den entstandenen Schaden auch nur ansatzweise zu begleichen.


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