Aufgrund des gewaltigen Einschlags, wurden insgesamt 76 % aller auf der Erde lebenden Arten ausgelöscht. Rein geologisch betrachtet war der Auslöser, ein sehr kurzes Ereignis, welches dennoch zur Folge hatte, dass die Aussterberate in den nächsten fünf Millionen Jahren, sehr hoch war. Die Erholungsphase, nach diesem schrecklichen Ereignis, brauchte sogar zwölf Millionen Jahre. Erst dann befanden sich die Entstehungs- und Extinktionsraten von Arten, wieder im Gleichgewicht.
Eine internationale Studie unter der Leitung der Universität Gießen ist nunmehr zum Ergebnis gekommen, dass das derzeit stattfindende Massensterben, jenes aus der Kreidezeit, bei weitem übertreffen wird. An der Studie haben sich Wissenschaftler aus den Fachgebieten der Evolutionsbiologie, Paläontologie und Geologie beteiligt.
Der Schwerpunkt der neuen Studie wurde den Süßwasserlebewesen gewidmet, weil diese zu den am stärksten bedrohten Lebewesen der Gegenwart gehören. Die Wissenschaftler sammelten zu diesem Zweck die Daten von 3.400 fossilen und lebenden Schneckenarten in Europa aus den vergangenen 200 Millionen Jahren ein. Sie bildeten die Grundlage für die Schätzungen zur Artenentstehung und dem Aussterben der Arten. Auf diese Art und Weise ist es den Forschern auch möglich gewesen zur Erkenntnis zu gelangen, wie lange die Erholungsphase, nach einem Artensterben andauert.
Eine der Erkenntnisse der Wissenschaftler war, dass die Aussterberate der Süßwasserlebewesen, während des fünften Massensterbens, höher als angenommen war. Noch schlimmer ist allerdings die Erkenntnis, dass das derzeit stattfindende sechste Massensterben, die Rate des vergangenen Massensterbens übertreffen wird. Die Forscher sind davon überzeugt, dass bereits im Jahre 2120, ein Drittel aller Süßwasserlebewesen ausgestorben sind. Die Geschwindigkeit, mit welcher das derzeitige Ereignis stattfindet, ist in der Geschichte unseres Planetens einzigartig.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Menschheit bereits mit dem heutigen Tag, seine negativen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt beendet, würde das Artensterben noch über einen längeren Zeitraum hoch bleiben. Die Erholung nach dem derzeit stattfindenden Massensterben wird, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, viel länger dauern, als die zwölf Millionen Jahre, welche unser Planet nach dem Asteroiden-Einschlag in der Kreidezeit benötigte.
Nein, es ist nicht egal, ob Arten aussterben oder nicht. Langfristig betrachtet, sind davon ganze Ökosysteme betroffen. Wir Menschen, sind auf ein funktionierendes Süßwassersystem angewiesen. Wir brauchen es für unsere Wasserversorgung, unsere Gesundheit und unsere Ernährung. Der Verlust zahlreicher Süßwasserlebewesen, ist für uns Menschen, keine Kleinigkeit.
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