Der Sender ITV konnte auch filmen, dass diese Waren von Lastwagen abgeholt wurden. Während der Großteil der Ware auf einem Müllplatz wanderte, ist ein kleiner Teil immerhin in ein Recycling-Center gebracht worden.
Ein Ex-Manager von Amazon bestätigte die Aufnahmen des Senders in einem Interview und ergänzte, dass alleine in Schottland, wöchentlich 130.000 Produkte vernichtet würden. Das deckte sich wiederum ziemlich genau mit jenen Dokumenten, welche der Sender ITV erhielt. Dort war von 124.000 Produkten die Rede, welche jede Woche in den Müll wanderten. Im gleichen Zeitraum werden im schottischen Warenlager ca. 24.000 Waren zur Spende freigegeben.
Man darf jetzt nicht in den Fehler verfallen, dass diese Vorgangsweise in jedem Amazon-Lager geschieht. Diese Milchmädchen-Rechnung funktioniert schon alleine deshalb nicht, weil in Schottland der Müll von ganz Großbritannien entsorgt wird.
Fakt ist aber auch, dass nicht alle Waren, welche in den Amazon-Lagern vorhanden sind, auch Amazon gehören. Es gibt dort nämlich zwei Arten von Artikeln. Einerseits gibt es Produkte, welche Amazon selbst auf eigene Rechnung verkauft und andererseits gibt es Waren, welche Amazon auf dem eigenen Marktplatz anbietet und ausliefert, welche aber dennoch einem anderen Händler gehören. Die Lagerung letzterer Produkte lässt sich Amazon auch gut bezahlen. Je länger ein derartiger Artikel auf dem Amazon-Lagerplatz bleibt, desto mehr muss der Händler auch dafür bezahlen.
Wenn ein Artikel sich also nicht so schnell verkauft, wie es der Händler eigentlich gedacht und geplant hat, kann sich daraus schnell ein Minusgeschäft entwickeln. Das ist der Grund warum ein Teil der Waren wieder an den Händler zurückgeschickt wird. Man will sich nun einmal diese Lagerkosten sparen. Wenn sich der Händler allerdings im Ausland befindet, dann lohnt sich auch eine Rücksendung der Ware nicht und es ist finanziell sogar besser, die Ware auf den Müll zu kippen.
Selbstverständlich könnte man diese Ware ganz einfach auch Spenden, weil es für den Händler keinen Unterschied ausmacht, ob eine Ware vernichtet oder verschenkt wird. Das Problem ist lediglich, dass die meisten Fremdfirmen hierfür keine Zustimmung geben...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen