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Samstag, 16. Oktober 2021

Edward Snowden "Your Money AND Your Life"

Der Ex-Whistleblower und einer der wohl bekanntesten Datenschutz-Experten der Welt, Edward Snowden, hat sich in seinem Blog, zum Thema CBDCs (Central Bank Digital Currencies – digitale Zentralbankenwährungen) und die damit verbundene Bedrohung für die Bürger*innen geäußert. Die digitalen Währungen der Zentralbank sind „Die neueste Gefahr, welche den öffentlichen Horizont erschüttert“. Eine digitale Zentralbankenwährung hat für die Bürger*innen keinen sinnvollen Anwendungszweck.

Was ein CBDC jedenfalls nicht ist, ganz egal was auch Wikipedia dazu sagt, ist ein digitaler Dollar. Die Begründung ist, dass die meisten Dollar sowieso bereits digital sind und sich nicht in irgendeiner Brieftasche befinden. Sie existieren lediglich in der Datenbank einer Bank. Unter einer digitalen Zentralbank-Währung darf man sich auch keinesfalls die staatliche Version einer Kryptowährung vorstellen, denn das ist es nicht. CBDCs sind nichts anderes, als eine Pervertierung der Kryptowährung. Sie haben nichts mit den Gründungsprinzipien und/oder den Protokollen einer Kryptowährung gemein.

Edward Snowden bezeichnet in seinem Blog-Artikel die CBDCs als kryptofaschistische Währungen. Zitat: „Diese kryptofaschistischen Währungen haben lediglich das Ziel den Usern das grundlegende Eigentum an ihrem Geld zu verweigern und den Staat als Vermittler jeder Transaktion zu installieren“. Es ist so wohltuend diese Worte von Edward Snowden zu lesen, weil man selbst oft als Spinner angesehen wird, wenn man bereits seit Jahren darüber spricht bzw. schreibt – einem Edward Snowden glaubt man diesbezüglich vielleicht doch ein wenig mehr.

Wir brauchen lediglich einen Blick nach China werfen, wo das Bitcoin-Verbot, ganz zufällig natürlich, mit der Veröffentlichung des Digital-Yuan zusammentrifft. Der digitale Yuan dient dazu, die Fähigkeit des Staates zu erhöhen, dass er wirklich jede Transaktion vermittelt. Eine dezentrale Kryptowährung ist sowohl für die Bankenwelt, als auch für einen Staat, eine epochale Störung. Wo kommen wir da hin, wenn jeder seine Werte selbst speichern und verschieben kann, wohin er es will!?!

Der Widerstand gegen diesen Freihandel findet zumeist unter dem Deckmantel der Besorgnis statt. Der Staat behauptet in diesem Zusammenhang oft und gerne, dass diese dezentralen Kryptowährungen seine Dienste hauptsächlich in rechtswidrigen Spielhallen, beim Steuerbetrug, bei Waffen- und Drogengeschäften, sowie zur Finanzierung des Terrorismus entfaltet. Euch fallen dazu gewiss noch einige andere Dinge ein.

Wenn wir nun diese Behauptungen, den Aussagen des Amtes für Terrorismusfinanzierung und Finanzverbrechen im US-Finanzministerium gegenüberstellen, dann bemerken wir eine wunderbare Diskrepanz: „Obwohl virtuelle Währungen für unerlaubte Transaktionen verwendet werden, ist das Volumen im Vergleich zum Volumen unerlaubter Aktivitäten durch traditionelle Finanzdienstleistungen gering“. Ist es nicht erstaunlich, wie schnell plötzlich dieses Kartenhaus einstürzt?

Ein kommerzielles Bankensystem speichert Geld, legt es an (verliert es auch oft) und die Fed beschließt wiederum, meistens spät in der Nacht, dass man doch ganz einfach Geld nachdrucken könne. Der Bankensektor ist nicht die Lösung, sondern das eigentliche Problem.

Wie oft werden Kunden damit angelockt, dass ihrem Geld nix passieren könne, weil die Bank, im Falle einer Zahlungsunfähigkeit ja sowieso gerettet wird. Dieses Szenario nennt sich Bailout und es werden im Falle einer Bankenpleite sämtliche Maßnahmen ergriffen, um die Bank, welche durch Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung von einer Pleite bedroht ist, zu retten. Es handelt sich um eine parasitäre und ineffiziente Industrie. Die Banken wissen, dass sie, im Falle des Falles, von der Fed unterstützt werden, weil sie für ein mögliches Scheitern „zu groß sind“.

Die Gewinne gehören also der Bank und die Verluste dürfen wir uns alle gemeinsam aufteilen.

Ihr habt bestimmt schon einmal versucht, eine größere Geldsumme von eurem Konto abzuheben. Ich wette, dass dieser Versuch zumeist mit folgenden Worten unterbunden wurde: „Es tut uns leid, aber kommen Sie bitte nächsten Mittwoch wieder!“ Das liegt einfach daran, dass die physische Währung, in der Filiale nur im ganz geringen Ausmaß vorhanden ist. Das Geld muss also zuerst bestellt werden, damit es auch wirklich da ist.

Die Tätigkeit einer Bank ist in Wirklichkeit nur noch auf das sogenannte „Intermediating“ reduziert. Das bedeutet, dass sie nur noch ein Geldbesteller-Dienstleister ist, welcher von Gebühren und Strafen lebt.

In einer immer stärker werdenden digitalen Gesellschaft gibt es in Wahrheit nichts, was eine Bank für uns tun kann, um unsere Assets zu gewähren und/oder schützen, wozu ein Algorithmus nicht ebenso in der Lage ist.

Welchen Vorteil hat eine Bank gegenüber einer dezentralen Kryptowährung?

Nunja - eine dezentrale Kryptowährung überreicht Dir zu Weihnachten keinen Kalender für das Neue Jahr.

Eine der Befürchtungen von Edward Snowden ist, dass der Staat beim CBDC die Möglichkeit hat, dem digitalen Geld ein Ablaufdatum mitzugeben. Die Konsumenten/Anleger könnten solcherart gezwungen werden, die digitale Währung auszugeben.

Ihr glaubt, dass es nicht möglich ist? Nun, in China ist man in der Testphase des digitalen Yuan genau diesen Weg gegangen. Die Digitalwährung wurde unter jener Voraussetzung kostenlos verlost, dass die User, den digitalen Yuan binnen einer bestimmten Zeitfrist ausgeben mussten. Wer dies nicht tat, hat seine Yuan verloren.

Es ist also Fakt, dass es kein Problem ist, einer ausgegebenen Digitalwährung, ein zeitliches Ablaufdatum zu geben.

Welche Verbesserung hätte es also für uns, wenn es eine digitale Zentralbankenwährung gibt?

Ich kenne keinen Vorteil. Habt ihr eine Idee, was es sein könnte?

Ich schließe mit folgenden Worten: „Be your own bank - Bankgeschäfte sind notwendig, aber Banken sind es nicht“.




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