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Freitag, 12. November 2021

Was sich US-Astronomen am meisten wünschen

Eine Pressemitteilung durch die U.S. National Academies of Sciences, Engineering and Medicine hat eine Liste offenbart, welche sich die Astronom*innen für das nächste Jahrzehnt wünschen. Es handelt sich dabei um das Ergebnis einer Umfrage mit dem Namen „Decadal Survey“, welche unter den Wissenschaftler*innen durchgeführt wurde, die auf dem Gebiet der Astronomie und in der Astrophysik tätig sind. Aufgrund dieser Anliegen, Forderungen und Wünsche, sollten Investitionen in jenen Bereichen erfolgen, welche von den Befragten, für die 2020er Jahre priorisiert wurden.

Auf Platz 1 dieses Rankings befindet sich die Forderung nach der Erforschung von erdähnlicher und somit gleichzeitig auch potenziell lebensfreundlichen Exoplaneten. Das nennt sich in der Studie dann „Pathways to Habitable Worlds“. Dafür notwendig wäre die Entwicklung eines Mega-Weltraumteleskops.

Auf Platz 2 der Wunschliste steht die Erforschung von Schwarzen Löchern und von Neutronen Sternen, als Fenster in die Entwicklung des Universums – nennt sich auf Englisch „New Windows on the Dynamic Universe“, sowie in die Herkunft und die Evolution von Galaxien - „Unveiling the Drivers of Galaxy Growth“.

Als Ergebnis der Umfrage wird ein Revival des „Great Observatories“ Programms der NASA aus den Jahren 1990 – 2003 angeregt. Damals wurde auch das weltberühmte Hubble-Teleskop entwickelt und an den Start gebracht.

Was empfiehlt man also als Ergebnis dieser Umfrage?

Es wird die Entwicklung eines Weltraumteleskops empfohlen, welches einen Spiegeldurchmesser von ca. sechs Metern hat. Das Ziel ist es, damit die bisher existierenden Teleskope sowohl im infraroten, als auch im ultravioletten Bereich zu übertroffen. Wenn diese nun wirklich gebaut werden sollten, dann könnte man damit, ab dem Beginn der 2040er Jahre, in den Atmosphären ferner Planeten, nach den Spuren von Leben suchen.

Die „Decadal Survey“ beschreibt dazu bereits 25 Ziele auserkoren, welche bisher als vielversprechend auserkoren wurden. Für das Riesenteleskop bräuchte man, laut eigener Berechnung ein Budget von ca. 11 Milliarden US-Dollar. Das Teleskop wäre ähnlich groß wie das schon bald startende „James-Webb-Space-Telescope“ (JWST). Die NASA arbeitet übrigens bereits 2016 an zwei Konzepten für derartige Teleskope. Konzept Nummer 1 nennt sich „Large Optical Infrared Surveyor“ (LUVOIR). Konzept Nummer 2 trägt den Namen „Habitable Exoplanet Observatory“ (HabEx).

Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass man die bereits in Planung und Bau befindlichen Riesenteleskope „Giant Magellan Telescope“, welches in den chilenischen Anden entsteht und jenes auf Hawaii, dem „Thirty Meter Telescope“, finanziell unterstützt. Von den Ergebnissen dieser beiden Teleskope würde die Wissenschaft über mehrere Jahrzehnte profitieren.

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