Nachdem sich im Jänner, vor der Küste Perus eine Umweltkatastrophe ereignete, hat Peru den Verursacher, den Öl-Konzern Repsol verklagt. Damals hat ein Tankschiff, beim Entladen an der größten Raffinerie Perus „La Pampilla“, 10.000 Barrel Rohöl „verloren“. In der betroffenen Region leben und arbeiten ca. 1.500 Fischer, welche seit der Umweltkatastrophe, nur noch 10 % der durchschnittlichen Fangquote erzielen.
Ein derartiges Unglück sollte nicht passieren, aber wenn es dann doch geschieht, sollte man halt die entsprechenden Handlungen setzen, um den Schaden möglichst gering zu halten. Der Erdölkonzern Repsol hat hier allerdings in jeglicher Hinsicht versagt. Repsol ist weltweit in 29 Ländern aktiv und hat 2020 einen Umsatz von 50 Milliarden Euro erzielt. Als das Unglück geschah, gab man zuerst einmal bekannt, dass man sich keine Sorgen machen solle, denn man habe alles unter Kontrolle. Es sind ja auch nur sieben Barrel mit Rohöl ausgelaufen. Wie ich bereits oben geschrieben habe, sind es allerdings 6.000 Barrel gewesen.Der Konzern war wohl der Meinung, dass das eh niemanden auffällt und ist in den ersten 48 Stunden nach der Katastrophe, sofort einmal untätig gewesen. 48 Stunden ist übrigens genau jene Zeitspanne, in welcher man die Möglichkeit hat, eine Ölpest einzudämmen. Diese Chance hat man jedoch ungenützt verstreichen lassen. Danach hat man dann halt doch schön langsam mit den Aufräumarbeiten begonnen. Zu diesem Zweck wurden freiwillige Helfer engagiert, welche gegen einen kärglichen Lohn und zumeist ohne Schutzkleidung, die Aufräumarbeiten durchführen sollten.
Insgesamt ist bei der Umweltkatastrophe vor der Raffinerie „La Pampilla“ ein Küstenabschnitt von ca. 1.800 Quadratkilometer Strand und 7.139 Quadratkilometer Meer verschmutzt worden. Abgesehen von den Umweltschäden, welche die Region noch lange belasten, sind mehr als 700.000 Menschen als Verbraucher, Nutzer und Dritte, wie z. B. durch die Umsatzeinbußen im Bereich der Fischerei und des Tourismus, betroffen.
Das Nationale Institut für die Verteidigung des Wettbewerbs und den Schutz des geistigen Eigentums hat den Erdölkonzern Repsol auf dem zivilen Weg, nunmehr auf 4,3 Milliarden Euro verklagt. Die Klage könnte jedenfalls ein Präzedenzfall werden. Im Zivilgesetzbuch steht nämlich geschrieben, dass derjenige, welcher ein riskantes Gut befördert oder eine riskante Tätigkeit ausübt und einem anderen einen Schaden zufügt, verpflichtet ist, diesen zu ersetzen.
Die Forderungen werden jedoch vom Konzern Repsol als unbegründet zurückgewiesen. Repsol hat den Ball gleich volley weitergespielt und seinerseits Klage gegen die Schiffseigner und Versicherer des Öl-Tankers „Mare Doricum“ eingereicht. Man geht davon aus, dass durch eine plötzliche Verschiebung des Tankers, die Schläuche und Entladesysteme zerstört wurden.
Das wird bestimmt kein kurzer Prozess, aber über den Verlauf werde ich euch selbstverständlich auf dem Laufenden halten.
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