Überlegen
wir einmal logisch weiter. Man darf auf eine Verletzung des Luftraums
erst dann reagieren, wenn es bereits passiert ist. Die Türkei hat
behauptet zehn Warnungen innerhalb von fünf Minuten ausgesprochen zu
haben... Wie geht das, wenn das Flugzeug nur 17 Sekunden im
türkischen Luftraum war? Die türkischen Kampfpiloten haben wohl auf
ein derartiges Ereignis gelauert. So schnell können die Kampfjets
wohl nicht gestartet sein... Genau betrachtet haben wohl die
türkischen F-16 den syrischen Luftraum verletzt. Immerhin ist die
russische Maschine in einer Entfernung von vier Kilometern zur
türkischen Grenze abgeschossen worden.
Während
die russischen Piloten sich fürs Erste mit dem Schleudersitz und
dann am Fallschirm hängend aus der abgeschossenen Maschine befreien
konnten, hatten die sogenannten „moderaten Rebellen“ nichts
Besseres zu tun, als die am Fallschirm hängenden Piloten unter
Beschuss zu nehmen, wobei einer von ihnen verstarb. Laut Genfer
Menschenrechtskonvention ist dies streng verboten... Des Weiteren
wurde ein Hubschrauber, welcher zur Rettung der Piloten geschickt
wurde von diesen „moderaten Rebellen“ ebenso unter Beschuss
genommen und zum Absturz gebracht. Einer der im Hubschrauber
befindlichen Soldaten wurde dabei getötet. Ein zweiter Hubschrauber
konnte aber die restliche Crew und den überlebenden Piloten des
Kampfjets retten.
2012
wurde übrigens ein türkischer Kampfjet in Syrien abgeschossen,
nachdem er in dessen Luftraum eingedrungen war. Die Reaktion vom
damaligen Premierminister Erdogan war: „Eine kurzfristige
Grenzverletzung kann niemals ein Grund für einen Angriff sein.“
Eine
Folge des Abschusses werden wirtschaftliche Konsequenzen für die
Türkei sein. Viele Russen machen nämlich sehr gerne Urlaub in
Antalya. Sollten diese der Aufforderung des Außenministeriums nicht
mehr in der Türkei Urlaub zu machen tatsächlich nachkommen, würde
sich alleine das schon sehr stark auf die türkische Wirtschaft
auswirken. Das Projekt Gaspipeline TurkishStream wird wohl damit auch
zumindest auf Eis gelegt werden. Fast zwei Drittel ihrer Energie
bezieht die Türkei aus Russland. Da sollte man sich lieber nicht
verkühlen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen