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Donnerstag, 19. November 2015

Beginnt ein neues Kapitel für den chinesischen Yuan?

Am 30. November 2015 könnte der chinesische Yuan in die Weltreservewährung SDR aufgenommen werden. Der Stab des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat eine Aufnahme der chinesischen Währung Yuan, auch Renminbi (RMB) genannt, in dessen Währungskorb vorgeschlagen. Laut Aussage von IWF-Chefin Christine Lagarde sei man zur Ansicht gelangt, dass Chinas Währung sämtliche Bedingungen erfülle, um als fünfte Währung Teil des Währungskorbes zu werden.

Der SDR setzt sich aus den wichtigsten Währungen zusammen und wird alle fünf Jahre neu zusammengesetzt und gewichtet.

Aktuell setzt er sich folgendermaßen zusammen:

US-Dollar: 41,9 %, Euro: 37,4 %, Brit. Pfund: 11,3 %, Yen: 9,4 %

Der SDR ist eine Kunstwährung des IWF und soll in Krisensituationen ausgegeben werden. Ziel sei es, damit den Zahlungsverkehr aufrechtzuerhalten. Eine Deckung für den SDR gibt es nicht. Sollte Chinas Währung in diesen exklusiven Warenkorb aufgenommen werden, so wäre dies der nächste Schritt zur Welt-Reservewährung. Durch eine Aufnahme erwartet man sich in Peking, international betrachtet, noch mehr Akzeptanz und noch mehr Einfluss. Vermutlich ist der unbändige Wunsch nach internationaler Anerkennung auch der Grund, warum China seit etwa einem halben Jahr die aktuellen Daten der Goldreserven veröffentlicht.

Insgesamt gibt es übrigens 188 stimmberechtigte IWF-Mitglieder. Meistens halten sich diese an die Staff-Empfehlungen. Die USA verfügen über 16,75 % der Stimmen und besitzen ein Vetorecht bzw. eine Sperrminorität. Das könnte für die Chinesen problematisch werden. Sollte der Yuan in die SDR-Währung aufgenommen werden, so wäre das bereits der halbe Weg zur Ablöse des US-Dollar als Weltleitwährung.

Die Entscheidung fällt nun am 30. November 2015 und der Ball dazu liegt beim Exekutivrat des Fonds.

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