Wenn wir uns jetzt in Uganda auf die
Suche nach Flüchtlingslager oder Zelte- und Containerdörfer machen
würden, hätten wir keinen „Erfolg“. Wir würden nichts finden.
Für uns wäre eine derartige Unterbringung durchaus „normal“,
weil wir ja schnell viele Leute unterbringen wollen.
Wo bringt also Uganda seine Flüchtlinge
unter? Also es fängt einmal damit an, dass jeder Asylberechtigte
sofort sein Recht auf Arbeit bekommt. Jetzt stellen wir uns das
einmal in Österreich und Deutschland vor und überlegen uns wie die
Reaktionen ausschauen könnten. Das ist aber noch nicht alles. Uganda
geht da nämlich gleich noch mehrere Schritte weiter. Jeder
Asylberechtigte bekommt einen halben Hektar Land geschenkt! Das ist
also ein Grundstück mit 100 mal 50 Meter. Die Asylberechtigten
dürfen es so lange sie in Uganda sind behalten! Das ist weltweit
einzigartig und nicht erst seit ein paar Tagen oder Wochen so,
sondern bereits seit den fünfziger Jahren...
Die Schutzsuchenden bekommen nach ihrer
Ankunft von den Hilfsorganisationen sowohl Saatgut, als auch
Werkzeuge zur Verfügung gestellt. Nachdem das erste Mal geerntet
wurde, lernen die Asylberechtigten zusehends für sich selbst zu
sorgen und werden immer weniger abhängig von einer Unterstützung
durch den Staat. In Uganda gibt es bereits Siedlungen in denen bis zu
100.000 Menschen leben und welche von den „normalen“ Dörfern
Ugandas nicht mehr zu unterscheiden sind. Konflikte mit der
heimischen Bevölkerung gibt es, trotz der stetigen Zunahme von
Schutzsuchenden, ganz selten.
Der Nachteil für die Flüchtlinge ist,
dass sie in Uganda nur als Flüchtling bleiben können. Es gibt
derzeit, im ugandischen Recht keine Möglichkeit die
Staatsbürgerschaft zu bekommen oder wählen zu gehen. So lange es in
ihren Herkunftsländern Krieg oder/und Terror gibt, dürfen sie aber
wenigstens uneingeschränkt bleiben.
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