Japans Behörden
haben bereits kurze Zeit nach der Katastrophe damit begonnen, die
Schilddrüsen der höchstens 18 Jahre alten Kinder auf
Auffälligkeiten zu untersuchen. Diese Krebsart entwickelt sich sehr
langsam. Sie tritt üblicherweise erst vier bis fünf Jahre nach der
freigesetzten Strahlung durch die Kernschmelze auf. Bei den
Vorsorgeuntersuchungen mittels Ultraschall, ist im Gegensatz zur Zeit
vor dem Unglück, eine 20 bis 50-fache, manche Institutionen sprechen
gar von einer 230-fachen höheren Rate an Schilddrüsenkrebsfällen
aufgetreten.
Die japanische
Regierung will allerdings nicht an einen Zusammenhang mit der
Reaktorkatastrophe glauben. Sie ist davon überzeugt, dass es nur
deshalb vermehrt auftretende Schilddrüsenkrebsfälle gibt, weil
durch die große Anzahl an Untersuchungen, ein sogenannter
„Screening-Effekt“ aufgetreten ist. Der Epidemiologe Toshihide
Tsuda ist da anderer Ansicht und vertritt komplett diametral dazu die
Meinung, dass die Krankheitsfälle schneller als erwartet steigen.
Schließlich seien seit dem Unglück erst vier Jahre vergangen und es
wäre ein noch viel stärkeres Ansteigen an Krebserkrankungen zu
erwarten.
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