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Samstag, 9. Januar 2016

Jemen – Waffenruhe ab Dienstag, den 12. Jänner 2016

Saudi-Arabien hat inklusive seiner gesamten arabischen Militärallianz eine fünftägige Waffenruhe angekündigt, damit die notleidende Bevölkerung versorgt werden kann. Dies hat der saudi-arabische Außenminister Adel al-Dschubair in Paris bekanntgegeben. Bei den diesbezüglichen Beraturngen war der US-Außenminister John Kerry dabei. Dieser sprach davon, dass ein wichtiger Moment gekommen sei und die Huthi-Miliz vermutlich in die Feuerpause einwilligen werde.

Dieses Vorgehen ist jetzt doch einigermaßen überraschend. Nachdem Saudi-Arabien am 2. Jänner 2016 die letzte Waffenruhe für beendet erklärt hatte und die Huthi-Rebellen auf saudiarabischem Territorium acht Menschen töteten, hat der Sprecher der Militärallianz, Brigadegeneral Ahmed al-Assiri noch am 7. Jänner 2016 eine umfangreiche Vergeltung angekündigt. Die Milizen hätten nämlich, laut seinen Worten, eine rote Linie überschritten...

Das jemenitische Außenministerium hat übrigens den UN-Vertreter George Abu al-Zulof, als unerwünschte Person bezeichnet und de facto hianauskomplementiert... Das Außenministerium halte ihn für nicht neutral... Irgendwie seltsam weil das UN-Hochkommissariat hat immerhin festgestellt, dass die saudi-arabische Militärallianz im Jemen Streubomben eingesetzt hat. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat dies der Militärallianz ebenso vorgeworfen und auf das Schärfste verurteilt, weil durch deren Einsatz ganz bewußt auch die zivile Bevölkerung des Landes getötet werden soll.

Was sind eigentlich Streubomben? Streubomben bestehen aus einem Behälter, welcher hunderte kleinste Minibomben enthalten kann. Die Bomben können auf einer Fläche von mehreren Hundert Hektar ausgestreut werden! Es kann also niemand behaupten, dass diese Waffe gezielt gegen ein bestimmtes Objekt oder eine Person eingesetzt wird. Ein weiteres Problem sind die unzähligen Blindgänger. Tage, Wochen oder gar Jahre später sind diese immer noch in der Lage Menschen zu verletzten oder töten. Felder, welche die Menschen für die landwirtschaftliche Nutzung brauchen, werden dadurch unbrauchbar.

Seit Kriegsbeginn wurden im Jemen tausende Zivilisten getötet. Mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Die gezielte Zerstörung der Infrastruktur Jemens hat dazu geführt, dass die Mehrheit der Bevölkerung kein fließendes Wasser, zu wenig Nahrung und keinen Strom hat. Laut der UN-Nahrungsbehörde sind bereits etwa eine Million Menschen unterernährt.

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