Diese Geschichte glaubt man aber weder
in Honduras, noch sonst irgendwo auf der Welt. In der jüngeren
Vergangenheit hat die vierfache Mutter Berta
Cáceres mit vehement darauf hingewiesen, dass sie Morddrohungen
erhalten habe und ihr Name auf einer „Todesliste“ stehe. Sie
berichtete noch in der Woche vor der Tat, mehrmals über die eigene
Bedrohung sowie die Ermordung, einiger ihrer engsten Mitstreiter.
Die Interamerikanische
Menschenrechtskommission hatte der Aktivistin Schutzmaßnahmen
zugesprochen, welche aber laut der Menschenrechtsorganisation COPINH
von den Behörden Honduras nicht umgesetzt wurden. Dem widerspricht
nun Minister Jorge Ramon Hernandez Alcerro. Aus seinem Mund klingt
das aber so, als ob die Ermordete an der Tat selbst schuld sei, weil
sie den Behörden nur ihr Wohnhaus in Libano genannt habe und nicht
jenen Wohnsitz wo sie ermordet wurde. Berta
Cáceres wechselte aber deshalb ihre Wohnung, weil sie sich, laut
Informationen ihrer engsten Vertrauten, in der angeblich bewachten
Wohnung, in Libano nicht sicher fühlte.
Berta Cáceres bezahlte ihren Einsatz
für die Rechte der Lenca-Indigenen und ihren Widerstand gegen
diverse Staudammprojekte, welche die Siedlungen der Lenca-Indigenen
bedrohten, mit dem Leben. Die 84-jährige Mutter der Toten machte in
einem Radiointerview die Regierung für die schreckliche Tat
verantwortlich. Für die Menschenrechtsorganisation COPINH sind es
hingegen die Firma DESA, deren Finanziers, sowie die internationalen
Projektpartner.
Nachdem es im Jahr 2013 der
Lenca-Bevölkerung gelungen war, das Staudammprojekt Agua Zarca auf
friedliche Art und Weise zu stoppen, hat die Betreiberfirma
Desarollos Energéticos im Juli 2015 die Arbeiten am Gualcarque-Fluss
fortgesetzt. Schon vor der Tötung von Berta Cáceres wurden vier
COPINH Mitglieder ermordet. Darunter mit Tomas Garcia auch jener
Mann, welcher sich an der Spitze von COPINH befand. Er wurde 2013,
während einer Demonstration, von einem Soldaten erschossen.
In Honduras befinden sich die
Menschenrechte seit dem Putsch im Jahr 2009 im stetigen Sinkflug.
Seit der Ermordung der Aktivistin Berta Cáceres haben bereits
dutzende Organisationen aus Europa und den U.S.A. ihre Solidarität
mit der Familie des Opfers, sowie den Mitgliedern der Organisation
COPINH bekundet.
Damit jeder einen Eindruck davon
bekommt wie gefährlich in Honduras
Menschenrechtsaktivisten leben sei folgende Zahl gedacht.
Zwischen 2010 und 2014 sind nach offiziellen Angaben, 101 Aktivisten
getötet worden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen