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Donnerstag, 30. Juni 2016

Berlin sucht händeringend Lehrer aus Österreich und den Niederlanden

In Berlin fehlen ab dem Herbst wieder 1.400 Lehrer. Die meisten davon an den Grundschulen. Deshalb versucht man derzeit massiv Lehrer aus Österreich und den Niederlanden abzuwerben. Einen Beamtenstatus gibt es in Berlin zwar nicht, allerdings ist ein Einstiegsgehalt von 2.000 Euro nichts Ungewöhnliches. Junglehrer werden als Berliner Einstandsgeschenk, sofort mit der Gehaltsstufe 5 eingestellt.


Zu einer Info-Veranstaltung im Rahmen der ersten Inseraten-Kampagne über Anstellungsmöglichkeiten an Berliner Schulen sind zwanzig österreichische Lehrer dabei gewesen. Wie viel es an den Berliner Schulen durchschnittlich zu verdienen gibt? Falls jemand meiner Leser Lehrer ist, wird er in den nächsten Sekunden seinen Augen nicht trauen: An der Grundschule gibt es monatlich 4.450 Euro und an der Sonderschule sogar 5.113 Euro zu verdienen. Das entspricht gut und gerne dem doppelten der österreichischen Lehrergehälter.

In den nächsten zwölf Jahren wird in Österreich etwa die Hälfte aller Lehrer in Pension gehen. Das bedeutet, dass dann 60.000 Beamte „ersetzt“ werden müssen. Ein bisserl Angst hat man in Österreich daher schon, dass aufgrund der enormen Gehaltsunterschiede viele Junglehrer ihren Job in Bayern, Berlin oder in der Schweiz ausüben. Finanziell wird man in Österreich auch in Zukunft nicht mit diesen dort angebotenen Gehältern mithalten können.

Ich denke, dass man bei uns in Österreich diesbezüglich doch beruhigt sein kann. Die Österreicher sind aufgrund ihrer Mentalität nicht so erpicht darauf, solche Chancen wahrzunehmen und zu nutzen. Bis zum gestrigen Tag haben sich in Berlin insgesamt 1.800 ausgebildete Lehrer um einen Job beworben. Aus Österreich sind davon lediglich 50 Bewerber.

Für den Herbst 2017 wird Berlin sogar 2.250 Lehrer brauchen. Wie viele sich dann aus Österreich bewerben?

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