In Deutschland (und garantiert nicht
nur dort), sind die Dolmetscher mit der Aufgabenmenge schlichtweg
überfordert und deshalb wird vom
Bundesamt eine Software getestet, welche eine automatische
Dialekt-Analyse durchführt und Aufschluss über das Herkunftsland
geben soll. Die Analyse soll nur unterstützend eingesetzt werden und
als Hilfestellung dienen. Eine reguläre Nutzung der Software wird
erst 2018 möglich sein.
Der Aufbau der Datenbank wird eine
große Herausforderung darstellen. Es müssen nicht nur eindeutige
Sprachbeispiele gesammelt, sondern auch stetig ausgebaut werden. Jede
Sprache verändert sich nämlich kontinuierlich und je nach Alter,
Geschlecht und Bildungsschicht gibt es zusätzliche Abweichungen in
der Sprache. Es ist auch nichts Außergewöhnliches, dass sich
Menschen in der Konversation dem Gesprächspartner anpassen. Eine
wahre Datenflut muss also in die Datenbanken eingegeben werden,
um das richtige Ergebnis zu erzielen.
Es gibt bei der Anwendung der Software
auch folgende Herausforderung anzunehmen und zu lösen: In Syrien
gibt es beispielsweise 18 Sprachen. Die Anzahl der Dialekte ist da
noch gar nicht inkludiert. Ein weiteres Problem ergibt sich auch
daraus, dass sich selbst die Sprache einer Person ändert! Jeglicher
Sprachkontakt hat Auswirkungen auf die Sprachkompetenz. Überlegen
wir doch einmal was mit uns passiert, wenn wir beispielsweise in Wien
aufwachsen und als Erwachsener zwei Jahre in einem anderen
Bundesland leben. Der ureigene Dialekt vermischt sich mit den
Eigenheiten des neuen Dialekts. Zurück in Wien wird man dann des
Öfteren befragt, wo man „eigentlich“ aufgewachsen ist... Ob es
die neue Software herausfinden würde?
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