Meine
sehr verehrten Damen und Herren! Der Fortschritt hat Wien erreicht.
Wir haben jetzt nicht nur einen Fahrrad- und einen
Fußgänger-Beauftragten. Nein, es gibt jetzt endlich auch einen
Smartphone-Beauftragten. Damit ihr nachvollziehen könnt, welche
wichtige Aufgaben dieser zu übernehmen hat beobachten wir Herrn
Czerny an seinem ersten Tag als Smartphone-Beauftragten
Czerny: A
Wahninn! Jetzt bin ich schon zwanzig Minuten unterwegs und ich habe
noch immer keine eigene Gehspur für die Nutzer von Smartphones
gefunden. Unglaublich! Wie soll man da seiner Informationspflicht
nachkommen und in Ruhe die wichtigsten Nachrichten rund um den
Globus lesen können ohne dabei Gefahr zu laufen mit so einem
bildungsfernen „normalen“ Fußgänger zu kollidieren, welcher
nicht in der Lage ist auszuweichen obwohl er nicht einmal seine
E-Mails checkt. Ich bin erschüttert über diese grobe
Nachlässigkeit der Wiener Stadtregierung.
Nach
weiteren zehn Minuten fällt Herrn Czerny eine weitere Verfehlung
auf.
Ich
kann es nicht fassen! Die Straßenkreuzungen sind für die
Smartphone-Benutzer nicht einmal mit einer Ampelanlage gefahrlos
nutzbar. Es kann doch nicht sein, dass man beim überqueren der
Straße den Blick von seinem Smartphone abwenden muss, nur um zu
sehen ob diese dämlichen Autofahrer auch wirklich alle
ordnungsgemäß stehen bleiben und einem nicht über den Haufen
fahren. Dabei wäre das ganz einfach zu ändern. Ein deutlich
hörbares Signal, welches ein Kraftfahrzeug ankündigt, dessen
Geschwindigkeit nicht schnell genug drosselt, könnte einen
möglichen Unfall auf alle Fälle verhindern. So etwas darf nicht an
ein paar Euros scheitern.
Wenige
Minuten später kommt es noch viel schlimmer
Das ist doch nicht zu fassen! Ich befinde mich in einem
Tunnel der U6 und da ist nicht einmal ein Internet-Empfang möglich.
Von einer W-Lan Verbindung ganz zu schweigen. Ja will man den
Fortschritt mit aller Gewalt daran hindern unser schönes Wien zu
erreichen?
Zwei Stunden und viele Stunden später verspürt
Herr Czerny in seinen beiden Daumen gewaltige Schmerzen und
beschließt seine Tätigkeit vorübergehend auszusetzen, um einen
Arzt zu konsultieren. Dieser stellt ihm nach eingehender Untersuchung
eine erschütternde Diagnose
Arzt: Lieber Herr Czerny! Sie leiden eindeutig an
einer Daumenwisch-Zerrung! Das kommt von der übermäßigen
Beanspruchung ihrer Daumen durch das ständige Wischen auf ihrem
Smartphone aber keine Sorge das haben heutzutage immer mehr
Smartphone-Nutzer. Zwei Wochen absolute Daumenruhe und alles ist
wieder gut.
Czerny: Zwei Wochen! Um Himmels Willen! Ich werde
nirgends mehr mitreden und meinen Senf dazugeben können! Das halte
ich nicht aus! Herr Doktor was kann ich dagegen unternehmen? Bitte
helfen Sie mir!
Arzt: Legen Sie das Smartphone zur Seite und
lesen Sie statt dessen ein gutes Buch. Die Welt wird in den nächsten
beiden Wochen auch ohne Sie funktionieren. Glauben Sie mir!
Liebe Leute, ich würde ja gerne noch weiterschreiben
aber ich habe soeben eine Messenger von Rudi bekommen, welcher mich
über eine neue Kryptowährung informiert, eine SMS meines
Dienstgebers mit der Bitte um die Dienstbestätigung als Security für
das nächste Stadthallenkonzert und auf steemit muss ich auch noch
meinen aktuellen Blog-Artikel veröffentlichen. Sorry aber das ist nur ausnahmsweise sonst brauche ich
das Smartphone ja eh nicht – ehrlich... Habe ich eigentlich bereits auf twitter dem David
geantwortet? Ich schaue mal kurz bei meinem Memos nach...
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