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Montag, 30. April 2018

Der Smartphone-Beauftragte der Stadt Wien

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Fortschritt hat Wien erreicht. Wir haben jetzt nicht nur einen Fahrrad- und einen Fußgänger-Beauftragten. Nein, es gibt jetzt endlich auch einen Smartphone-Beauftragten. Damit ihr nachvollziehen könnt, welche wichtige Aufgaben dieser zu übernehmen hat beobachten wir Herrn Czerny an seinem ersten Tag als Smartphone-Beauftragten


Czerny: A Wahninn! Jetzt bin ich schon zwanzig Minuten unterwegs und ich habe noch immer keine eigene Gehspur für die Nutzer von Smartphones gefunden. Unglaublich! Wie soll man da seiner Informationspflicht nachkommen und in Ruhe die wichtigsten Nachrichten rund um den Globus lesen können ohne dabei Gefahr zu laufen mit so einem bildungsfernen „normalen“ Fußgänger zu kollidieren, welcher nicht in der Lage ist auszuweichen obwohl er nicht einmal seine E-Mails checkt. Ich bin erschüttert über diese grobe Nachlässigkeit der Wiener Stadtregierung.

Nach weiteren zehn Minuten fällt Herrn Czerny eine weitere Verfehlung auf.

Ich kann es nicht fassen! Die Straßenkreuzungen sind für die Smartphone-Benutzer nicht einmal mit einer Ampelanlage gefahrlos nutzbar. Es kann doch nicht sein, dass man beim überqueren der Straße den Blick von seinem Smartphone abwenden muss, nur um zu sehen ob diese dämlichen Autofahrer auch wirklich alle ordnungsgemäß stehen bleiben und einem nicht über den Haufen fahren. Dabei wäre das ganz einfach zu ändern. Ein deutlich hörbares Signal, welches ein Kraftfahrzeug ankündigt, dessen Geschwindigkeit nicht schnell genug drosselt, könnte einen möglichen Unfall auf alle Fälle verhindern. So etwas darf nicht an ein paar Euros scheitern.

Wenige Minuten später kommt es noch viel schlimmer

Das ist doch nicht zu fassen! Ich befinde mich in einem Tunnel der U6 und da ist nicht einmal ein Internet-Empfang möglich. Von einer W-Lan Verbindung ganz zu schweigen. Ja will man den Fortschritt mit aller Gewalt daran hindern unser schönes Wien zu erreichen?

Zwei Stunden und viele Stunden später verspürt Herr Czerny in seinen beiden Daumen gewaltige Schmerzen und beschließt seine Tätigkeit vorübergehend auszusetzen, um einen Arzt zu konsultieren. Dieser stellt ihm nach eingehender Untersuchung eine erschütternde Diagnose

Arzt: Lieber Herr Czerny! Sie leiden eindeutig an einer Daumenwisch-Zerrung! Das kommt von der übermäßigen Beanspruchung ihrer Daumen durch das ständige Wischen auf ihrem Smartphone aber keine Sorge das haben heutzutage immer mehr Smartphone-Nutzer. Zwei Wochen absolute Daumenruhe und alles ist wieder gut.


Czerny: Zwei Wochen! Um Himmels Willen! Ich werde nirgends mehr mitreden und meinen Senf dazugeben können! Das halte ich nicht aus! Herr Doktor was kann ich dagegen unternehmen? Bitte helfen Sie mir!

Arzt: Legen Sie das Smartphone zur Seite und lesen Sie statt dessen ein gutes Buch. Die Welt wird in den nächsten beiden Wochen auch ohne Sie funktionieren. Glauben Sie mir!

Liebe Leute, ich würde ja gerne noch weiterschreiben aber ich habe soeben eine Messenger von Rudi bekommen, welcher mich über eine neue Kryptowährung informiert, eine SMS meines Dienstgebers mit der Bitte um die Dienstbestätigung als Security für das nächste Stadthallenkonzert und auf steemit muss ich auch noch meinen aktuellen Blog-Artikel veröffentlichen. Sorry aber das ist nur ausnahmsweise sonst brauche ich das Smartphone ja eh nicht – ehrlich... Habe ich eigentlich bereits auf twitter dem David geantwortet? Ich schaue mal kurz bei meinem Memos nach...

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