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Mittwoch, 17. Oktober 2018

Lässt uns der Klimawandel „kalt“?

Ein Sonderbericht des Intergovernmental Panel on Climate Chance (IPCC) hat erneut und eindringlich vor den Folgen einer Klimaerwärmung um mehr als 1,5 Grad gewarnt und dazu aufgerufen, drastische und sofortige Klimaschutz-Maßnahmen zu ergreifen.

Liebe Mitmenschen!

Es ist an der Zeit sich für den Klimaschutz einzusetzen. Was jeder selbst unternehmen kann, habe ich bereits in der 173. Ausgabe von „Der ÜBERFLIEGER“ veröffentlicht und es wäre gut, wenn davon viele Punkte umgesetzt werden.

Jetzt ist es Zeit auch die Politiker in die Pflicht zu nehmen. Mich wundert es, dass die Menschen alle so ruhig sind und sich so verhalten, als ob einem der Klimawandel nichts angeht oder einem, viel schlimmer noch, gar nicht berührt, was mit unserer Erde vor sich geht.

Liebe Leute, selbst wenn wir einen Planeten entdecken, auf dem wir einen Teil unserer „Zivilisation“ hinbringen und dadurch „retten“ könnten, so wird diese Ehre wohl nur jenen zuteil, welche über genügend finanzielle Mittel verfügen...

Wir sollten uns viel eher organisieren und z.B. den Sonderbericht des IPCC in sämtlichen sozialen Netzwerken teilen – und zwar ein jeder von uns. Vielleicht wissen einfach viel zu wenige unserer Mitmenschen, über die Folgen des Klimawandels Bescheid. Informieren wir sie darüber inkl. der Möglichkeiten, welche wir haben, um das Ausmaß der drohenden Klimakatastrophe möglichst gering zu halten. Der fortschreitende Klimawandel ist nicht mehr zu übersehen, weil die Folgen mittlerweile sämtliche Regionen unseres Heimatplaneten betreffen.

Der neueste Sonderbericht des IPCC prognostiziert uns für den Fall, dass die Erderwärmung um zwei Grad steigt, extreme Auswirkungen. Damit die Erderwärmung unbedingt unter zwei Grad Celsius gehalten werden kann, braucht es schnelle und drastische Maßnahmen.

Es bedarf eines Wechsels der Energietechnologie! Weg von der Kohle und anderen fossilen Energieträgern – hin zu den erneuerbaren Energiequellen. Das diesbezügliche Wissen ist vorhanden, aber es scheint sowohl den Politikern, als auch der Bevölkerung die dringliche Notwendigkeit es umgehend umzusetzen, nicht bewusst zu sein. Wenn dem nämlich so wäre, dann wären bereits einige Schritte zur sofortigen Umsetzung passiert und nicht ein sanfter, leichter, langsamer Umstieg in den nächsten Jahrzehnten...

Gegenüber dem Jahr 1990, sollten beispielsweise in Österreich die Emissionen um 40 % sinken. Wir schreiben bereits das Jahr 2018 und geschehen ist...
Aufgrund der aktuellen Berechnungen ist es ein Faktum, dass wir CO2 aktiv aus der Atmosphäre herausnehmen müssen, um eine Temperaturerhöhung von mehr als 1,5 Grad Celsius zu verhindern.

Das Problem ist - CO2 ist ein langlebiges Treibhausgas. Ist es erst einmal in der Atmosphäre vorhanden, dann bleibt es so gut wie immer dort. Selbst dann, wenn per heute die CO2 Emissionen auf null heruntergefahren werden, würden es die Wälder und Ozeane nicht schaffen, den CO2 Anteil, innerhalb weniger Jahrzehnte drastisch zu senken.

Ein kurzlebiger Klimatreiber ist z.B. das atmosphärische Ozon. Es hat eine begrenzte Aufenthaltszeit in der Atmosphäre. Will man das 1,5 Grad Ziel erreichen und auf alle Fälle unter dem 2 Grad Ziel bleiben, dann muss man sich vor allem um diese kurzlebigen Klimatreiber kümmern.

Alles, was die Treibhausgase ansteigen lässt, muss auf ein Mindestmaß reduziert werden. Dazu zählt die industrielle Produktion, die Landwirtschaft und auch die Nutztierhaltung.

Wir Menschen brauchen ein neues Bewusstsein. Vor allem in den angeblich so gut entwickelten Ländern bedarf es einer signifikanten Änderung unserer Lebensweise. Die neue Lebensweise sollte auf Wissen und Gewissen basieren. Wir sollten uns daran erfreuen, nachhaltig handeln und leben zu dürfen. Dies sollte uns ein gutes Gefühl geben.

Wie das 1,5 Grad Ziel erreicht werden kann, liegt selbstverständlich nicht in den Händen der Wissenschaftler, sondern in jenen der Politiker und weil die Menschen nur in den seltensten Fällen auf jene Art und Weise „funktionieren“, dass sie glücklich über ein gutes Gefühl sind, weil sie nachhaltig handeln und dementsprechend ihre Lebensweise anpassen, bedarf es dazu einiger „Zuckerl“. Die Politiker müssen die Menschen zu ihrem eigenen Glück „zwingen“.

Wie das funktionieren kann?

Durch mehr Radwege, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Speicherung von erneuerbaren Energien, die Förderung von erneuerbaren Energiequellen, steuerliche Vergünstigungen...

Was passiert eigentlich, wenn wir das 1,5 Grad Ziel um 0,5 Grad verfehlen?

Das kann doch gar nicht so schlimm sein. Es ist nur ein halbes Grad mehr... Irrtum! Dieses halbe Grad führt zu noch mehr Wetterextremen, Wasserknappheit und dem drastischen Verlust von Ökosystemen. Bis zum Jahre 2030 müssen die Treibhausgas-Emissionen um 45 % sinken.


2015 haben sich in Paris, die Regierungen von 195 Staaten darauf geeinigt, die Treibhausgas-Emissionen um 45 % zu senken.


Was ist seither passiert?

2017 sind die USA, dank ihres Vernunftresistenten Präsidenten Donald Trump aus dem Klimaabkommen ausgestiegen und in Österreich, sowie diversen anderen Ländern werden die Klimaschutzziele mit den derzeitigen, laschen Versuchen nicht erreicht werden können.

Im Sommer 2017 haben die Klimaforscher bereits davor gewarnt, dass man selbst für die Umsetzung des Zwei-Grad-Ziels, nur noch eine 5% Chance besitzt...

Im jetzt veröffentlichen Sonderbericht des IPCC, an dem 91 Autoren aus vierzig Ländern, mitgearbeitet haben, wird schonungslos aufgedeckt, welche Folgen eine Erwärmung um 2 Grad Celsius hat. Diese 0,5 Grad Celsius mehr, bedeuten mehr Extremwetter, Dürren, Starkregen, deutliche Unterschiede beim Meeresspiegel oder beim arktischen Meereis...

Laut Sonderbericht erreichen wir die 1,5 Grad mehr, bereits zwischen 2030 und 2051. Derzeit steigen die globalen Temperaturen bereits um 0,2 Grad pro Jahrzehnt!

Die Wahrscheinlichkeit, dass wir schon sehr bald eine Klimaerwärmung um 3 oder 4 Grad Celsius haben, ist deutlich größer, als jene, dass wir die Klimaerwärmung bei 1,5 oder 2 Grad stoppen...

Bei einer Erwärmung um 1,5 Grad verschwinden ca. 80 % der Korallenriffe. Bei einer Erhöhung um zwei Grad gibt es keine Korallenriffe mehr...

Bei einer Erwärmung um 1,5 Grad werden die heißen Tage um 3 Grad heißer. Bei einer Erhöhung um zwei Grad sind es bereits 4 Grad...

Bei einer Erwärmung um 2 Grad sind doppelt so viele Menschen von Wassermangel betroffen wie bei einer Erhöhung um 1,5 Grad...

Bei einer Erwärmung um 1,5 Grad haben die Fischer jährliche Einbußen von 1,5 Millionen Tonnen Fisch. Bei einer Erhöhung um 2 Grad wären es bereits drei Millionen Tonnen...

Je schneller und effektiver die getroffenen Klimaschutz-Maßnahmen sind, um so mehr Zeit haben die Menschen und das Ökosystem, sich an den Klimawandel anzupassen.

Priyardarshi Shukla, Co Leiterin der IPCC-Arbeitsgruppe III, spricht aus was sich viele denken: „Die nächsten paar Jahre sind wahrscheinlich die wichtigsten in unserer Geschichte! Je mehr sich das Handeln verzögert, desto drastischer müssten dann die Maßnahmen ausfallen.

Das Klima betrifft uns alle. Unser Körper ist für extreme Klimabelastungen auf Dauer nicht geschaffen. Die Herz- und Kreislauferkrankungen werden durch höhere Temperaturen gewiss nicht weniger.

Wer nicht nur für sich, sondern auch für seine Kinder und Enkel eine lebenswerte Umwelt will, sollte sich in diesem Bereich unbedingt engagieren.





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