Der letzte Anstoß dazu kam, aufgrund des
„Verschwindens“ des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Am 2. Oktober hat er das saudische Konsulat in Istanbul
betreten, um Papiere für die Hochzeit mit seiner türkischen
Verlobten abzuholen. Das Konsulat hat er, nach türkischer
Darstellung, nicht mehr verlassen. Die Polizei geht davon aus, dass er ermordet wurde. Die
„Washington Post“ berichtete, dass Ton- und Videoaufnahmen
existieren, welche beweisen, dass der Journalist, in den
Räumlichkeiten des Konsulats ermordet wurde. Die „Washington Post“
hat in der Vergangenheit, oftmals Texte von Khashoggi veröffentlicht.
„Human Rights
Watch“ fordert Sanktionen gegen den saudischen Kronprinz Mohammed
bin Salman. Er soll in die mutmaßliche Ermordung Khashoggis
involviert sein und deshalb habe man auch die EU, USA und England
dazu aufgefordert, die Beziehungen zu Saudi-Arabien zu überdenken.
Die
Verbrechen Saudi-Arabiens gegen Jemen
Bisher
sind, nach Angaben des UN-Ausschusses für die Rechte der Kinder, im
Jemen mindestens 1.250 Kinder ums Leben gekommen.
Die
Kriegskoalition hat am 26.
März 2015 begonnen und gemäß unzähliger internationaler Dokumente
und einschließlich der vier Genfer Konventionen aus dem Jahr 1949,
sollen Zivilpersonen in Kriegszeiten besser geschützt und bei den
Militäroperationen nur militärische Ziele angegriffen werden. Die von
Saudi-Arabien angeführte Kriegskoalition hat allerdings bisher zum
größten Teil, Zivilisten angegriffen. Man wollte damit die
jemenitische Ansarollah-Bewegung und ihre Verbündeten unter Druck
setzen. Diese sollten sich ergeben und keinen Widerstand leisten.
Der stellvertretende Chef und Mitglied
des UN-Ausschusses für die Rechte der Kinder, Clarence Nelson,
teilte mit: „Unter fünf getöteten Jemeniten befindet sich je
ein Jugendlicher unter 18 Jahren“.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef gab in
seinem jüngsten Bericht bekannt, dass mehr als 5.000 Kinder bei
Luftangriffen der saudischen Kriegskoalition und dessen Verbündeten
auf den Jemen getötet oder verstümmelt wurden. Weitere drastische Folgen für den
Jemen sind die Verhinderung humanitärer Hilfslieferungen. Diese Strategie führt zu einer
vorsätzlichen Hungersnot bei Kindern...
Laut der UN-Koordinatorin für
humanitäre Hilfen im Jemen, Lise Grande, stirbt alle zehn Minuten
mindestens ein Kind aufgrund der Kriegsfolgen. 10 Millionen
jemenitische Kinder werden unter Hunger leiden, wenn sich die
Situation nicht bis Ende des laufenden Jahres ändert...
Laut Artikel 48 des ersten
Zusatzprotokolls der Genfer Konventionen von 1949 ist es nicht
erlaubt, Zivilisten hungern zu lassen und deren Lebenseinrichtungen
zu zerstören.
Mit mehr als Besorgnis-Bekundungen, hat
die Weltgemeinschaft in mehr als drei Jahren noch nicht auf die
Kriegspolitik Saudi-Arabiens reagiert... 2016 hat der einstige
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, noch den Mumm gehabt, die arabische
Koalition auf die Schwarze Liste von bewaffneten Gruppen und jenen
Ländern zu setzen, welche bei Konflikten und Kriegen gegen die
Rechte von Kindern verstoßen. Kaum
hatte allerdings die USA, Druck auf die Vereinten Nationen
ausgeübt, wurde der Name der Koalition aus der Liste entfernt...
US-Präsident Donald
Trump droht Saudi-Arabien
Irgendwie
ist es witzig, dass Donald Trump den Saudis mit einer „schweren
Strafe“ droht, diese aber wohl lächerlich klein ausfallen wird
oder gar mit einem Schuss ins eigene Knie endet.Einen
Stopp an Waffenverkäufen nach Saudi-Arabien, wird es wohl, allen
Wünschen von Menschenrechtsorganisationen zum Trotz, garantiert
nicht geben. Dies
würde zu viele US-amerikanische Arbeitsplätze gefährden und die
Rüstungskonzerne wären, aufgrund der fehlenden Milliardengewinne
auch nicht gut auf den US-Präsidenten zu sprechen...
Wenn
man bedenkt, dass Donald Trump den Saudis nur für den Fall, dass das
Herrscherhaus Al-Saud etwas mit dem vermuteten Mord an Jamal Khashoggi zu tun hat, mit einer schweren Strafe droht, dann ist
die Reaktion Saudi-Arabiens, dass man jegliche Sanktion mit einer
größeren Aktion beantworten werde, nichts anderes als ein
Schuldeingeständnis.
Saudi-Arabien droht
ebenso
Das
Außenministerium von Saudi-Arabien hat auf twitter folgendes
verkündet:
Das Königreich bekräftigt seine absolute Ablehnung
von jeglichen Bedrohungen und Versuchen, es zu unter-minieren, ob
durch Androhung von Wirtschaftssanktionen, politischen Druck oder der
Wiederholung von falschen Anschuldigungen, welche das Königreich und
seine feste Positionen und den arabischen, islamischen und
internationalen Status nicht untergraben werden, (denn) der Ausgang
dieses schwachen Unterfangens – wie deren Vorgänger – sind ein
Untergang. Das Königreich, wie auch die Regierung und das
Volk, ist standhaft und glorreich wie immer, wie auch immer die
Belastungen und Umstände sein mögen. Das Königreich bekräftigt auch, dass es auf alle
gegen sich gerichteten Aktionen mit einer größeren Aktion antworten
wird, und dass die Wirtschaft des Königreichs eine einflussreiche
und vitale Rolle in der globalen Wirtschaft ausübt und dass die
Wirtschaft des Königreichs nur durch die Auswirkung der globalen
Wirtschaft beeinträchtigt ist.
Womit
kann Saudi-Arabien, speziell den USA drohen?
Einerseits,
wäre es möglich, dass man das Erdöl in Zukunft nicht mehr mittels
US-Dollar anbietet, und andererseits könnte man sich, vor allem bei
Waffenkäufen, nicht mehr bei den USA, sondern in China und Russland
bedienen. Außerdem
besteht die Möglichkeit die USA völlig zu verärgern, in dem man
sich an deren Lieblingsfeind, dem Iran, annähert.
Zwischen
den USA und Saudi-Arabien werden seit einigen Wochen „liebevolle
Worte“ gewechselt.
Wie
sprach Donald Trump vor einigen Wochen bei einer Kundgebung in
Southaven, Mississippi?
"Und ich liebe den König, König Salman. Aber ich
sagte: König, wir beschützen dich, du wärst vielleicht keine zwei
Wochen da ohne uns. Die Saudis müssten daher für das Militär
bezahlen.“
Diese Worte verwendete US-Präsident Donald Trump wohl aus Frust über die Tatsache, dass er mit König Salman ein Telefonat führte, in welchem er erfahren musste, dass Riad sich weigert, die Ölproduktion um zwei Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen...
Das Verhältnis zwischen Saudi-Arabien und den USA ist derzeit aus den verschiedensten Gründen mehr als nur angespannt...
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