Viel Zeit ist
inzwischen vergangen und noch immer hat der EU-Austritt nicht
stattgefunden. Ja es ist wahr,
die Menschen wurden vor der Wahl (wie eigentlich eh bei fast jeder
Wahl) belogen. Es wurde glaubhaft versichert, dass es ihnen ohne der
EU viel besser gehen würde und das es daher toll wäre, wenn sie für
den Austritt votieren. Die Wählerinnen
und Wähler lieben es ja, wenn ihnen hoch komplexe Zusammenhänge in
wenigen Worten „erklärt“ werden. Selber nachdenken ist da nicht
so attraktiv und daher verschwendet auch nicht seine wertvolle Zeit
damit...
Mittlerweile
kapieren aber einige der ehemaligen Brexit-Befürworter, dass es ohne
der EU nicht ganz so einfach wird und das der Austritt auch ein
bisserl Geld kostet. Das ist jetzt
allerdings wirklich unfair, weil ihnen das ja vorher niemand erklärt
hat – also wiederum die Geschichte mit dem nachdenken...
Die EU,
handlungsstark wie sie derzeit gerade ist, weiss nun aber auch nicht,
wie man mit den Möchtegern-Abtrünnigen umgehen soll – harter
Brexit, Brexit-light oder gar keiner?
Überlegen wir
doch einmal – was passiert, wenn es doch keinen Brexit geben wird. Einerseits wissen
wir, dass das Ergebnis einer diesbezüglichen Volksabstimmung eh
vollkommen egal ist, weil es sowieso nicht endgültig ist. Man wählt
also beispielsweise den EU-Austritt und wenn man bemerkt, dass es
doch nicht so lustig ist, na dann wählt man einfach noch einmal. Lustig wird es,
wenn man sich bei der nächsten Abstimmung für den EU-Verbleib
entscheidet, danach allerdings feststellt, dass man keine Lust hat,
Geld in die gemeinsame Vereinskasse einzuzahlen. Wie man damit
umgeht? Ganz einfach – man wählt noch einmal, um die Leute zu
fragen, ob man unter diesen Bedingungen wirklich in der EU bleiben
will... Dieses Spielchen
könnte man in alle Ewigkeit weiter führen. Ob das Sinn macht?
Ich
vertrete die Ansicht, dass man Reisende nicht aufhalten und bei der
Abreise keine Stolpersteine in den Weg legen soll.
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