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Mittwoch, 20. März 2019

Fridays for Future

Herzlichen Dank an zehntausende Jugendliche, welche in Österreich und hunderttausende Jugendliche, welche weltweit für einen radikalen Kurswechsel beim Klimaschutz demonstriert haben. In mehr als 120 Staaten, fanden unter dem Motto „Fridays for Future“ über 2.000 Demonstrationen statt. Respekt! 


Für alle jene, welche jetzt raunzen wollen, dass die Kids das lieber in ihrer Freizeit machen und nicht die Schulzeit dafür „verschwenden“ sollen, denen sei ins Stammbuch geschrieben, dass sie sich um die Kids keine Sorgen machen sollten, weil diese somit in kürzerer Zeit mehr lernen müssen und nicht weniger.

Das Wichtigste ist aber, dass diese junge Menschen viel mehr verstanden haben, als einige Generationen vor ihnen. Wir haben nur einen Heimatplaneten und der muss gehegt und gepflegt werden, damit wir überhaupt überleben können.

Es ist geradezu peinlich, wenn gewisse Politiker meinen, dass es besser wäre wenn die Kids den Klimaschutz in die Hände der Politprofis legen sollten. Wie lange denn noch? Jahrzehnte sind bereits vergeudet worden und was ist geschehen? Nichts!

Selbstverständlich könnte man darauf hinweisen, dass es bereits unzählige Expertisen gegeben hat und wir auch wunderbare Konferenzen hatten wo das Thema auch ausführlichst besprochen wurde. Es gab reihenweise Verhandlungen mit Kompromissen, Absichtserklärungen und Zielvorgaben von denen man sich letztendlich auch frei kaufen konnte.

Immer noch gibt es viele Politikerinnen und Politiker, welche den Klimawandel leugnen und wenn sie es nicht tun, dann vertreten sie feierlich die Ansicht, dass der Mensch da nix dafür und sowieso nichts ändern kann. Die perfekte Einstellung also, um die Menschheit zu vernichten. Ja es gibt Menschen, welchen es egal ist, ob nachfolgende Generationen noch einen intakten Planeten vorfinden, welcher nur annähernd lebenswert ist. Diese Personen sollten aus ihren Ämtern hinweggefegt und mit Schimpf und Schandel davongejagd werden.

Wir dürfen keine Zeit mehr vergeuden, um die von uns gesteckten Klimaziele zu erreichen. Je länger wir warten, um so restriktiver werden die Massnahmen sein, welche notwendig sind, um die Klimaziele zu erreichen.

Beim „Pariser Abkommen“ im Jahre 2015 wurde eine Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als 2 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 als verbindliches und notwendiges Klimaziel festgeschrieben. Die kleinen Inselstaaten drängten dazu die Klimaerwärmung auf möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Beschämend ist in diesem Zusammenhang, dass die UNO festgestellt hat, dass wir 2017 einen neuen Höchststand beim Jahresausstoß an Treibhausgasemissionen erreicht haben. Es handelt sich um 55,3 Gigatonnen.

Fakt ist – die derzeitige Klimapolitik hat keine Wirkung. Geht es so weiter wie bisher, steuern wir im Jahre 2100 auf mehr als 4 Grad Celsius Erderwärmung und 2200 auf über 6 Grad Celsius Erderwärmung zu. Das bedeutet nicht mehr oder weniger, als die Zerstörung unserer Zivilisation.

Damit das Klimschutzziel von 1,5 Grad Celsius noch erreicht werden kann, brauchen wir bis zum Jahre 2030 eine weltweite Reduktion der Emissionen um 45 %. Bis zum Jahre 2050 bräuchten wir dann bereits eine Netto-Null-Emission!

Wie könnte man das eigentlich noch schaffen?

Wir müssten ein bisserl den Wald aufforsten... Das bisserl bedeutet, dass wir rund 35 % der heutigen weltweiten Ackerflächen in Wälder umwandeln... Logischerweise hätte dies wiederum Auswirkungen auf die Welternährung... Sämtliche anderen Überlegungen und Projekte sind höchst zweifelhaft und extrem riskant.

Selbstverständlich kann man jetzt einfach sagen – na gut, dann steuern wir halt nur das
2 Grad Celsius Ziel an. Ist halt nur blöd, dass wir dafür bis zum Jahre 2030 die weltweiten Emissionen auch um 20 % reduzieren und 2075 eine Netto-Null-Emission zustande bringen müssen...

Selbst dann, wenn wir weltweit, alle bisher vorgelegten Beiträge zu den Klimaschutzmassnahmen umsetzen würden, schaffen wir es, dass die Erderwärmung bis zum Jahre 2100 um „lediglich“ 3 Grad Celsius steigt...

Die Wahrheit ist, wie so oft, nicht angenehm aber zumutbar.

Fakt ist, dass wir in allen Bereichen, den Energieverbrauch drastisch senken müssen. Sämtliche Neuanschaffungen und Neuinvestitionen dürften nur noch nicht-fossile Technologien sein. Wir werden uns noch heute mit unserer eigenen Ernährung beschäftigen müssen. Tierische Proteine in unserer Ernährung verursachen enorme Emissionen und einen riesigen Flächenbedarf.

Ein bisserl weniger hier und dort funktioniert leider nicht. Wir müssen auf die Null-Emission zusteuern.

Zwei Studien der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO haben ergeben, dass die Nutztierhaltung und der Konsum von Fleisch, Milch und Eiern zu etwa 16 % am von uns verursachten Klimawandel beteiligt ist. Das entspricht in etwa jener Menge welche: Autos, Motorräder, Schiffe, Flugzeuge und Züge verursachen.

Eine niederländische Studie (Climate benefits of changing diet) hat ergeben, dass durch die weltweite Reduktion von Tierprodukten eine komplette Klimastabilisierung bis 2050 möglich wäre. 50 % der Kosten von ewa 40 Billionen Euro, würde man damit einsparen. Für den Fall, dass wir alle vegan würden wären es gar 80 %.

 

Liebe Politikerinnen und Politiker!


Ihr solltet unsere Kids ernst nehmen. Für den Fall, dass euch der Klimaschutz egal ist – die Jugendlichen wissen ganz genau, wer sich dafür einsetzt und wer nicht und in unseren Oberstufen gibt es genügend Schülerinnen und Schüler, welche bereits wählen dürfen...

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