Der von US-Präsident Donald Trump
eingesetzte Sondergesandte für Venezuela, Elliot Abrams, umschrieb
das Vorgehen der US-Regierung zur weltweiten Ausweitung der
Sanktionen als „argumentieren, schmeicheln, drängen“. In einem Interview mit Reuters
umschrieb Abrams diese Vorgehensweise auch folgendermaßen: „Wir
sagen, dass Sie diesem Regime nicht helfen sollten. Sie sollten auf
der Seite des venezolanischen Volkes stehen".
Womit kann die USA denn Indien
überhaupt drohen?
Die USA hat angekündigt, die
präferenzielle Handelsvereinbarung zu beenden, welche Indien eine
zollfreie Einfuhr von US-Produkten im Wert von max. 5,6 Milliarden
US-Dollar gestattet.
Es ist festzuhalten, dass es für die
US-amerikanische Sanktionspolitik keinerlei UN-Beschluss gibt.
Warum ist für die USA gerade Indien so
wichtig?
Indien ist der zweitgrößte Abnehmer
von Erdöl aus Venezuela. Bei einer internationalen Öl- und
Gaskonferenz, welche Anfang Februar in Neu-Delhi stattgefunden hat,
sprach der venezolanische Erdölminister, Manuel Quevedo, von einem
„sehr produktiven Treffen“. Sein Ziel sei es gewesen, dass Indien
in Zukunft die Erdölabnahme aus Venezuela verdopple, um die
fehlenden Verkäufe an die USA zu kompensieren.
Bereits nach diesem Treffen hat
US-Sicherheitsberater John Bolton, per Twitter, wie bei der neuen
US-Regierung halt so üblich... Staaten und private Firmen davor
gewarnt, weiterhin Geschäfte mit dem venezolanischen Staat unter der
Maduro-Regierung, zu tätigen.
Zitat: "Nationen und Firmen,
die Maduros Diebstahl von venezolanischen Bodenschätzen
unterstützen, werden nicht vergessen. Die USA werden weiterhin all
ihre Macht einsetzen, um das Vermögen des venezolanischen Volkes zu
schützen und wir fordern alle Nationen auf, mit uns gemeinsam daran
zu arbeiten.“
Die indische Regierung wird von der
US-Regierung auch deshalb verachtet, weil man die Erdöleinkäufe in
Bar bezahlt. Die weiteren Großabnehmer vom venezolanischen Erdöl,
China und Russland, verrechnen ihre Einkäufe hingegen mit Krediten.
Auf diese Art und Weise kommen keine zusätzlichen Finanzmittel in
die venezolanische Staatskassa. Trotzdem ist auch Russland mit
Sanktionen bedroht worden.
Außenminister Sergei Lawrow meint
dazu: "Wir sehen eine schwere Verletzung ethischer und
rechtlicher Normen, wenn Washington verlangt, keine Rohstoffe und
kein Öl und Gas aus anderen Ländern zu kaufen. Das Vorgehen
Washingtons entspreche keineswegs dem Völkerrecht.“
Wenn es der US-Regierung wenigstens, um
die Bürgerinnen und Bürger Venezuelas gehen würde...
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