Für alle jene, welche jetzt raunzen
wollen, dass die Kids das lieber in ihrer Freizeit machen und nicht
die Schulzeit dafür „verschwenden“ sollen, denen sei ins
Stammbuch geschrieben, dass sie sich um die Kids keine Sorgen machen
sollten, weil diese somit in kürzerer Zeit mehr lernen müssen und
nicht weniger.
Das Wichtigste ist aber, dass diese
junge Menschen viel mehr verstanden haben, als einige Generationen
vor ihnen. Wir haben nur einen Heimatplaneten und der muss gehegt und
gepflegt werden, damit wir überhaupt überleben können.
Es ist geradezu peinlich, wenn gewisse
Politiker meinen, dass es besser wäre wenn die Kids den Klimaschutz
in die Hände der Politprofis legen sollten. Wie lange denn noch? Jahrzehnte sind bereits vergeudet
worden und was ist geschehen? Nichts!
Selbstverständlich könnte man darauf
hinweisen, dass es bereits unzählige Expertisen gegeben hat und wir
auch wunderbare Konferenzen hatten wo das Thema auch ausführlichst
besprochen wurde. Es gab reihenweise Verhandlungen mit Kompromissen,
Absichtserklärungen und Zielvorgaben von denen man sich letztendlich
auch frei kaufen konnte.
Immer noch gibt es viele Politikerinnen
und Politiker, welche den Klimawandel leugnen und wenn sie es nicht
tun, dann vertreten sie feierlich die Ansicht, dass der Mensch da nix
dafür und sowieso nichts ändern kann. Die perfekte Einstellung
also, um die Menschheit zu vernichten. Ja es gibt Menschen, welchen es egal
ist, ob nachfolgende Generationen noch einen intakten Planeten
vorfinden, welcher nur annähernd lebenswert ist. Diese Personen
sollten aus ihren Ämtern hinweggefegt und mit Schimpf und Schandel
davongejagd werden.
Wir dürfen keine Zeit mehr vergeuden,
um die von uns gesteckten Klimaziele zu erreichen. Je länger wir
warten, um so restriktiver werden die Massnahmen sein, welche
notwendig sind, um die Klimaziele zu erreichen.
Beim „Pariser Abkommen“ im Jahre
2015 wurde eine Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als 2 Grad
Celsius bis zum Jahr 2100 als verbindliches und notwendiges Klimaziel
festgeschrieben. Die kleinen Inselstaaten drängten dazu die
Klimaerwärmung auf möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Beschämend ist in diesem Zusammenhang,
dass die UNO festgestellt hat, dass wir 2017 einen neuen Höchststand
beim Jahresausstoß an Treibhausgasemissionen erreicht haben. Es
handelt sich um 55,3 Gigatonnen.
Fakt ist – die derzeitige
Klimapolitik hat keine Wirkung. Geht es so weiter wie bisher, steuern
wir im Jahre 2100 auf mehr als 4 Grad Celsius Erderwärmung und 2200
auf über 6 Grad Celsius Erderwärmung zu. Das bedeutet nicht mehr oder weniger,
als die Zerstörung unserer Zivilisation.
Damit das Klimschutzziel von 1,5 Grad
Celsius noch erreicht werden kann, brauchen wir bis zum Jahre 2030
eine weltweite Reduktion der Emissionen um 45 %. Bis zum Jahre 2050
bräuchten wir dann bereits eine Netto-Null-Emission!
Wie könnte man das eigentlich noch
schaffen?
Wir müssten ein bisserl den Wald
aufforsten... Das bisserl bedeutet, dass wir rund 35
% der heutigen weltweiten Ackerflächen in Wälder umwandeln...
Logischerweise hätte dies wiederum Auswirkungen auf die
Welternährung... Sämtliche anderen Überlegungen und
Projekte sind höchst zweifelhaft und extrem riskant.
Selbstverständlich kann man jetzt
einfach sagen – na gut, dann steuern wir halt nur das
2 Grad Celsius Ziel an. Ist halt nur blöd, dass wir dafür bis
zum Jahre 2030 die weltweiten Emissionen auch um 20 % reduzieren und
2075 eine Netto-Null-Emission zustande bringen müssen...
Selbst dann, wenn wir weltweit, alle
bisher vorgelegten Beiträge zu den Klimaschutzmassnahmen umsetzen
würden, schaffen wir es, dass die Erderwärmung bis zum Jahre 2100
um „lediglich“ 3 Grad Celsius steigt...
Die Wahrheit ist, wie so oft, nicht
angenehm aber zumutbar.
Fakt ist, dass wir in allen Bereichen,
den Energieverbrauch drastisch senken müssen. Sämtliche Neuanschaffungen und
Neuinvestitionen dürften nur noch nicht-fossile Technologien sein. Wir werden uns noch heute mit unserer
eigenen Ernährung beschäftigen müssen. Tierische Proteine in
unserer Ernährung verursachen enorme Emissionen und einen riesigen
Flächenbedarf.
Ein bisserl weniger hier und dort
funktioniert leider nicht. Wir müssen auf die Null-Emission
zusteuern.
Zwei
Studien der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO haben ergeben, dass
die Nutztierhaltung und der Konsum von Fleisch, Milch und Eiern zu
etwa 16 % am von uns verursachten Klimawandel beteiligt ist. Das
entspricht in etwa jener Menge welche: Autos, Motorräder, Schiffe,
Flugzeuge und Züge verursachen.
Eine
niederländische Studie (Climate benefits of changing diet) hat
ergeben, dass durch die weltweite Reduktion von Tierprodukten eine
komplette Klimastabilisierung bis 2050 möglich wäre. 50 % der
Kosten von ewa 40 Billionen Euro, würde man damit einsparen. Für
den Fall, dass wir alle vegan würden wären es gar 80 %.
Liebe Politikerinnen und Politiker!
Ihr
solltet unsere Kids ernst nehmen. Für
den Fall, dass euch der Klimaschutz egal ist – die Jugendlichen
wissen ganz genau, wer sich dafür einsetzt und wer nicht und in
unseren Oberstufen gibt es genügend Schülerinnen und Schüler,
welche bereits wählen dürfen...
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