Sonntag, 17. Mai 2015

Brasilien erschwert den Zugang zum Arbeitslosengeld

Die Abgeordneten Brasiliens haben mehrheitlich einer gesetzlichen Regelung zugestimmt, welche in Zukunft den Zugang zum Arbeitslosengeld erschweren wird. Insgesamt haben sich 252 Abgeordnete für die Verschärfung und 227 Abgeordnete dagegen ausgesprochen. Die umstrittene Maßnahme nennt sich 665.


Bisher bekommt man bereits nach einer sechsmonatigen durchgehenden Beschäftigung Arbeitslosengeld. Ab sofort werden dafür mindestens zwölf Monate erforderlich sein. Diese Maßnahme gehört zu einem Konsolidierungspaket, welches Brasilien beschlossen hat, um die Wirtschaftskrise im Land zu bekämpfen.



Für das Paket ist der Finanzminister Joaquim Levy verantwortlich. Der ehemalige Banker wurde im November 2014 zum neuen Finanzminister des Staates ernannt. Für das Jahr 2015 hat er übrigens als Ziel, ein Budgetplus von 1,2 % vorgegeben. Für die Jahre 2016 und 2017 sollen es sogar jeweils 2 % sein. Bereits von 2003 bis 2006 war er im brasilianischen Finanzministerium tätig und war federführend davor, dass Brasilien seine Schulden abbauen und an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen konnte. Von 2007 bis 2010 war er übrigens für die Finanzen des Bundesstaates Rio de Janeiro verantwortlich. Finanzminister Joaquim Levy hat in Brasilien den Ruf eines Sparefrohs und den Spitznamen „Edward mit den Scherenhänden“.



Wenn man einen zweiten Antrag auf Arbeitslosengeld stellen muss, benötigt man den Nachweis eines neunmonatigen versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses. Für jeden weiteren Antrag sind ein zusätzliches sechsmonatiges Arbeitsverhältnis erforderlich.



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