Kurze Zeit später hat der grüne Umweltlandesrat Oberösterreichs Rudi Anschuber den bekannten Grazer Historiker Stefan Karner damit beauftragt das von Andreas Sulzer gesammelte Material genauestens in Augenschein zu nehmen. Der Historiker ist jetzt zu der Ansicht gekommen, dass man die Akte keinesfalls schließen sollte. Karner ist zu der Überzeugung gelangt, dass das gesammelte Material zu einer weiteren Prüfung des Gesamtkomplexes „Bergkristall“ auffordert. Dafür müssen unbedingt alle Dokumente berücksichtigt werden, ganz egal ob diese bereits bekannt sind oder nicht.
Die ehemalige Expertenkommission hat einst nicht alle Unterlagen von Andreas Sulzer durchgesehen und auch keinen Einblick in überaus wichtiges Material aus den verschiedensten Archiven genommen. Andreas Sulzer gab nicht alle Dokumente frei, weil er diese lieber einer „internationalen Kommission“ anvertrauen wollte.
Rudi Anschober begrüßt eine neuerliche und genaue Untersuchung. Im Gegensatz dazu ist der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer von der ÖVP wenig begeistert mit einer neuerlichen Auseinandersetzung zum Thema Vergangenheitsbewältigung. Dummerweise ist es aber einzig und alleine nur er, der solch eine Kommission einsetzen kann...
Umweltlandesrat Anschober plant nun einen Historikergipfel. Teilnehmen sollen daran der Grazer Historiker Stefan Karner und der stellvertretende Leiter des Instituts für Zeitgeschichte an der Uni Wien Betrand Perz. Für Perz gilt übrigens die Ausgangslage, dass zum Thema „Bergkristall“ bereits alles gesagt ist und es kein Geheimnis gebe. Anschober will bei diesem Treffen klären, ob es aufgrund der neuen Fakten einen Forschungsbedarf gibt. Sollte dies der Fall sein, werde er sich für dieses Forschungsprojekt einsetzen.
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