Antonio Guterres hat zur Ruhe
aufgerufen und alle Akteure aufgefordert, Spannungen abzubauen und
alles zu tun, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.
Wie wichtig es ist eine friedliche
Lösung zu finden, zeigen die gewalttätigen Zwischenfälle an der
Grenze von Venezuela zu Kolumbien. Juan Guaido, der selbst ernannte
Interimspräsident, versuchte gemeinsam mit den USA und den sehr weit
rechts agierenden Regierungen von Brasilien und Kolumbien,
letztendlich erfolglos, mittels „Hilfslieferungen“ auf das
venezolanische Territorium vorzudringen.
Die UNO und das internationale Rote
Kreuz haben jeweils beschlossen, sich nicht an diesen
„Hilfslieferungen“ zu beteiligen und warnten davor eine
humanitäre Hilfe für politische Zwecke zu missbrauchen.
Aufgrund der Wirtschaftsblockade durch
die USA und einiger auch europäischer Staaten, hat Venezuela
Schwierigkeiten, Medikamente und medizinische Hilfsmittel zu kaufen
bzw. zu importieren. Deshalb hat der venezolanische Präsident
Maduro, bereits im vergangenen Jahr, die Vereinten Nationen um Hilfe
gebeten.
In Kolumbien hat sich währenddessen
die Lima-Gruppe mit dem US-Vizepräsidenten Mike Pence getroffen, um
sich über das weitere Vorgehen gegen die sozialistische Regierung
Venezuelas zu beraten. Teilgenommen haben an diesem Treffen
die Außenminister von zehn rechtsregierten lateinamerikanischen
Ländern sowie Kanada. Nicht dabei waren Vertreter aus Mexiko,
Guyana
und St. Lucias. Mit dabei war auch der selbst ernannte
venezolanische Interimspräsident Juan Guaido. Er bekam einen
Empfang, als ob es sich dabei um einen Staatsbesuch handelt. Guaido
wurde übrigens von einem Flugzeug der kolumbianischen Luftwaffe nach
Bogota gebracht.
Die beim Treffen anwesenden Personen
vermittelten den Eindruck, dass sie geschockt waren, weil der Sturz
von Präsident Nicolas Maduro gescheitert war. Man war sich sicher,
dass man die Kontrolle über die Landesgrenzen und das venezolanische
Militär bekommen würde. Maduro gelang es allerdings, sich gegen
das nicht autorisierte Eindringen durchzusetzen und auch das
venezolanische Militär, ließ keine Zweifel darüber aufkommen, auf
wessen Seite es sich stellt.
Die USA und viele, vor allem führende
Länder der EU, sprechen davon, dass der Albtraum bald enden und
Venezuela schon bald frei sein wird.
Asiatische Länder, Staaten aus dem
südlichen Afrika, China und Russland sprechen hingegen davon, dass
es sich um einen Bruch des Völkerrechts handeln würde und
verurteilen demzufolge die Einmischung in die inneren Angelegenheiten
Venezuelas.
Der bolivianische Präsident Morales
hatte für seine Amtskollegen einen eindringlichen Appell: "Brüder Präsidenten der
Lima-Gruppe: In Achtung unserer politischen Differenzen und als
demokratisch gewählte Führer bitte ich Sie mit viel Respekt, eine
Lösung im Dialog zu suchen, um Leben zu retten und zu verhindern,
dass Krieg zur Zerstörung unseres Lateinamerika führt"
Was denken andere
Nationen über die Situation in Venezuela?
Das Parlament
Uruguays hat beispielsweise in einer „Erklärung“, das sofortige
Ende der Wirtschafts-sanktionen gegen Venezuela gefordert. In der „Erklärung“
wurde auch der Wunsch nach einer freien Verfügung Venezuelas über
die eigenen finanziellen Ressourcen festgeschieben und weiters heißt
es:
„Die gleichen Mächte, die
Venezuela der Wirtschaftsblockade unterwerfen, wollen die humanitäre
Hilfe als Vorwand für eine militärische Agression benutzen. Eine
humanitäre Hilfe muss nach den Entschließungen der
Generalversammlung der UNO unter humanitären Prinzipien und
Neutralität durchgeführt werden. Sie muss die Souveränität, die
Unverletzbarkeit des Staatsgebietes und die nationale Einheit des
Landes respektieren, das die Lieferungen aufgrund seines Gesuchs an
die UNO erhält."
Die Gewerkschaft in Uruguay hinterfragt
gleichzeitig auch die Möglichkeit, dass sich Juan Guaido als neuer
Präsident „aufspielen“ darf.
Chinas Meinung zu Venezuela ist auch
nicht uninteressant. Das Außenministerium hat der
Nachrichtenagentur Reuters mitgeteilt, dass es wichtig sei, die
Souveränität des Landes zu wahren und es missfällt der Regierung
in Peking, dass die USA und andere Länder einen nicht gewählten
Präsidenten anerkennen.
China dürfte es im Prinzip egal sein,
wer in Venezuela an der Macht ist, so lange die Milliarden-Kredite
zurückbezahlt werden.
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