Die Angst der
Präsidentschaftskandidatin ist nicht unbegründet. Die
systematische Ermordung von Aktivistinnen und Aktivisten der
Bauernbewegung „Movimiento para la Liberación de los Pueblos“
und ihrer Vorfeldorganisation „Comite de Desarollo Campesino“,
gilt dabei als große Warnung. Im Jahre 2018 wurden von ihnen sechs
Personen und 2019 bereits zwei Politikerinnen und Politiker ermordet.
Wissenswert ist, dass Aldana durch ihre
Arbeit als Staatsanwältin von 2014 bis 2018, bekannt wurde. Sie hat
eine führende Rolle in der Anti-Korruptions-Kommission der UN
„CICIG“ erlangt und gemeinsam mit dem UN-Chefermittler Iván
Velásquez zahlreiche Korruptionsfälle in der Politik aufgedeckt.
Unter anderem hat sie den ehemaligen Präsidenten Otto Perez Molina
ins Gefängnis befördert und gefordert, dass die Immunität des
amtierenden Präsidenten Jimmy Morales aufgehoben werden solle.
2018 hat Thelma Aldana, gemeinsam mit
Iván Velásquez, den „alternativen Nobelpreis“ erhalten. „Zufälligerweise“ wurde am 19.
März 2019 durch Richter Victor Cruz ein Haftbefehl gegen die
Präsidentschaftskandidatin erlassen. Es wird ihr Veruntreuung,
Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Aldana bestreitet diese Vorwürfe
heftigst. Ob die
Anti-Korruptionspolitikerin zur Wahl antreten kann ist noch nicht
sicher.
Das
Nationale Wahlregister hat die Einschreibung von Aldana als
Kandidatin bestätigt. Dies würde ihre eine zeitweilige Immunität
vor Strafverfolgung gewähren.
Die
Frage ist, ob dies auch so bleibt...
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