Das
Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hat in
seinem jüngst veröffentlichten Jahrbuch den Stand der weltweiten
Rüstung, der internationalen Sicherheit und die Anzahl jener
Nationen, welche über wie viele Atomwaffen verfügen,
veröffentlicht. Neun
Staaten verfügen derzeit, über insgesamt ca. 13.865 Atomwaffen. Von
der Anzahl her ist es eine „Verbesserung“, weil es, zu Beginn des
vergangenen Jahres, weltweit ca. 14.465 Atomwaffen gegeben hat. Die
Reduzierung des gesamten Atomwaffen-arsenals ergibt sich dadurch,
dass sich Russland und die USA, an die Umsetzung des START-Abkommen
aus dem Jahre 2010 halten.
Werfen
wir gemeinsam einen Blick auf die Entwicklung des weltweiten
Atomwaffenarsenals in den vergangenen Jahrzehnten
1970 - 39.160
1980 - 55.465
1990 - 59.880
2000 - 31.745
2010 - 22.365
2015 - 15.535
2019
- 13.865
Die
drastische Reduzierung der Atomwaffen von den 1990er Jahren bis zum
heutigen Tag darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die
Zerstörkraft, sämtlicher heute verfügbarer Atomwaffen ausreichen
würde, um die Erde 150x zu vernichten...
Mittlerweile
sind wir bereits so abgestumpft, dass es uns gar nicht mehr bewusst
ist, dass der Einsatz von lediglich 100 Atomwaffen ausreicht, um eine
globale Verwüstung herbeizuführen.
Was
verstehe ich unter einer globalen Verwüstung?
Selbst
dann, wenn diese einhundert Atombomben auf eine bestimmte Region
abgeworfen werden, würde dies nicht nur im Zielgebiet zu Millionen
von Toten, sondern auch zu einem „nuklearen Herbst“
führen.
Ein
„nuklearer Herbst“ würde zu einer Verknappung der Lebensmittel
und demzufolge auch zu einer weltweiten Hungersnot führen. Es reicht
dafür schon aus, dass diese einhundert Nuklearwaffen gezündet
werden und durch die Explosion entstehende Rauch in die Atmosphäre
„gepumpt“ wird und damit das Sonnenlicht blockiert. Die
Temperaturen und Niederschläge würden, nicht nur im Zielgebiet,
sonden weltweit, sinken und das bei den Explosionen entstehende Feuer
würde extrem viel Ruß erzeugen.
Die
Nahrungsmittelproduktion würde bei der Detonation von einhundet
Atombomben, um ca. 10 bis 20% sinken. Das klingt für´s Erste nicht
so dramatisch, führt allerdings dazu, dass durch die Verknappung der
Lebensmittel etwa zwei Milliarden Menschen von einer Hungersnot
betroffen wären...
Was
würde passieren, wenn alle Atomwaffen auf einmal gezündet werden?
Ein
globaler Atomkrieg würde zu einem „nuklearen Winter“ führen.
Der Staub und die Asche, welche durch die explodierten Atombomben
entstehen, würde zu einem weltweiten Absinken der Temperatur von ca.
7 bis 8 Grad führen. In den kontinentalen Regionen wie z.B. Wien
würde die Temperatur um bis zu 30 Grad sinken. Ein „heißer“
Sommertag würde in Wien nur noch zu einer Temperatur von 0 Grad
erreichen.
Sollte
es Menschen geben, welche durch die Bomben nicht direkt sterben,
hätten diese kaum Überlebenschancen, weil die
Lebensmittelversorgung zusammenbrechen würde.
Ein
derartiger „nuklearer Winter“ würde bis zu zehn Jahre dauern.
Die einzige Überlebenschance für einige, wenige Menschen gäbe es,
wenn sie für diese Zeitspanne in einer Höhle leben und dort über
ausreichend Nahrungsmittel verfügen würden. Nach diesen Jahren
sollte die Temperatur wieder annähernd normal und die Radioaktivität
klein genug sein, um die Höhle verlassen zu können.
Die
Entwicklung der Erde wäre um etwa vier Milliarden Jahre
zurückgeworfen und das Leben würde auf einem sehr geringen Niveau,
von vorne beginnen. Interessant ist allerdings, dass zwischen 50 und
90% der Lebewesen unseres Planeten, diesen Atomkrieg überleben
würden. Es handelt sich dabei um sogenanntes „dunkles Leben“,
weil diese Spezies unter der Erde oder im Meer lebt. Diese Lebewesen
hätten mit unserem Atomkrieg „kein Problem“.
Man
kann die dann folgende Zeit mit jener vergleichen, als auf unserem
Planeten die Dinosaurier ausgestorben sind. Die wahren Gewinner eines
Atomkriegs wären die Kakerlaken und schaben. Sie hätten unglaublich
viel Aas als Futter zur Verfügung.
Wer
sind die neun Länder mit den Atomwaffen und wie viele besitzen sie?
Russland 6.500
USA 6.185
Frankreich 300
China 290
UK 200
Pakistan 150–160
Indien 130–140
Israel 80–90
Nordkorea
20–30
Die
Analyse das Stockholm International Peace Research Institutes (SIPRI)
kommt just zu jenem Zeitpunkt, wo die Spannungen zwischen den USA und
dem Iran zunehmen.
Immer
wieder erstaunlich ist es, dass der israelische Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu, stets mit erhobenem Finger auf den Iran zeigt und
Ängste schürft, dass man in Teheran Atomwaffen herstellen wolle
oder gar schon hat. Für eine Nation, welche vermutlich bereits seit
1967 im Besitz von Atomwaffen ist und dies noch nie zugegeben hat,
ist dies wahrlich eine Chuzpe.
Wie
hat einst, am 13.01.2003, Papst Johannes Paul II, vor dem Hintergrund
der wachsenden Spannungen im Nahen Osten und Nordkorea gesagt? „Krieg
ist immer eine Niederlage der Menschheit.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen