Generalmanger
Georg Hauer von der Bank N26, hat in einem Interview darüber
gesprochen, wie sehr sich die Bank der Zukunft wandeln wird. Anfang des Jahres
2019 hat es in Deutschland 32.000 Bankfilialen gegeben.
2004 waren es noch
47.000.
Der Grund für den
signifkanten Rückgang liegt in den enormen Kosten. Eine Bankfiliale
hat jährliche Fixkosten in der Höhe von 500.000 bis 1.000.000 Euro
und bedient zumeist weniger als 10.000, in den ländlichen Gebieten
gar nur 5.000 Kunden. Diese Kosten sind durch nichts zu rechtfertigen
und immer mehr Kunden steigen auch auf Online-Konten um. Die jungen
Bankkunden wollen ihre Bankgeschäfte sowieso nur noch am Smartphone
erledigen.
2030 wird es
höchstens noch 7.000 Filialen geben. Die deutschen
Bankhäuser werden pro Stadt nur noch ein oder zwei Großfilialen
haben, welche eher an Flagship-Stores, als an klassische Bankfilialen
erinnern.
Niemand muss sich
allerdings darum sorgen, dass die Beratung unter der Abnahme der
Filialen leidet. Diese wird sich lediglich anders gestalten. In der
Zukunft werden hunderte Berater*innen in einem Kundendienstzentrum
arbeiten und die gleiche Menge an Nachfragen decken, für welche
bisher tausende Mitarbeiter erforderlich waren. Es wird Bankberater
mit ganz speziellem Know-How geben, zu denen man sich weiterverbinden
lassen kann. Durch die Möglichkeit einen Schichtdienst einzuführen,
wird man rund um die Uhr beraten werden können. Im Gegensatz dazu
gehören die knappen Öffnungszeiten der Filialen schon rasch der
Vergangenheit an.
Wer in Zukunft die Betreuung in einer
traditionellen Bankfiliale bekommen will, wird dafür einen Aufpreis
bezahlen müssen. Die steigenden Preise für die Nutzung einer Filale
wird dazu führen, dass noch weniger Menschen eine Bankfiliale
aufsuchen und somit müssen die Kosten der einzelnen Filialen, auf
immer weniger Kunden aufgeteilt werden. Damit man also die hohen
Kosten für die Bankfilialen senken kann, werden diese in Zukunft,
beispielsweise in Supermärkten zu finden sein. Es ist davon auszugehen, dass die
Menschen für ihre alltäglichen Bankgeschäfte, nicht mehr den Weg
zu einer Bankfiliale suchen, sondern online durchführen.
Für ihr Investmentportfolio werden
sich vermögende Menschen, weiterhin eine private Beratung in einer
Bankfiliale gönnen und auch bei einer Beratung für eine
Baufinanzierung werden die Menschen weiterhin den Weg zu einer Bank
suchen. Es wird also zu einer Spezialisierung der Bankfilialen
kommen. Georg Hauer vermutet, dass wir uns im
letzten Jahrzehnt befinden, in welchem die Bankfilialen noch eine
Rolle spielen.
Könnt ihr euch eigentlich noch an die
Reisebüros erinnern? Diese sind ebenso still und heimlich
verschwunden – bei den Bankfilialen könnte dies ähnlich ablaufen. Bankvorstände,
welche behaupten, dass die Bankfilialen auch in Zukunft bestehen
bleiben und deshalb keine Arbeitsplätze verloren gehen (in
Deutschland gibt es in diesem Bereich 500.000), agieren entweder
unverantwortlich oder verschließen sich der Wirklichkeit.
Die
Zukunft der Bankfiliale findet im Smartphone statt.
Das mit den Reise Büros ist schon der Hammer, wie die Pleite von James Cook.
AntwortenLöschenDer eigentliche Grund warum sich die Bankenwelt gerade radikal ändert ist das abhanden gekommene Geschäftsmodell. Es gibt seit vielen Jahren keine Zinsspanne mehr, von der die Banken traditioneller Weise gelebt haben. Jetzt müssen sie sich mit Verkauf von teilweise sehr fragwürdigen Produkten am Leben erhalten. Ich habe 23 Jahre im Bankenbereich gearbeitet und ich denke auch, dass es zukünftig nur mehr sehr wenige Bankfilialen geben wird.
AntwortenLöschen