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Montag, 20. Juli 2020

China baut Hochhäuser – für Schweinefarmen

Nachdem 2018 in China die afrikanische Schweinepest wütete, musste der Schweinebestand um die Hälfte reduziert werden. Nun soll dieser um 200 Millionen Tiere aufgestockt werden, wofür die Errichtung von mehrstöckigen, industriellen Schweinefarmen in der Nähe der Städte notwendig sei, damit man direkt beim Fleischkonsumenten produzieren könne. 


Zwischen 2015 und 2017 hatte die chinesische Regierung, aufgrund von Umweltproblemen, dazu gedrängt Schweinebetriebe auf´s Land zu verlegen. Ungefähr 200.000 vorwiegend kleine landwirtschaftliche Betriebe, welche in der näheren Umgebung von Großstädten angesiedelt waren, mussten ihre Betriebe schließen. Davon verabschiedet man sich also bereits 2020 wieder.

Offiziell sorgt sich die chinesische Regierung um die Ernährungssicherheit der Bevölkerung und nimmt dafür in Kauf, dass es nicht nur zu Umweltproblemen, sondern in diesen Monsterfarmen auch zu einem gehörigen Tierleid kommt. Damit im ganzen Land eine Mindestversorgung gegeben ist, soll jede Region eine festgelegte Menge an Schweinefleisch produzieren. Die mehrstöckigen Farmen kosten viel Geld und die Entsorgung der Gülle wird auch nicht einfach.

Am Stadtrand von Peking entstehen bereits die ersten Monster-Farmen. Das Unternehmen New Hope Liuhe plant in einer einzigen mehrstöckigen Farm, jedes Jahr 150.000 Schweine zum Schlachten zu produzieren. Im Gebiet rund um Peking leben etwa zwanzig Millionen Menschen. Bis 2022 sollen ihnen jährlich 890.000 Schweine, zum Essen, zur Verfügung stehen. Fakt ist, dass dies lediglich ein Zehntel des eigentlichen Bedarfs ist. Nachdem zahlreiche andere Städte folgen, ergibt sich eine Gesamtzahl von 200 Millionen zusätzlichen Schweinen. China ist übrigens jenes Land, welches den höchsten Schweineverbrauch der Welt hat.

Damit es genügend Standorte für diese gigantischen Schweinefarmen gibt, mussten zuerst einmal umständliche Verfahren vereinfacht werden, um Grundstücke für die Schweinezucht zu finden. Nachdem es noch einige Zeit dauern wird, bis man in China die zusätzlichen 200 Millionen Schweine erreicht, wird der Schweineimport weiterhin Rekordwerte erzielen. Im April dieses Jahres wurden ungefähr 400.000 Tonnen Schweinefleisch importiert. Im Vergleich zum Vorjahr ergab dies ein Plus von ca. 170%. Diese Zahlen stammen von den chinesischen Zollbehörden.

Die extrem hohen Einfuhren hängen mit den ungemein niedrigen Preise in den USA zusammen, welche von den chinesischen Einkäufern genutzt werden, um sich mit günstigem Schweinefleisch einzudecken. Am Weltmarkt kaufte China in den ersten vier Monaten dieses Jahres ca. 1,35 Millionen Tonnen Schweinefleisch ein. Gegenüber dem Vorjahr ergibt dies in etwa eine Verdopplung. Nachdem sich mit den USA ein neuer Handelsstreit wegen der Differenzen bezüglich Hongkong anbahnt, könnte die USA als Lieferant für Schweinefleisch, in den nächsten Monaten ausfallen. Da geht es nicht darum, dass die USA den Chinese*innen nichts mehr verkaufen wollen, sondern das die Chines*innen keine Lust darauf haben ihre Ware von dort zu beziehen.

Das würde jedenfalls die europäische Agrarwirtschaft sehr freuen, welche davon im entsprechenden Ausmaß profitieren könnte. In den ersten vier Monaten dieses Jahren wurden bereits 725.000 Tonnen Schweinefleisch nach China verkauft. Es handelte sich dabei um einen Rekordzuwachs von 72% und diese könnte durch einen Wirtschaftsstreit zwischen China und den USA weiter steigen.





1 Kommentar:

  1. Frage :
    Wer hat dann die Kontrolle über die Art gerechte Haltung der Tiere, ist es denn nicht bedenklich dehn Tieren so etwas zu zu muten!
    Gibt es keine andere Lösung als diese!
    Auch wenn die Welt Befölkrrung steigt, ist Massen Tierhaltung für mich, keine Alternative!!!
    Konzeqzenz: Weniger Fleisch mehr Gemüse Anbau voranzutreiben!

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