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Dienstag, 25. August 2015

Hoher Besuch in Traiskirchen

Vor ungefähr einer Woche hat sich unsere Regierungsspitze ins Flüchtlingslager Traiskirchen begeben, um persönliche Eindrücke zu sammeln.
Dank unzähliger versteckter Mikrofone konnte ich für meine geschätzten Leser
die Worten und Taten mitverfolgen



Mikl-Leitner:
Sind wir leicht schon da? Na bumm! Das ist aber ein riesiger Garten! Jö schauts her! Das ist ja ein riesiger Campingplatz. Mei schön ist das hier! Aber warum bleiben wir eigentlich zuerst hier stehen? Warum fahren wir nicht ins Flüchtlingsheim?

Mitterlehner:
Das ist das Flüchtlingsheim!

Mikl-Leitner:
Ja aber das ist doch eh voll schön da! Ich weiss gar nicht was die Menschen sich immer aufregen. Schau mal! Da drüben! So ein süßes kleines Baby kommt da aus dem Zelt gekrochen! Mein Gott ist die Kleine lieb!

Fischer:
Die ist vermutlich nicht einmal ein halbes Jahr alt...

Mikl-Leitner:
Einfach süß die Kleine. So richtig schön zum Knuddeln. Jetzt aber ran an die Arbeit.

Faymann:
Um Himmels Willen schauts einmal da drüben. Da stehen ja hunderte Menschen. Das ist ja der pure Wahnsinn was sich da abspielt! Wenn da nur jemand etwas unternehmen würde!

Mikl-Leitner:
Was machen die ganzen Menschen eigentlich da vorne?

Faymann:
Na da wird gerade Kleidung verteilt.

Mikl-Leitner:
Na geh bitte. Wegen der alten Fetzen stellen sich die ganzen Leute an? Du meine Güte. Haben die nix besseres zu tun? Die sollen lieber arbeiten gehen!

Faymann:
Na Du bist vielleicht lustig. Das dürfen sie ja nicht.

Mikl-Leitner:
Was heißt die dürfen nicht! Wer arbeiten will, findet immer einen Weg. Wo sind denn jetzt eigentlich die ganzen notleidenden Menschen? Ich bin schon so gespannt wie die aussehen!

Fischer:
Sag einmal Reinhold. Ist die wirklich so blöd, oder stellt sich die jetzt gerade so dämlich an weil sie unter Schock steht.

Mitterlehner:
Na, na. Die ist voll normal. Die ist wirklich so... Ich kann nur sagen, dass ich mich geniere, aber mehr kann ich da leider auch nicht machen.

Mikl-Leitner:
Schauts her schnell! Schauts was ich da gefunden habe! Eine selbst zusammengezimmerte Schaukel da auf dem riesigen Baum! Mein Gott haben es die Menschen hier gut! So etwas habe ich mir als Kind immer schon gewünscht. Und schauts gleich noch einmal her. Da vorne gibt’s Essen! Huhu! Ich bin die Frau Innenministerin! Ich will auch was haben. Ich habe schon so einen Hunger! Jö schauts her. Heute gibt’s Schweinefleisch mit Reis. Ich liebe Schweinefleisch!

Fischer:
Geh Johanna. Bitte halt Dich ein bisserl zurück. Bitte.

Mikl-Leitner:
Was ist denn? Was hast denn Heinzi?

Fischer:
Ich fühle mich gar nicht gut dabei wenn ich weiss, das da viele Moslems sind und man gibt denen Schweinefleisch.

Mikl-Leitner:
Ist doch mir Blunzn. Ich liebe es und die werden es auch noch mögen. Also. Was machen wir als nächstes?

Faymann:
Also wenn ich doch um Himmels Willen nur die Macht hätte, diese furchtbaren Zustände hier zu ändern. Aber es geht nicht. Ich kann da einfach nix machen. Wenn der Gottvater Pröll Nein sagt, dann muss ich halt kuschen. So einfach ist das. Na gut Kinder! Gesehen haben wir es jetzt. Ändern können wir eh nix. Also schlage ich vor, dass wir jetzt ganz vorsichtig, mit einem Lächeln im Gesicht den Rückzug antreten. Na wirklich furchtbar, ganz furchtbar ist das hier. Die Menschen tun mir hier wirklich voll leid. Du Heinzi. Was hältst Du davon wenn wir in der Kronen Zeitung ein schönes Inserat schalten. Also z.B. „Wir tun was gegen das Elend in Traiskirchen. Bis zum Winterbeginn garantieren wir zwanzig Menschen den Umzug in ein anderes Quartier. Gezeichnet: Die aktive Bundesregierung“

Fischer:
Großartig lieber Werner. Du bist halt ein wirklich guter Mensch. Unterschreibst auch Reinhold?

Mitterlehner:
Selbstverständlich mache ich da mit.

Fischer:
Und wie schauts mit Dir aus Johanna?

Mikl-Leitner:
Bitte? Was ist? Weißt Heinzi, ich denke schon wieder weit voraus.

Fischer:
Ah so? Woran denkst Du denn?

Mikl-Leitner:
Ich frage mich gerade, ob ich jemals so eine tolle Location für eine meiner Gartenpartys bekommen werde...

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