Man hat es als armer,
bedauernswerter Politiker nicht leicht
Kurz vor der Wahl darf
man sich keine Fehler erlauben,
muss immer lieb und
freundlich sein, hunderte Hände schütteln,
bei tausenden Selfies
mit drauf sein
und noch mehr Alkohol
trinken...
Naja, wir befinden uns
in Österreich und zur Begrüßung
muss man schon ein
Schluckerl trinken und eines geht sowieso immer noch
und naja beim
Verabschieden ist das letzte Achterl sowieso Pflicht
Die Parteien haben sich
darauf natürlich schon längst eingestellt
und als
Spitzenkandidaten die dafür perfekten Persönlichkeiten engagiert
In
einem Grinzinger Nobelheurigen treffen sich nach einem harten Tag in
der Wahlkampftour Bürgermeister Michael Häupl, H.C. Bumsti Strache,
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und Manfred Juraczka zum
Erfahrungsaustausch bezüglich der Problematik Alkohol im Wahlkampf
Häupl:
A
Wahnsinn is das! Kinder des is ma nimma wurscht! So vü hob i net
amoi in meiner Studienzeit gsoffn.
Vassilakou:
Aber
geh Bärli. Du vertragst scho was gell. Du bist ja ein klitzekleiner
Quartalssäufer. Wer hat denn einmal vor der Kamera gesagt, dass er
vier Gspritzte am Tag trinkt? Du warst das Du lieber Brummbär!
Häupl:
Oiso
geh bitte. Des is jo goa nix. Da trinken andere viel mehr. Das kannst
mir schon glaubn.
Strache:
Na
eh klar. Der Herr Bürgermeister sauft halt für a Gschwür für
Wien. Das schaut ihm wieder ähnlich. Na wie viel war es denn heute
so?
Häupl:
Mehr
als zehn Spritzer waren es bestimmt. Aber woat i kann ja nachrechnen.
Acht Wahlkampfveranstaltungen, überall drei Gspritzte san... Ui...
jo bist Du deppat... Na servas. So vü is ma goa net vorkommen. Aber
Du hast sicher a gnua intus. Deine glasign Augn kommen ja a net
afoch so daher. Wie viel war es bei Dir?
Strache:
Na
eigentlich gar net so schlimm. I war aber in a paar Discotheken und
dort hab ich mit den jungen Leuten, welche sich übrigens sehr stark
für Politik interessieren....
Vassilakou:
Nachdem
Sie eine Lokalrunde bezahlt haben...
Strache:
Mein
Gott sind Sie kleinlich... ja hab ich... na und... ich habe ja
schließlich als Politiker auch eine gewisse Verantwortung und muss
daher schauen, dass diese jungen Leute nicht zu viel Geld von ihren
hart verdienten und doch sehr bescheidenen Löhnen für ein bisserl
Luxus ausgeben...
Vassilakou:
So
kann mans auch sehen...
Häupl:
Jetzt
lass ihn doch ihn Ruh! Ich will endlich wissen wie viel er gsoffn
hat. Also wie viel Heinzi?
Strache:
Also
es waren insgesamt vier Discotheken und... Ups... Jessas... Das hätt
ich mir nicht gedacht... Es waren 8 Bacardi Cola und 20 Tequila.
Vassilakou:
Gar
keine drei Bier...
Strache:
Jetzt
werdens aber wirklich grauslich. Wie schauts eigentlich mit ihnen
aus? Ganz so nüchtern wirkens auch nimma. Ein bisserl zu viel
Dauergrinsen ist da schon dabei.
Vassilakou:
Naja
das eine oder andere Flascherl Bier ist schon gangan. Ich war halt in
den Gürtel Lokalen und im Cafe Siebenstern. Also so genau weiß ich
das jetzt natürlich nicht mehr. Aber so wichtig ist das doch nicht.
Übrigens habe ich ein ganz tolles Plakat der FPÖ gesehen.
Strache:
Das
kommt jetzt aber doch überraschend. Aber herzlichen Dank dafür,
dass Sie wenigstens in einem Bereich die wunderbaren Leistungen
unserer Partei anerkennen. Um welches Plakat handelt es sich?
Vassilakou:
Sie
sind gegen ihn, weil er für Euch ist.
Strache:
Das
ist aber schon eines unserer älteren Plakate
Vassilakou:
Stimmt!
Das hat sogar der selige Jörg Haider verwendet! Was ist denn mit dem
Manfred los? Mandi was is?
Juraczka:
Mir
is schlecht... Mir is so schlecht...
Häupl:
Na
servas. Der muas oba uandlich vü tschechert hobn. Was hast denn
alles getrunken Manfred?
Juraczka:
Eine
Flasche Sekt.
Häupl:
Und
sonst? Was denn sonst noch Manfred?
Vassilakou:
Geh
Brummbär lass ihn. Er muss sich noch erholen. Er wird gleich weiter
aufzähln. Also geht’s schon wieder?
Juraczka:
Was
aufzähln?
Strache:
Na was Du sonst noch getrunken hast.
Juraczka:
Nix.
Das reicht jo eh. Das ist doch enorm viel. Mir ist so schlecht.
Häupl:
Net
bös sein. Aber so kannst in Wien nix reissen lieber Manfred. Komm
und schlaf Deinen Rausch aus.
In
diesem Moment torkelt eine mehr als nur angeheiterte Ursula Stenzel
herein und begrüßt die Anwesenden mit dem Stinkefinger.
Stenzel:
Hallo!
Ich bins Euer Präsident!
Strache:
Ja
Ursula! Um Himmels Willen was ist passiert?
Stenzel:
Nix.
Alles ist super!
trällert
Griechischer
Wein!
Strache:
Wo
hast Du Dich herumgetrieben?
Stenzel:
Wahlkampf
halt. Zuerst war ich bei jeder Veranstaltung wo der Häupl war und
hab nachher mit den Leuten dort diskutiert und ein bisserl was
trunken, danach bin ich zufällig in vier Discotheken gelandet wo Du
lieber Heinzi heute warst und habe mit den jungen Leuten ein bisserl
gsoffn und beim Karaoke mitgmacht. Mit Griechischer Wein habe ich
dann den ersten Platz gemacht und eine Flasche Magnum gewonnen. Die
war echt lecker. Dann bin ich noch in diversen Lokalen beim Gürtel
gewesen und habe dort weil ich so einen Durst gehabt habe das eine
oder andere Bierchen getrunken. Irgendwann war ich dann bei irgend
so einer versnobbten Party und habe ein paar Flascherl Sekt
getrunken und jetzt würde ich gerne ein paar kleine Spritzer
trinken. Mein Hals ist ja schon wieder so furchtbar trocken. Wenn
wir schon alle beisammen sind könnten wir auch gleich über die
Koalition nach der Wahl reden.
Häupl:
Du
wirkst schon wieder so nüchtern. Wie mochst Du des?
Stenzel:
Ein
bisserl einen Schnupftabak und eine Zigarre dazu und passt. Aber
bevor wir über eine Koalition reden, muss ich mir noch Gedanken
über meine heutig Kopulation machen. Alsdann welcher der Herren
oder vielleicht gar die Dame dieser Runde will mein heutiges Objekt
der Begierde sein?
Mit
entsetzten Gesichtern, weit aufgerissenen Augen und so schnell sie
können, machen sich die Anwesenden aus dem Staub.
Stenzel:
Auch
egal. Dann ruf ich halt meinen ehemaligen Mitstreiter, den Sebastian
an. Der ist mir eh noch was schuldig...
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