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Donnerstag, 8. Oktober 2015

Wie schaut es heute in Libyen aus?

Seit Muammar al-Gaddafi ermordet wurde, befindet sich das Land im Bürgerkrieg. Nkosazana Dlamini-Zuma (Kommisonsvorsitzende der Afrikanischen Union) hat folgenden für Libyen bezeichnenden Satz gesagt: “Faktisch gibt es in Libyen keinen Staat als solchen mehr“.


Im Osten des Landes besitzt der Übergangspräsident Aguila Saleh Issa, mit seinem Regierungssitz Tobruk die Kontrolle. Dort befinden sich auch die für Libyen so wichtigen Erdölfelder und -quellen. Zum militärischen Arm der Regierung gehören die Milizen und Brigaden, die Nationale Libysche Armee, die Streitkräfte der Vereinigten Arabischen Emirate und auch jene der Ägyptischen Luftwaffe. Unterstützung gibt es auch von Russland, Weißrussland und Saudi-Arabien. Russland und Weißrussland haben ja bereits viele Jahre „gute Geschäfte“ mit Libyen im Bereich der Waffen- und Munitionsproduktion getätigt.

Gleichzeitig zum Übergangspräsidenten Aguila Saleh Issa existiert eine islamistische Gegenregierung mit dem ehemaligen Präsidenten Nuri Buhsamein. Diese Gruppe hat für ihren Regierungssitz Tripolis auserkoren. Die Gegenregierung arbeitet mit den Truppen der Libyschen Armee, verschiedenen Milizen u. a. „Die Morgenröte“, welche z. B. die Küstenstadt Misurata kontrolliert, der Muslimbruderschaft sowie vielen Berber- und Tuareg Stämmen zusammen. Diese werden sowohl von der Türkei, dem Sudan und Katar als auch von der Ukraine unterstützt.

Das Engagement und das Eingreifen Ägyptens in den Konflikt hat innen- und außenpolitische Gründe. Eine Ausbreitung der Muslimbruderschaft und des Islamischen Staates soll unbedingt verhindert werden.

Der „Islamische Staat“ und die salafistische Ansar-Al-Scharia Miliz wiederum, bekämpfen beide Regierungsseiten und haben sich in Sirte und im weiten Umkreis davon ausgebreitet.

Seit Februar dieses Jahres bemüht sich die UNO um einen Friedensplan. Ziel ist eine Einheitsregierung. Diese soll das Land stabilisieren. Durch eine etwaige Einigung hätte man gegen den Islamischen Staat eine realistische Chance... Je länger die Verhandlungen allerdings dauern, umso mehr Macht bekommt in der Zwischenzeit der „Islamische Staat“....

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