Samstag, 12. September 2020

Der Coin-Report - Kasachstan betreibt Bitcoin-Mining im großen Stil

Weltweit reagieren die meisten Regierungen, bezüglich Kryptowährungen, zurückhaltend. In Kasachstan geht man andere Wege und deshalb betreibt man dort Bitcoin-Mining. Es ist sinnvoll sich daran zu beteiligen, wenn man versteht, dass man dadurch im Netzwerk auch Einfluss gewinnt. Kasachstan hat sich also dazu entschieden, staatlich finanziertes Mining zu betreiben.

Es ist erst zwei Jahre her, als die Nationalbank Kasachstans Gesetze entwarf, damit Kryptowährungen und sämtliche damit verbundene Aktivitäten, für illegal erklärt werden können. Für die Dauer einiger Monate existierten diese Gesetze auch. Diese wurden allerdings von einem völlig neuen Denkansatz abgelöst. Die kasachische Regierung stellte 190 Millionen US-Dollar für ein Projekt bereit, welches mehrere Bitcoin-Mining-Farmen installieren sollte. Der nunmehrige Minister für digitale Entwicklung, Bagdat Mussin, kündigte Pläne an, dass insgesamt 700 Millionen US-Dollar in das Mining investiert werden sollen. Zu den bestehenden drei Mining-Farmen werden vier weitere dazu kommen.

Das klingt für euch fürs Erste nicht so spektakulär, es bedeutet allerdings, dass Kasachstan bereits jetzt 6 % zur weltweiten Hashrate des Bitcoin-Netzwerks beiträgt. Größere Mining-Farmen befinden sich nur noch in China, den USA und Russland. Warum hat ausgerechnet Kasachstan ein derartig hohes Bitcoin-Mining-Potenzial? Das Land verfügt, aufgrund seiner enormen Kohlevorkommen, über billigen Strom. Einige chinesische Miner sind übrigens bereits dabei, ihre Aktivitäten nach Kasachstan zu verlagern, um vom billigen Strom dieses Landes zu profitieren.

Die Teilnahme der kasachischen Regierung am Bitcoin-Mining beweist, dass der Bitcoin bereits jetzt, enorme Auswirkungen auf die globale Industrie hat. Der Energieverbrauch für das Bitcoin „schürfen“ ist enorm und dies über den Kohleabbau zu bewerkstelligen ist schlicht und ergreifend der falsche Weg, aber kaum jemand überlegt, wie viel Energie verschwendet wird, damit Geld gedruckt wird.

Geldscheine bestehen aus Baumwollfasern, Folien und die bunten Farben sind wohl auch nicht so umweltfreundlich. Die Baumwolle muss erhitzt und gebleicht werden und zusätzlich werden fluoreszierende Fasern eingearbeitet. Der Einsatz von Kunststoff beschleunigt wiederum die Abnutzung des Farbaufdrucks auf der Banknote. Habt ihr eigentlich gewusst, dass ein fünf-Euro-Schein nur ungefähr zwei Jahre lang im Umlauf bleibt und danach wieder ersetzt werden muss? 

Hat sich eigentlich jemals jemand gefragt, wie viele Banken und Bankfilialen weltweit existieren? Hat sich eigentlich jemals jemand gefragt, wie hoch deren Energieverbrauch ist? Hat sich eigentlich jemals jemand gefragt, wie viele Bankomaten weltweit existieren und wie hoch deren Energieverbrauch ist? Überlegt euch wie viel Energie rund um die Herstellung von Bargeld, die Abhebung vom Bargeld bei einem Bankomat, sämtliche Bezahlvorgänge mittels Bankomat- oder Kreditkarte verbrauchen. Diese Energiemenge übersteigt jene, welche beim Mining einer Kryptowährung und den Transaktionen notwendig ist, um ein Vielfaches.

Wäre jeder Mensch, durch die Verwendung von ausschließlich dezentralen Kryptowährungen, seine eigene Bank, bräuchten wir das derzeitige Geldsystem mit den Auswüchsen von Zinsen und Zinseszinsen, den enorm aufgeblähten Bankenapparat und die exorbitante Energieverschwendung nicht.

Eine digitale Währung, wie sie so manchen Ländern vorschwebt und China bereits beginnt umzusetzen, wäre hingegen noch viel schlimmer, als der bisherige Geldverkehr. Die Bürger*innen würden gläsern und die Regierungen wüssten auf den Cent genau, wer wofür Geld ausgibt. Eine böse Wortspende eines Bloggers oder Journalisten über einen Kanzler könnte zur Folge haben, dass sein Konto in für die nächsten vierzehn Tage, per Knopfdruck, für Ein- und Auszahlungen gesperrt wird. Bitte kommt mir jetzt nicht damit, dass so etwas nicht passieren wird. Denken wir nur an Wikileaks und Julian Assange. Paypal, Banken und Mastercard haben damals die Zahlungen an die Plattform Wikileaks gesperrt...



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