Sonntag, 13. September 2020

Der Corona-Virus – es geht um die Sorgen der Menschen

Wer glaubt denn schon gerne an Zufälle? Sei ihr schon einmal im Casino gewesen? Habt ihr dort erlebt, dass beim Roulette mehrmals hintereinander die Farbe Rot kam? Jetzt muss doch beim zwölften Versuch ganz sicher schwarz kommen! Das wäre von der Wahrscheinlichkeit her doch logisch. Ist es nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass rot oder schwarz kommt wäre auch beim zwölften Versuch 50:50. Erzählt das aber jemandem, der am Spieltisch elf Mal hintereinander verloren hat. Er kann sich gut vorstellen, dass sich der Casino-Betreiber und alle Croupiers gegen ihn verschworen haben. Beim Corona-Virus ist es ähnlich. Eine Pandemie regt selbstverständlich auch die Fantasien an und es wäre für viele Menschen leichter zu ertragen, wenn man wüsste, welcher Mensch oder welche Personengruppe dafür verantwortlich ist, dass das eigene Leben aus den Fugen geraten ist.

Ja es ist unbestritten, dass viele Menschen unter einem Kontrollverlust leiden. Das lange Zeit gewohnte Leben wurde binnen kürzester Zeit auf den Kopf gestellt und man ist abhängig von den Entscheidungen diverser Experten oder/und Regierungen. In unseren Breiten bestimmt COVID-19, seit Anfang März dieses Jahres, das öffentliche Leben, die Politik, die Wirtschaft und vor allem das Privatleben. Das ewige Streitthema ist der Umgang mit der Pandemie. Sind diese oder jene Maßnahmen gerechtfertigt, sinnvoll oder dienen diese lediglich dazu das Volk jene Dinge zu tun, welche sich die jeweilige Regierung wünscht. Eine Erziehung also zu einem braven und nichts hinterfragenden Bürger, welcher die Verordnungen kritiklos hinnimmt und ausführt.

Menschen, welche berechtigte Sorgen haben und zugleich auch wütend sind, weil sie unter den oftmals sehr rigorosen Einschränkungen leiden, der Besuch von Kultur- und Sportveranstaltungen ist beinahe zur Gänze unmöglich geworden, viele haben ihren Job verloren und sind in eine finanzielle Notlage geraten und das wird sich in den nächsten Monaten leider auch nicht bessern, weil noch mehr Betriebe „zusperren“ müssen, haben ein Recht dazu ihre Meinung kundzutun und über die verhängten Maßnahmen zu diskutieren. Sie deshalb als CovIdioten zu bezeichnen ist jedenfalls nicht in Ordnung. Wer die Sorgen und Nöte dieser Menschen nicht ernst nimmt, sondern sie lediglich diffamiert und mit ihnen nicht diskutieren will, wird lediglich dazu beitragen, dass sie trotziger und wütender werden. Rechtsextremisten nützen diesen Umstand, wie z.B. bei den Demos am 29.8. in Berlin aus und mischen sich unter das „normale Volk“. Offiziell waren 38.000 Demonstranten anwesend– ich selbst schätze diese Zahl nach dem stundenlangen Betrachten diverser Videos auf vermutlich 60.000 bis 80.000. Es ist deshalb so schwierig zu beurteilen, weil bei vielen Videos ganz andere Veranstaltungen zu sehen waren. Da wurden beispielsweise Luft- und Nahaufnahmen von der Love-Parade aus dem Jahre 2000 ins Netz gestellt. Damals sprach sogar die Polizei von 800.000 Teilnehmern. Fakt ist, dass sich wohl einige oder vielleicht sogar viele Demonstrationsteilnehmer*innen denken, dass die Rechtsextremen gar nicht so schlimm sein können, weil sie hier Seite an Seite marschieren. Sie haben ihrer Meinung nach also ein offenes Ohr für ihre Sorgen und genau das ist so gefährlich.

Wir erleben in diesen Tagen, dass es in Österreich mehr neu infizierte Personen gibt als je zuvor. Die gute Nachricht ist, dass im Vergleich zum Frühjahr, weit weniger Menschen daran sterben. Begründet kann dies damit werden, dass die Altersgruppe, welche sich mit dem Virus ansteckt, immer jünger wird. Logisch betrachtet liegt dies auch daran, dass die jungen Leute wissen, dass der Virus für sie kaum tödlich ist, sondern lediglich die Auswirkungen eines grippalen Infekts hat – wenn überhaupt. Die langfristigen Auswirkungen sind zwar noch lange nicht erforscht, den Menschen aber egal. Wie viele Jugendliche rauchen und trinken, obwohl sie wissen, dass es ihnen später schadet und sie daran sterben könnten? Ich habe selbst mehr als zwanzig Jahre geraucht und mir war das Langzeitrisiko sehr wohl bewusst und für mich trotzdem kein Grund um mit dem Rauchen aufzuhören.

Wie wird es jetzt weitergehen? Werden wir in Kürze doch einen zweiten Lockdown erleben? Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, dass unser Bundeskanzler eines seiner wichtigsten Klientel, die Selbständigen, auf diese Art und Weise ruinieren will. Ob er in der Lage ist mit der Verteilung der entsprechenden Zuckerl, sprich Finanzspritzen, diese Menschen ruhig zu stellen? Will er sich auf diese Art und Weise, das Wohlwollen der Bevölkerung erkaufen? Sollte ihm dies gelingen, dann würde er für die Bevölkerung der Über-Gott werden. Das er selbst mit der christlich/sozialen Vergangenheit seiner Partei nix am Hut hat, beweist er gerade wieder mit der Tatsache, dass er nicht einmal Frauen und Kinder aus Moria nach Österreich bringt. Auf twitter hat unser Basti, quasi als Bestätigung für sein Nicht-handeln, einen Artikel aus der Kronen Zeitung geteilt... dort ist zu lesen, dass die Migranten selbst ihre Unterkünfte angezündet haben. Ich habe ihn dann gefragt: „Wenn – angenommen – 50 Migranten das Feuer selbst gelegt haben... was können die restlichen 11.950 dafür?“ Hat ihm selbst zwar vermutlich nicht interessiert, hat mir aber immerhin 78 gefällt mir, 11 Retweets und 28 Profilklicks eingebracht.

Jedenfalls hat Sebastian Kurz vor wenigen Stunden die zweite Corona-Welle ausgerufen. Er sieht eine besonders dramatische Situation für Wien und gleichzeitig weiterhin Licht am Ende des Tunnels. Für den nächsten Sommer erwartet er sich, dass er wieder weitgehend normal wird.

Jetzt einmal ganz nüchtern betrachtet. In Österreich gibt es per 13.09.2020, 756 Personen welche am Corona-Virus gestorben sind. In den letzten vier Monaten waren es 164. Täglich sterben (durchschnittlich) in Österreich 220 Personen und davon 45 in Wien. Derzeit werden 6% der Intensivbetten von Patienten belegt, welche unter COVID-19 leiden. Im April dieses Jahres, bei einer ähnlichen Anzahl von Infizierten, waren es 25%. Schön langsam verliert der Virus wohl seinen Schrecken. Der MNS wird dazu führen, dass sich in diesem Winter die Zahl der „echten Grippefälle“ verringern wird. Gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass es bei den Kindern und Jugendlichen mehr grippale Infekte gibt, weil man in den Schulen wieder enger beisammen sitzt, als noch vor wenigen Monaten, wo es nur „halbe Klassen“ gab und die Kids durch das ständige Abstandhalten, wieder anfälliger für Bakterien und Viren sind.

Sollte es allerdings wieder zu einem Lockdown kommen, dann wird es wirklich schlimm – und zwar für die Psyche der Menschen und das kann unser Basti mit keinen noch so lieb gemeinten Finanz-Zuckerln regeln.



1 Kommentar:

  1. Wer glaubt in unserem Gesundheitssystem geht es um Gesundheit, ist ein Vollidiot. Es geht ums Geld, so ist es auch hier bei diesem Corona Schwachsinn. Hier geht es aber um das große Geld. Diejenigen die das vertreten wollen eben diese Zwangshandlungen. Es biete sich da ein enormer Verdienst!

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