Sonntag, 21. Februar 2021

Anstieg der Brände im Pantanal führt zu vermehrten Rindfleisch-Exporten

Das südamerikanische Pantanal gehört zu den größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde und ist durch die Industrialisierung, Rodungen und Brandstiftung akut bedroht. Da hilft es weder, dass es zum Naturschutzgebiet erklärt und auch nicht, dass es im Jahr 2000, von der UNESCO, zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Der Großteil des Pantanals befindet sich in Brasilien, lediglich ein kleiner Teil erstreckt sich bis nach Bolivien und Paraguay. Von den zahlreichen Waldbränden, welche im vergangenen Jahr in Brasilien wüteten, waren im brasilianischen Bundesstaat Mata Grosso, 40 % des Pantanals betroffen. Die Daten stammen von der NGO Instituto Centro des Vide und inkludieren sämtliche Aufzeichnungen bis zum 16. November 2020.

Gleichzeitig konnte man 2020 einen sprunghaften Anstieg der Rindfleisch-Exporte aus dem Bundesstaat Mata Grosso feststellen. 408.000 Tonnen bedeuten, dass dieser eine Bundesstaat, für 20,2% des Gesamtverkaufs von Brasilien verantwortlich ist. Diese Statistik stammt von der Interessenvertretung der Rindfleisch-Industrie mit dem Namen Abrafrigo. Die Waldbrände, welche unter der Präsidentschaft von Jair Bolsonsaro drastisch zugelegt haben, sind eine kostengünstigste Variante, um das Weideland zu vergrößern. Der Bundesstaat Mata Grosso besitzt heutzutage, die größte Anzahl von Rindern in ganz Brasilien.

Die NGO Repórter Brasil fand heraus, dass die zahlreichen schweren Brände, welche im Juli und August wüteten, ihren Ursprung in lediglich fünf Farmen hatten und es sich bei zwei davon, um Rinderzucht-Farmen handelte. Die brasilianische Landwirtschaftsministerin Tereza Cristina und der Umweltminister Ricardo Salles erklärten im August letzten Jahres sogar, dass das Rind als „Feuerwehr“ dient. Es wäre großartig Vieh auf Weideland zu halten, weil dies die beste Möglichkeit sei, die Brände zu bekämpfen. Zahlreiche Wissenschaftler haben dieser Annahme hingegen widersprochen.

Vergleichen wir doch die Einnahmen aus dem Export von selbst verarbeitendem Rindfleisch in Mato Grosso. Vor zehn Jahren beliefen sich diese auf 870,9 Mio. US-Dollar. 2019 betrugen die Einnahmen bereits 1,44 Mrd. US-Dollar. Blättern wir noch ein wenig weiter zurück. Vor 20 Jahren, hieß, genau so wie heute, der brasilianische Bundesstaat mit den meisten Rindfleisch-Exporten Sao Paulo. Das waren damals 65 % vom gesamten Export in Brasilien. Mato Grosso war an diesem Export, mit lediglich 5 % beteiligt. 20 Jahre später beträgt der Unterschied zwischen den beiden Bundesstaaten nicht mehr 60 sondern lediglich 1,6 %. Laut Abrafrigo sind im Jahr 2020, die brasilianischen Rindfleisch-Lieferungen ins Ausland, im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 % gestiegen.

Präsident Bolsonaro hat seit dem Beginn seiner Amtszeit, gesetzlich geschützte Gebiete, de facto zur Ausbeutung freigegeben, weil er deren Wichtigkeit im Kampf gegen den Klimawandel anzweifelt und selbst wenn es so wäre, dass wäre es das Recht von Brasilien den Amazonas zu zerstören, zumindest jenen Teil, welcher sich auf brasilianischem Staatsgebiet befindet und jeder der ihn daran hindern will, der versucht lediglich das Wirtschaftswachstum Brasiliens zu unterbinden. Keine Sorge, es gibt auch Gutes über Jair Bolsonaro zu berichten. Seine Amtszeit endet in nicht ganz zwei Jahren und die Chance wiedergewählt zu werden, ist sehr gering.


1 Kommentar:

  1. Servus🦋du genialer ÜBERFLIEGER dieser spannende, Interessante und sehr informative Bericht ist die sehr gut gelungen.
    Es ist immer wieder interessant über Brasilien, Jair Bolsonaro und dessen Zerstörung des Amazonas zu lesen, es ist eine traurige Tatsache dass, Bolsonaro's Gier nach macht, den Amazonas zerstört.
    Den Amazonas zu schützen wäre dass einzig richtige, da auch die unmittelbare Bevölkerung Betroffen ist wenn sie aus ihren Lebensraum verdrängt werden.Ihre Heimat verlassen müssen, keine Perspektive mehr haben und ihr Leben nicht mehr in Griff haben.
    Es ist ein hoffnungs schimmer wenn Bolsonaro nicht mehr im Amt ist, dass die Artenten Vielfalt und die Befölkerung in den Amazonas wieder in Frieden und in Einklang mit der Natur leben können.

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