Mittwoch, 3. Februar 2021

Covid-19 – eine Pandemie wie aus dem Film

Vor fast einem Jahr, am 26. Februar 2020, hat es in Österreich, die ersten beiden Covid-19 Infizierten gegeben. Es handelte sich um zwei Italiener, welche in Innsbruck leben. Bis zum heutigen Tag, am 3. Februar 2021, haben sich in Österreich, 415.522 Menschen mit dem Virus infiziert und es sind 7.778 Menschen daran gestorben. Auf der ganzen Welt gab es bisher 103.377.424 Erkrankte, wobei 2.236.454 Menschen an den Folgen der Covid-19 Erkrankung gestorben sind. Innerhalb nicht einmal eines ganzen Jahres, ist in Österreich also fast jeder tausendste Mensch, an Covid-19 gestorben.

Natürlich kommen jetzt Einwände wie z.B. das viele Menschen sowieso gestorben wären, weil sie bereits alt und krank waren. Da gebe ich demjenigen auch gerne recht, aber ich bin mir sicher, dass jeder Einzelne, durch Covid-19 früher gestorben ist, als wenn er nicht daran erkrankt wäre und das beginnt sich bereits schön langsam in den Statistiken abzuzeichnen. Die Lebenserwartung beginnt nämlich zu sinken.

Ich weiß zwar nicht, ob ihr den Film Contagion mit Matt Damon in der Hauptrolle kennt, aber wenn nicht, dann solltet ihr ihn euch unbedingt ansehen. Es ist verblüffend, wie viele Ähnlichkeiten es in diesem Pandemie-Thriller mit der aktuellen Covid-19-Pandemie gibt. Der Film kam 2011 in die Kinos und zeigt ein äußerst beklemmendes, aber auch sehr realistisches Szenario. Wie auch in der jetzigen Pandemie, wo sich der Ausgangspunkt in Wuhan befindet, ist auch im Film der Ursprung im Süden Chinas zu finden.

Das ist jetzt aber gar nicht so sensationell, weil wir wissen, dass es genau dort ein großes Reservoir an Möglichkeiten für eine Zoonose gibt. Eine Zoonose bedeutet, dass Viren eine Artengrenze überspringen und im Süden Chinas ist quasi der diesbezügliche Hotspot zu finden. Es gibt eine Vielzahl von Fledermäusen und Nagetieren, welche Viren auf Menschen übertragen können, die für uns in einer Pandemie enden.

Im Film Contagion lehnt man sich im Szenario an den Nipah-Virus an, bei welchem es zu einer Übertragung vom Schwein zum Menschen kommt. Sowohl im Film, als auch in der Realität stellt sich die Frage wo beginnt und endet der Datenschutz bzw. die Privat-sphäre. Wie sieht es mit der Nachverfolgung aus, um zu erfahren, welche Kontakte es von einer infizierten Person mit anderen Menschen gegeben hat. Darf ich dafür auch die Telefondaten überprüfen oder nicht? Soll das alles freiwillig geschehen oder wird es einfach gemacht?

Fakt ist, dass in China extrem viel getestet und alles Mögliche unternommen wurde, um Kontaktpersonen aufzuspüren. Mindestens 1.800 Teams mit jeweils fünf Personen oder mehr, haben sich dieser Aufgabe angenommen die Kontaktpersonen zu finden und sogleich unter Quarantäne zu stellen. Im Film Contagion wird gezeigt, wie man sich ansteckt und wie die Ausbreitung des Virus funktioniert. Die Übertragung geschieht durch Sprechen, berühren und in dieser Geschichte auch durch Oberflächen. Ganz ehrlich – wir wissen es noch gar nicht, ob wir uns mittels Oberflächen infizieren können oder nicht. Wir sollten jedenfalls social distance einhalten, Treffen vermeiden und Großveranstaltungen absagen.

Eine ganz wichtige Rolle, um ein exponentielles Wachstum zu vermeiden wäre es, dass die Risikokommunikation einwandfrei funktioniert. Das Problem ist, dass politische Entscheidungen oft zu langsam sind und wirtschaftliche Interessen meistens im Vordergrund stehen. Dabei wäre es so wichtig, dass man schnell reagiert. Es müsste gar nicht zu 100 % richtig sein, aber es muss eben schnell etwas unternommen werden und daher wäre es besser überzureagieren, als einen schlimmen Pandemie-Verlauf, durch Untätigkeit zu fördern.

Es ist schade, dass wir die Zeit vor dem Virus nicht genutzt haben, um für derartige Fälle gewappnet zu sein. Leider haben wir die Gefahr, welche von Zoonosen ausgehen unterschätzt und dabei könnte es sogar sein, dass wir jedes Jahr eine neue Zoonose haben.

Ein weiteres Problem unserer Zeit ist die Tatsache, dass das Misstrauen gegen die offiziellen Stellen unheimlich groß ist. Wenn ich heute eine Verschwörungstheorie verbreiten würde, dann finden sich zahlreiche Menschen, welche sich davon angesprochen fühlen und diese auf social media, rasend schnell verbreiten. Diese Verschwörungstheorien haben zur Folge, dass sich die Menschen nicht so verhalten, wie es in einer derartigen Pandemie sinnvoll wäre und das führt wiederum dazu, dass sich die Pandemie noch leichter verbreiten kann. Die Viren sagen Danke!

Ja es stimmt, dass viele Menschen einen milden Krankheitsverlauf haben. Es ist aber auch eine Tatsache, dass jeder Virus, also auch Covid-19 ständig mutiert. Das ist jetzt ebenfalls nichts Neues oder überraschendes.

Etwas zu erforschen braucht Zeit und die Menschen sind ungeduldig. Sie wollen binnen kürzester Zeit, auf alle Fragen immer gleich eine Antwort haben und das funktioniert eben im Bereich der Forschung nicht und den Menschen fällt es schwer, mit einer Antwort wie z.B.: „Das wissen wir noch nicht genau.“ etwas anzufangen. Die Entwicklung eines Impfstoffes braucht ebenso Zeit und wenn einer innerhalb von 12 bis 18 Monaten fertiggestellt ist, dann ist das schon verdammt schnell. Im Film kommt es dann sogar zu einer Lotterie. 

Wie lange wird es in der Realität dauern, bis etwa 80 % aller Erwachsenen der Weltbevölkerung geimpft sind? Wird es mehr Zeit in Anspruch nehmen alle diese Menschen zu impfen, als die Entwicklung und Herstellung des Impfstoffes dauerte? Ist es überhaupt realistisch zu behaupten, dass wir bis Ende 2021, weltweit 80 % der Erwachsenen geimpft haben?

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1 Kommentar:

  1. Servus Peter,
    ich danke dir für diesen Ausführlichen Bericht!
    Ich glaube das wir bis Ende 2021 mit der durch Impfung nicht am Ziel der Corona-Pandemie sind, es Mutiert ja mittlerweile viele unterschiedliche Virus Varianten in unserem Land, die vieleicht eine andere zusammensetzung des Impfstoffes braucht.
    Und da wir in mitten von Europa zuhause sind und dass Virus keine Grenzen kennt werden wir mit neuen Varianten der Corona-Pandemie leben lernen müssen.🦋

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